Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1804 - Kampf ums Überleben

Titel: 1804 - Kampf ums Überleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Tiefe ein Spalt entstand und sich rasch bis zur Planetenoberfläche fortsetzte. Aus der Luft stachen Hunderte von Scheinwerfern der beiden Raumschiffe herab und tauchten das Chaos in diffuses Licht.
    Der Boden klaffte auseinander. Übergangslos lief mitten durch die Steppe ein dunkler Spalt von drei bis vier Meter Breite. Aus seinem Innern quoll Rauch.
    Die Herreach reagierten wie in Zeitlupe. Ein Teil von ihnen nahm das Hindernis überhaupt nicht wahr.
    „Wie Lemminge", flüsterte Bruno Drenderbaum. „Sie kennen nur ein einziges Ziel."
    Sie rennen ihrem Kummerog hinterher, dachte Khan und warf seinem Assistenten und Freund einen raschen Blick zu.
    „Dort vorn. Dein Einsatz, Bruno", sagte er.
    Eine Gruppe Herreach bewegte sich auf den Spalt zu, als würde sie magisch von ihm angezogen.
    Drenderbaum ließ den Gleiter einen Satz vorwärts machen und streifte die Wesen mit dem Prallfeld. Geschickt drängte er sie zur Stelle und zwang sie, ihre Richtung zu ändern. Augenblicke später gerieten sie in den Bereich eines Traktorfeldes, verloren den Kontakt zum Untergrund und schwebten hinauf zu den beiden LFT-Schiff en.
    Wieder meldete sich die PAPERMOON. An zweihundert verschiedenen Stellen brach die Oberfläche Trokans auf. Dabei konzentrierten sich die Vorgänge auf den Äquatorbereich und die beiden Polregionen.
    „Hat sich NATHAN schon gemeldet?"
    „Nein, Chef", klang die Stimme von Prett Boemer auf. „Aber wir rechnen jede Minute damit. Die Supersyntronik auf Luna steht in ständiger Verbindung mit uns. Sie ist über alles informiert, was sich auf Trokan und in der Nähe des vierten Planeten abspielt."
    Obwohl seit dem Austausch des kristallisierten Mars mit seinem bedrohlichen Todesfeld Jahrzehnte vergangen waren, hatte Cistolo Khan Mühe, Trokan als den eigentlichen vierten Planeten zu akzeptieren. Mehr als ein Fremdkörper war der Planet aus dem Arresum bisher nie gewesen, und er war der POLYAMID mit Geo Sheremdoc, Boris Siankow und der gesamten Crew zum Verhängnis geworden.
    Ein Schrei seines Piloten lenkte Khans Aufmerksamkeit auf den Spalt im Boden. Inzwischen besaß dieser eine Breite von gut zehn Metern, und die Ränder entfernten sich mit einer Geschwindigkeit voneinander, die man mit den Augen mühelos erkennen konnte. An beiden Seiten drängten sich Herreach. Sie befanden sich im toten Winkel zwischen mehreren Traktorfeldern und beachteten die Gefahr nicht, in der sie schwebten. Dicht am Abgrund eilten sie entlang, und immer wieder fiel einer von ihnen in die Tiefe.
    Bruno Drenderbaum jagte den Gleiter nach unten in den Erdspalt hinein. Mit dem einzigen Zugstrahl der Maschine versuchte er, das Schlimmste zu verhüten. Die meisten fing der Strahl auf, aber ein paar befanden sich bereits zu tief unten. Sie stürzten über einen Kilometer in den Tod.
    „Unterstützung ist unterwegs", meldeten die beiden Schiffe. „Mehrere Space-Jets sind ausgeschleust und kommen euch zu Hilfe."
    „Danke", sagte Cistolo Khan. Das Wort ging im Prasseln und Dröhnen unter, mit dem ein Teil des Steppenrandes abbrach, in die Tiefe stürzte und den Gleiter mit sich riß.
     
    3.
     
    „Achtung, Gruppen drei und neun! Schirmt euren Standort ab! Die Herreach kommen auf euch zu."
    Einer der Männer stieß einen schrillen Pfiff aus und stürzte zum Projektor. Augenblicke später flammte das Schirmfeld auf und trennte den hinteren Teil der Halle vom Durchgangsteil mit den siebzehn Ein- und Ausgängen ab.
    Sie waren überall. Sie krochen aus den winzigsten Öffnungen zwischen den Trümmern, bohrten sich wie Spulwürmer in das Chaos, das die materiell gewordene Projektion des Riesen Schimbaa angerichtet hatte, und tappten blind durch die wenigen, noch begehbaren Korridore. Überall standen sie im Weg und behinderten die Wissenschaftler und Techniker aus den zweiundvierzig Forschungsraumern. Sie umlagerten technisches Gerät und störten die Einsatzgruppen mit aufdringlichen Fragen und sinnlosen Bemerkungen.
    Und über allem lag als gleichmäßiges, nicht endendes Raunen der Ruf nach Kummerog.
    Ose Bandolph stockte mitten im Schritt. In breiter Front kamen die Herreach auf ihn zu. Sie schnitten ihm den Rückweg ab, so daß ihm nur die Flucht nach vorn blieb. Die Bewohner Trokans drängten durch den Gang, und ihre Zahl ließ sich für den verhältnismäßig klein gewachsenen Terraner kaum überblicken. Die Herreach waren im Schnitt mehr als zwanzig Zentimeter größer als er.
    „Kummerog? Kummerog?"
    „Hier gibt es keinen

Weitere Kostenlose Bücher