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1804 - Kampf ums Überleben

Titel: 1804 - Kampf ums Überleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kummerog, wer immer das ist", sagte er laut.
    Seine Stimme aus dem Translator klang nicht besonders überzeugend. Was hatte es auch für einen Sinn, ihnen den Eintritt in ein Gebäude zu verwehren, auf das sie ältere oder auch einzige Rechte hatten?
    Er breitete die Arme aus, doch die Bewohner Moonds beachteten ihn nicht. Stumm und mit gebeugten Körpern bewegten sie sich in breiter Front auf ihn zu. Ihre Arme gruben wie Baggerschaufeln in den Trümmern, und aus ihren Mündern erklang unablässig dieses Seufzen.
    „Kummerog!"
    Bandolph aktivierte sein Funkgerät und rief die PAPERMOON.
    „Wir brauchen dringend Verstärkung", flüsterte er und machte sich klein.
    Die Herreach hatten ihn fast erreicht. Spätestens jetzt hätte der Pikosyn den Schirm aktivieren müssen, aber Bandolph hatte die Syntronik abgeschaltet. Ungeschützt erwartete er den Zusammenprall. Die Herreach wühlten sich in die Richtung, in der die Teams aus der PAPERMOON unter Leitung von Myles Kantor arbeiteten. Tausende der Planetenbewohner durchkämmten andere Areale des Tempels und folgten den Spuren der Zerstörung, die ihr fleischgewordener Riese Schimbaa angerichtet hatte, ehe er sich in Luft auflöste.
    „Ihr habt Projektoren bei euch. Benutzt sie zur Abschirmung eurer Positionen." Das war Prett Boemer persönlich. Der Kommandant der PAPERMOON hatte seine Augen und Ohren überall.
    „Das liegt auf der Hand. Aber die Herreach kümmern sich nicht um die Energiefelder. Sie laufen einfach dagegen."
    „Wir schicken euch ein paar zusätzliche Prallfeldgeneratoren."
    „Wenigstens etwas. Aber beeilt euch!"
    Die Herreach drückten ihn zu Boden. Er zwängte sich zwischen sie und entging so dem Schicksal, einfach zertrampelt zu werden. Sie nahmen seine Anwesenheit nicht einmal richtig wahr. Schulter an Schulter rollte die Walze aus Freiatmern und Anhängern des Cleros weiter. Unaufhörlich hing das Raunen über ihren Köpfen.
    „Kummerog. Kummerog."
    Ose Bandolph kämpfte sich aus dem Staub und starrte ihnen entgeistert nach. Wann kapierten sie es endlich? Es gab keinen Kummerog.
    Er schlug die Handschuhe seines SERUNS gegeneinander und schüttelte im Helm den Kopf.
    „Es ist ein Kulturschock, wie ihn vermutlich noch nie ein Volk in diesem Universum erlebt hat", sagte eine sanfte Stimme hinter ihm. Er fuhr herum.
    „Myles, endlich! Wo hast du gesteckt?"
    „Auf Mimas." Myles deutete auf die Herreach. „Was die Bewohner der Stadt angeht, so sollten wir sie gewähren lassen. Sie müssen selbst mit sich ins reine kommen. Gewißheit hilft ihnen auf Dauer mehr als Ungewißheit. Sie vom Tempel fernzuhalten wäre ein schwerwiegender Fehler."
    „Du hast ja recht. Begleitest du mich? Ich habe meinen Posten verlassen, um dir entgegenzugehen."
    „Neuigkeiten?"
    „Nein. Du hast während deiner Abwesenheit nichts verpaßt. Die Trümmer und Maschinen des Tempels werden noch immer ohne Ergebnis untersucht."
    Sie folgten den Herreach und bogen in einen Seitenkorridor ab. Durch ein halbhohes Portal gelangten sie in einen kleinen Saal, wo eine der Gruppen aus der PAPERMOON ihr Quartier aufgeschlagen hatte. Mehrere Roboter und Schwebeplattformen befanden sich im Einsatz und räumten Trümmer zur Seite.
    Myles bückte sich und hob einen winzigen Gegenstand aus dunkelblauem Metall auf. Das Ding sah aus wie ein verkleinerter Handstrahler und erinnerte an Anfertigungen der Swoon oder der verschwundenen Siganesen.
    „Maßstab eins zu zehn", sagte Myles und versuchte, das Ding zu verbiegen.
    Unter Aufwendung aller Kraft gelang es ihm, den Gegenstand auseinanderzubrechen. Sein Inneres leuchtete schwarz und dunkelrot. Als er die Bruchstellen nach unten hielt, rieselte dunkler Staub heraus.
    „Es ist immer dasselbe." Ose Bandolph schlug gegen ein Gerät, das neben ihnen aufragte und bis zur Decke reichte. Es besaß eine ähnliche Gestalt wie das winzige Ding. „Wenn wir die großen aufmachen, stoßen wir auf dasselbe Ergebnis."
    „Kettenbrand", murmelte Myles gedankenverloren. „Los, komm!"
    Sie suchten nacheinander die verschiedenen Teams und ihre Standorte auf und ließen sich über die bisherigen Ergebnisse der Untersuchungen informieren. Außer Staub und Trümmern gab es nichts in diesem Tempel. Selbst die Anlagen in erhaltenen Zonen waren innerlich pulverisiert.
    Myles’ Formulierung vom Kettenbrand machte die Runde und brachte alle Ergebnisse auf einen Nenner.
    Etwas mußte die Aggregate von innen heraus zerstört haben, damit die Konstruktionen nicht in

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