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1806 - Der Mutant der Cantrell

Titel: 1806 - Der Mutant der Cantrell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Asteroiden Klinker erreichen. Wie es dort nach 66 Jahren Abwesenheit des Hausherrn aussehen würde, wußte ich nicht. Die Haut hatte über Klinker bislang kein Wort verloren. Und sie würde es vermutlich auch nicht tun, denn ihr ging es nur um eins: um die Auffindung Kummerogs.
    Wenn dort aber noch andere Piraten oder von Kummerog abhängige „Hautsklaven" lebten, würde meine Rolle problematisch werden.
    Ich begann jedenfalls, Kummerogs Haut immer besser zu verstehen. Gefühle kannte sie wohl nicht, aber sie besaß unbewußte Gedanken, aus denen ich Informationen gewinnen konnte.
    Im Moment fühlte sie sich etwas geschwächt. Um meine Rolle als Partner gut zu spielen, nahm ich wieder eine reichhaltige Mahlzeit zu mir.
    Während ich aß, studierte ich die Steuersysteme der CANT Der Rückflug war bis jetzt vollautomatisch verlaufen. Er mußte von Kummerog vorprogrammiert gewesen sein, denn außer dem einen Knopfdruck hatte ich unter der Kontrolle der Haut nichts unternommen. Der Bordcomputer hatte sich auch nicht gemeldet.
    Es würde nicht einfach sein, dieses fremde Raumschiff zu lenken. Ganz sicher würde ich auf die Hilfe Fasoldogs angewiesen sein. Das bedeutete aber, daß der Bordcomputer nichts merken durfte, wenn ich die entscheidende Phase im Kampf um die Herrschaft einleiten würde. Es bedeutete ferner, daß ich mich der Haut vorerst nicht entledigen durfte.
    Im trüben Licht war sie kaum zu sehen, da sie weitgehend transparent war und sich außerdem unter meinen Overall geschoben hatte. Wenn mir jemand von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand, dann war sie jedoch leicht auszumachen.
    Die Haut gönnte sich nach der Mahlzeit eine Pause. Dann genügte ein winziger gedanklicher Anstoß von mir, und sie erzählte weiter.
     
    *
     
    Kummerog war am Eingang zur Würfelhalle stehengeblieben. Obwohl das Schott zu den Korridoren des Arsenals offenstand, drang merkwürdigerweise keine Hitze in den Raum. Es schien hier Schutzmechanismen zu geben, die jedoch nicht näher zu erkennen waren.
    Möglicherweise wurde er hier auch vor der radioaktiven Strahlung geschützt, die er trotz aller Aussagen als Begleiterscheinung des Atombrands vermuten mußte. Er kontrollierte kurz den Zustand Yokanrogs und den der Häute.
    Dort waren keine Auswirkungen von radioaktiver Verstrahlung festzustellen. Er tröstete sich mit dem Gedanken, daß der ausgelöste Schwelbrand vielleicht wirklich ohne Strahlungskomponenten ablief.
    Bei den High-Tech=Wundern, die das Arsenal bot - oder besser: geboten hatte -, war es sicher berechtigt, so etwas anzunehmen.
    Der Weg zurück war versperrt. Vielleicht für immer. Der Brand würde das Arsenal zerstören und später vielleicht auch den Hangar und die CANT Lediglich der Würfelraum schien sich selbst erhalten zu können.
    Der Mutant überlegte, was das bedeuten könnte. Es existierte ja kein zweiter Ausgang. Aber eigentlich müßte es den doch geben!
    Sein Blick ging am Pilzdom hoch. Die Form des Bauwerks war ihm unbekannt. Aber der Dom strahlte neben dem bedrückenden Gefühl auch etwas Vertrautes und etwas Unnahbares aus.
    Plötzlich erkannte Kummerog die Parallele.
    Der Pilzdom war lang und schlank. Und an seinem oberen Ende wölbte sich quer zum Rumpf die Pilzkappe. Der Pirat wurde an die Form des Raumschiffs des vierten Boten von Thoregon erinnert.
    Ein Zufall? Vielleicht.
    Es konnte aber auch sein, daß der Pilzdom in Wirklichkeit ein Raumschiff war. Neue Hoffnung keimte in ihm auf.
    Wenn’ es ein Raumschiff war, dann fehlte der Zugang. Nun, seine CANT besaß so etwas auch nicht.
    Um die CANT zu verlassen, brauchte er den Distanzspringer, ein Gerät, das für Sekunden an einer fast beliebigen Stelle ein Stück der Außenwand auflösen konnte und den Insassen mit einem gepolten Traktorstrahl hinausbeförderte.
    Vielleicht gab es hier etwas Ähnliches?
    Oder handelte es sich gar um einen Transmitter? Auch das konnte man aus der Form herausinterpretieren. Aber wo war dann die Gegenstelle? Mit Sicherheit an einem Ort, wo kein Atombrand herrschte.
    Nur weg von hier! hämmerte er sich ein.
    Yokanrog hatte immer noch keine Lösung gefunden. Große Hoffnungen setzte Kummerog nicht mehr auf ihn.
    Er blickte durch das offene Schott zurück in den Bereich des eigentlichen Arsenals. Der Atombrand war so weit fortgeschritten, daß zwar noch die Konturen der Korridore und Nischen auszumachen waren, aber alles glühte. Die wenigen brennbaren Objekte entzündeten sich allein durch die Hitze und sorgten so

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