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1806 - Der Mutant der Cantrell

Titel: 1806 - Der Mutant der Cantrell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer Hand tragen.
    Er packte es in den weißblau gestreiften Rucksack und machte sich auf die Suche nach weiteren lohnenden Objekten.
    Der ganze medizinische oder biologische Firlefanz interessierte ihn überhaupt nicht. Und an die Funktion eines Geräts, das aus Sand Wasser produzieren konnte, glaubte er nicht.
    Er mußte endlich ein technisches Ding real ausprobieren, denn noch immer hatte der Pirat Zweifel an allem. Zu phantastisch waren die Angebote.
    Aber wenn alles doch der Wahrheit entsprechen sollte, dann hatte er vielleicht den größten Fang oder Fund gemacht, den das Universum anbot.
    Ihm wurde erneut schwindlig. Es klang alles so unwahrscheinlich, daß er immer wieder den Kopf schütteln mußte.
    Seine Erfahrungen teilte er nur den Häuten ohne Körper mit. Yokanrog ließ er unwissend. Denn wenn das Arsenal all diese Dinge ohne Gegenleistung zur Verfügung stellen können würde, dann brauchte er keine Mitwisser. Dann würde er Yokanrog beseitigen. Er würde keine Sklaven oder Helfer mehr benötigen.
    Die Häute konnten hier versauern. Wenn sie keine Körper fanden, konnten sie ihr Wissen auch nicht weitergeben. Er versetzte sie per Gedankenbefehl in den Tiefschlaf und hielt nur noch zu der Haut losen Kontakt, die er zuletzt abgeschieden hatte.
     
    *
     
    Mutigen Schrittes betrat Kummerog die nächste Nische, in der er kleine dunkelblaue Kästchen aufgestapelt sah. Da er inzwischen gelernt hatte, daß man aus dem Anblick der subminiaturisierten Schätze nichts über deren Funktion entnehmen konnte, ließ er sich überraschen.
    Er wurde in Dunkelheit gehüllt. In der Schwärze tauchten Tausende von kleinen, glimmenden Punkten auf. Sie waren auf mehrere Ebenen verteilt und erstreckten sich auf eine Breite von vielleicht sechs oder sieben Kilometern.
    „Ich begrüße dich, Gebieter", säuselte eine mentale Stimme. „Ich hoffe, ich kann deine Wünsche erfüllen."
    „Das kommt darauf an, was du anzubieten hast."
    „Du siehst meine Ware bereits in entfaltetem Zustand", erklärte die Stimme. „Im Original ist sie ein Kästchen, das du bequem in die Hand nehmen kannst. Sieh her!"
    Vor seinen Augen tauchte aus der Dunkelheit mit den glimmenden Punkten eins der Kästchen auf, die er von draußen gesehen hatte.
    „Du kannst den Behälter mit deinen Gedanken vergrößern oder zur Entfaltung bringen", erklärte die mentale Stimme.
    „Welches ist die maximale Größe?" Kummerog zeigte, daß er schnell gelernt hatte, welche Fragen man stellen mußte.
    „Die maximale Breite beträgt sieben Kilometer, die Höhe und die Tiefe jeweils fünf."
    „Und was ist das Ganze?"
    „Du siehst es doch in entfaltetem Zustand. Wenn du es ausgebreitet hast, kannst du die glimmenden Flammen in deinen Gedanken entzünden. Ich versichere dir, es wird das größte Feuerwerk, das du je erlebt hast."
    „Feuerwerk? Ein bißchen Spaß wäre nicht schlecht. Hier ist es sowieso ziemlich langweilig. Ich nehme ein Kästchen."
    „Nimm es, aber ich muß dich warnen. Wenn du ..."
    Wenn Kummerog eins haßte, dann waren es Warnungen, die jemand an ihn richtete. Das würde der vierte Bote von Thoregon zwar nicht mehr am eigenen Leib spüren, weil er längst ein Opfer der Bordratten geworden war, aber von dieser mentalen Säuseltante ließ er sich schon gar nichts sagen.
    „Halt’s Maul!" unterbrach er sie schroff. „Ich weiß selbst, was ich zu tun habe. Deine guten Ratschläge interessieren mich einen Dreck."
    Das Passantum strahlte seltsame Gefühle ab, die wieder das Ekelempfinden anregten, aber Kummerog ignorierte sie.
    „Ich muß dir sagen ...", begann die Stimme erneut, aber den Rest hörte der Pirat schon nicht mehr.
    Er hatte mit schnellen Schritten die Nische verlassen. Und sobald das geschehen war, riß der mentale Kontakt ja ab.
    Draußen versuchte er das blaue Kästchen mechanisch zu öffnen. Es gab aber keinen Deckel und keinen Verschluß. Das quaderförmige Ding war in sich völlig geschlossen und glatt.
    „Dann eben nicht", knurrte er unwillig. „Es gibt auch noch einen anderen Weg."
    Er legte den Rucksack so ab, daß er sich auf die angebliche Zeitmaschine setzen konnte. An Bord der CANT würde er das Ding in seinem Labor einmal genauer unter die Lupe nehmen. Es paßte ja bequem in den Analysator. Dann würde er schon herausbekommen, was es damit auf sich hatte oder welche Geheimnisse es verbarg.
    Er stellte das blaue Kästchen vor sich ab und starrte es an.
    „Hörst du mich?" fragte er.
    „Natürlich." Es war eine

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