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1806 - Der Mutant der Cantrell

Titel: 1806 - Der Mutant der Cantrell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das eine lange Wartezeit. Er rechnete mit etwa 100 Jahren seiner Realzeit. Bis dahin würden im Zeitrafferfeld über 300 Millionen Jahre abgelaufen sein.
    Diese Zeit mußte ausreichen, um eine Zivilisation entstehen zu lassen, die sogar fünfdimensionale Energien beherrschte. Diese Wesen müßten dann in der Lage sein, den Pilzdom zu öffnen und ihm die Freiheit zu geben.
    Er selbst würde sich in einen biologischen Tiefschlaf versetzen, denn Nahrungsmittel besaß er ja nicht.
    So würde er die Zeit überdauern.
    Ein letztes Mal setzte er sich mit den drei Häuten in Verbindung. Zu den konservierten Häuten kam nur ein schwacher Kontakt zustande. Aber die junge Haut erreichte er fast problemlos.
    „Ich werde einen Schritt nach vorn machen", teilte er mit. „Ich werde im Tiefschlaf liegen. Zwischen dem Bohlensteg und den Sternen, mitten im Nebelfeld. Ich hoffe, daß irgendwann die Pforte zur anderen Seite geöffnet wird und ich in die Freiheit entlassen werde. Harre aus! Such dir einen Körper, damit du mobil wirst.
    Und dann hol Hilfe, mach dich auf die Suche nach mir. Ohne Hilfe wirst du den Pilzdom wohl nicht betreten können. Die CANT ist aber vorprogrammiert. Du brauchst nur die Starttaste zu berühren, und sie wird dich nach Klinker bringen. Hol Vaikhuur und Gonzerol; sie können dir helfen, mich zu finden."
     
    *
     
    „Danach habe ich von meinem Herrn nie wieder etwas gehört", sagte Kummerogs Haut zu mir. „Wenn er im biologischen Tiefschlaf liegt, kann ich ihn nicht erreichen. Ich weiß nicht, ob er noch dort auf der anderen Seite des Bohlenstegs im Nebelfeld liegt oder ob sein verwegener Plan schon in Erfüllung ging. Wenn seine Zeitrechnung stimmt, dann müßten noch etwa 34 Jahre vergehen, bis -die Pforte geöffnet wird. In wenigen Tagen werden wir Klinker erreichen. Dann sehen wir weiter."
    Das war die ganze Geschichte. Sie klang unglaublich. Aber ich wußte, daß sie größtenteils der Wahrheit entsprach.
    Natürlich sah ich nun einige Dinge völlig anders.
    Kummerogs Plan hatte in der Tat geklappt. Nun besaß ich eine Erklärung für das Zeitrafferfeld, in das Trokan gehüllt gewesen war. Die Lösung verblüffte mich. An was hatten die Verantwortlichen auf Terra alles gedacht! Aber auf eine so unglaubliche Lösung konnte niemand kommen.
    In 250 Millionen Jahren war auf Trokan die Zivilisation der Herreach entstanden, hervorgerufen durch ein Gerät, das ursprünglich nicht größer als 30 Zentimeter gewesen war, dazu dank der ausgefallenen, Ideen eines Piraten und Mutanten.
    Es war so, obwohl es mir unglaublich erschien.
    Doch war etwas anders gelaufen. Das Zeitfeld hatte den Impuls zu früh empfangen. Die Herreach waren noch weit davon entfernt, fünfdimensionale Energien zu kennen oder gar zu beherrschen.
    Ich erinnerte mich, daß sich kurz vor dem Erlöschen des Zeitraffers auf Trokan eine Explosion ereignet hatte. Nach den Berichten von Cistolo Khan hatten die Herreach versehentlich ein Ayindi-Archiv in die Luft gejagt. Was dort genau passiert war, hatte sich nicht mehr rekonstruieren lassen.
    Kummerog hatte von diesen uralten Archiven natürlich nichts gewußt. Aber irgendwelche Geräte dort mußten in der Lage gewesen sein, fünfdimensionale Energien zu produzieren. Bei der Explosion waren sie freigesetzt worden. Der Mutant hatte durch das Passantum nur den toten Planeten gesehen, nichts von den früheren Bautender Ayindi.
    Mir war klar, was das bedeutete: Kummerogs Plan hatte letzten Endes durch einen dummen Zufall doch nicht richtig funktioniert. Der Impuls war vom Ortungsgerät der Zeitmaschine aufgenommen und als Abschaltbefehl interpretiert worden.
    Der Zeitpunkt lag aber viel zu früh: Die Herreach standen auf der Stufe der Menschheit Ende des 19.
    Jahrhunderts der alten Zeitrechnung.
    Eine andere Frage konnte ich mir nicht beantworten.
    Wo steckte dieser Teufelskerl namens Kummerog?
    Perry, Bully und ich waren ihm nicht begegnet. War er am Ende aus dem Nebelfeld befördert worden, als wir den Dom betreten hatten? So hatte er es ja programmiert gehabt. Wir hatten nur den Rucksack gefunden.
    Waren wir an ihm „vorbeigegangen", ohne ihn wahrzunehmen? Möglich war in diesem Nebel vieles.
    Und ich konnte nicht einmal ausschließen, daß Kummerog jetzt noch im Nebelfeld lag oder gar in die Tiefe gestürzt war.
    Da die Haut Schwieg, konnte ich meine Überlegungen ungestört fortführen.
    Meine Gedanken kehrten an den Punkt zurück, an dem wir den Pilzdom betreten hatten. Betreten war

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