Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1808 - Die Vorhölle

1808 - Die Vorhölle

Titel: 1808 - Die Vorhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
überraschend hatte sie der Schmerz getroffen. Sie fluchten, bekamen sich aber bald wieder unter Kontrolle, und so konnten sie gemeinsam durch das Fenster nach draußen schauen, und es dauerte nicht mal drei Sekunden, da schlugen ihre Herzen vor Freude schneller.
    »Sie ist weg!«, flüsterte Paul.
    »Echt?«
    »Ja, ich sehe sie nicht mehr.«
    »Dann haben wir Schwein gehabt. Sie muss ins Haus gegangen sein. Wir haben sie nicht interessiert.«
    Paul schnaubte. »Das glaube ich nicht. Nein, das kann ich nicht glauben.«
    »Es ist aber so.«
    »Und das bedeutet für uns, dass wir verschwinden. Weg von hier!«, sagte Paul.
    »Gut.«
    Paul hielt immer noch die Schaufel in der freien Hand, schlug aber noch nicht zu, um das Fenster der Heckklappe zu zerstören. Sie schauten sich noch mal an, und dann stellte Paul die Frage.
    »Wohin gehen wir?«
    »Keine Ahnung. Erst mal weg.«
    »Und wir müssen die Handschellen loswerden. Das steht bei mir an oberster Stelle. Etwas anderes kommt nicht infrage. Da kannst du sagen, was du willst.«
    »Ich bin ja deiner Meinung.«
    »Dann ist es gut.«
    »Dann lass uns verschwinden!«
    Es gab keine Diskussion mehr zwischen ihnen. Paul brauchte nur einmal mit der Kante der Schaufel zuzuschlagen. Das Sicherheitsglas zerkrümelte, und mit dem scharfen Schaufelblatt stieß Paul das restliche Glas aus dem Rahmen, um sich nicht beim Hinausklettern zu verletzen. Sie brauchten eine Weile, um ins Freie zu gelangen, und atmeten auf, als sie es geschafft hatten. Sie erlebten die kühle Luft, den schwachen Wind, und als sie zum Haus schauten, da sahen sie, dass sich dort nichts tat. Sie hatten freie Bahn.
    »Und jetzt?«, fragte Paul.
    »In Richtung Dorf.«
    »Gut. Bleiben wir auf dem Weg?«
    »Keine Ahnung. Ich denke aber, dass es besser ist. Ich will nicht im Dunkeln durch den Wald stolpern.«
    »Alles klar.«
    Sie entfernten sich vom Haus. Das letzte Licht versickerte hinter ihnen.
    Jetzt hatten sie freie Bahn. Es gab einen schmalen Weg, über den sie laufen konnten. Er führte nicht direkt in den Wald hinein, sondern daran vorbei.
    Obwohl es schon recht spät war, hofften sie darauf, im nächsten Ort die Fessel loszuwerden. Wenn sie erst wieder frei herumliefen, sah die Welt schon ganz anders aus.
    Diese Hoffnung hielt sie hoch und auch auf den Beinen. Und so liefen sie weiter, um so rasch wie möglich den nächsten Ort zu erreichen. Sie nahmen gegenseitig aufeinander Rücksicht, keiner geriet ins Taumeln und ins Fallen.
    »Das schaffen wir!«, sagte Peter.
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Ich bin nicht so optimistisch.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil sich eine Wiedergängerin nicht so leicht von ihrer Nahrung trennt.«
    »Vielleicht waren ihr die Personen im Haus wichtiger.«
    »Das können wir nur hoffen.«
    Es war genug zwischen ihnen gesprochen worden. Sie konzentrierten sich wieder auf das Laufen.
    Da passierte es.
    Zuerst stolperte Paul. Er fluchte noch, wollte sich auf den Beinen halten, was er nicht schaffte, denn er fiel nach vorn.
    Auch sein Bruder blieb nicht auf den Beinen, denn ihn riss er mit.
    Beide fluchten.
    Und beide hörten das Lachen der Frau, die vor ihnen stand und auf sie nieder blickte.
    Es war die Vampirin!
    ***
    Sie waren da, und ich hielt den Atem an. Obwohl Harry Stahl nicht neben mir stand, war ich sicher, dass auch er sie gesehen hatte. Im schwachen Licht waren sie nur schattenhafte Gestalten, und sie schienen irgendwie riechen zu können, dass sich Menschen in der Nähe befanden, denn sie gingen nicht weiter.
    Sie standen Rücken an Rücken und hielten die kurzläufigen Maschinenpistolen fest. Wenn sie schossen, würden die Kugeln das Holz glatt durchschlagen.
    »Sie müssen noch hier sein. Wir haben sie nicht aus dem Haus kommen sehen, verdammt.«
    »Das habe ich auch so registriert.«
    »Und jetzt?«
    »Es sind Zeugen, die ausgeschaltet werden müssen. Erwin Schwarz hat sich verkalkuliert. Er dachte, mal richtig absahnen zu können.« Ein Kichern folgte. »Aber nicht bei uns.«
    »Gut. Was machen wir jetzt?«
    »Wir suchen weiter. Die Hundesöhne müssen hier irgendwo sein. Sie haben sich versteckt und warten nur darauf, dass wir einen Fehler machen. Rechne mit allem.«
    »Jederzeit. Aber dann müsste ich auch einen Gefahrenbonus bekommen, das ist das Mindeste.«
    »Dann erkundige dich mal. Und für mich mit.«
    »Danke, das mach mal selbst.«
    »Wie du willst, Partner.«
    Es gab zwischen ihnen nichts mehr zu sagen. Sie mussten zusehen, dass sie so rasch wie möglich mit

Weitere Kostenlose Bücher