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1808 - Die Vorhölle

1808 - Die Vorhölle

Titel: 1808 - Die Vorhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Durchsuchung des Hauses fertig wurden.
    »Okay, wir trennen uns.«
    »Einverstanden.«
    Einer blieb bei mir zurück. Es war der Kleinere der beiden Killer. Obwohl ich mich zwischen die Särge gedrückt hatte, sah ich ihn recht gut. Er war auch vorsichtig und blieb auf der Stelle stehen, wo er sich langsam umdrehte.
    Sein Kumpan war durch die Tür verschwunden. Er würde in Harrys Nähe gelangen, und ich konnte nur hoffen, dass sich mein deutscher Freund darauf eingestellt hatte.
    Ich blieb so ruhig wie möglich. Ich roch das Holz in meiner unmittelbaren Nähe, und hoffte, dass dieser Geruch mich nicht zum Niesen brachte.
    Der Killer war noch da. Er stand noch fast an der gleichen Stelle. Aus dem Nebenraum hörte ich auch nichts.
    Warten …
    Wie lange es dauern würde, hing von den beiden Bewaffneten ab. Derjenige, der sich in meiner Nähe aufhielt, wurde allmählich nervös. Er bewegte sich mal zur Seite, dann wechselte er sie und schaute in zwei bis zur Decke reichende Schränke hinein, in denen er jedoch nur Werkzeug fand.
    Ich hielt mich in seinem Rücken auf. Die Gelegenheit war günstig. Noch stand ich in Deckung. Ich musste erst mal raus, um nicht von den Särgen behindert zu werden.
    Es passierte dann innerhalb der nächsten Sekunde. Meine Stimme hatte einen scharfen Klang, als ich den Killer ansprach.
    Bewusst langsam, sehr deutlich, aber nicht zu laut. »Wenn du dich bewegst, bist du tot!«
    »Okay, langsam.«
    »Das meine ich auch.«
    Ich hörte ein Lachen und danach die Frage. »Und jetzt? Was ist jetzt los?«
    »Nichts ist los. Ich habe nur das Kommando übernommen, das ist alles.«
    »Okay. Und wie geht es weiter?« Er hatte lauter gesprochen, und das bestimmt nicht grundlos. Er wollte gehört werden, das konnte ich mir vorstellen. Sein Partner sollte wissen, was passiert war, und dieser jemand hielt sich im Nebenzimmer auf.
    »Ich mag es nicht, wenn jemand Waffen trägt. Also lass die Maschinenpistole fallen.«
    »Und dann?«
    »Lass sie fallen!«
    »Gut.« Er senkte seinen Arm mit der Waffe, die er dann losließ, sodass sie polternd auf dem Boden landete.
    »Alles klar?«
    »Fast«, sagte ich.
    »Was ist denn noch?«
    »Dreh dich um! Und lass die Hände dabei oben.«
    »Mache ich doch gern.«
    Er war sehr locker. Zu locker. Ein Typ, der davon ausging, dass ihm niemand und nichts etwas anhaben konnte. Ob er recht damit hatte, würde sich zeigen.
    Ich hatte mein Versteck verlassen, um nicht mehr behindert zu werden. Jetzt konnte ich mich frei bewegen und hatte auch einen besseren Überblick.
    Es gab noch einen zweiten Killer. Wenn der nicht taub war, musste er alles gehört haben und würde irgendwann entsprechend handeln.
    »Was ist noch?«, wurde ich gefragt. »Oder war das schon alles?« Der Typ lachte.
    »Nein, das nicht.«
    »Wunderbar. Dann können wir ja zum zweiten Teil übergehen. Wer immer du bist, tu dir selbst einen Gefallen und mach es dir nicht so schwer. Es lohnt sich nicht, seinen Chef zu verteidigen. Für ihn ist es vorbei. Jetzt ist es wichtiger, dass du dein Leben rettest.«
    Der Kerl war völlig auf dem falschen Dampfer. Ich korrigierte ihn nicht, sondern schwieg.
    Auch das bekam er in den falschen Hals. »Ich würde an deiner Stelle nicht zu lange überlegen.«
    »Warum musste Erwin Schwarz sterben?«
    »Er wollte nicht mehr mitspielen.«
    »Also Leichen verstecken.«
    »Ja, auch das. Darin war er gut. Aber jetzt dachte er, er wäre unentbehrlich. Den Zahn haben wir ihm gezogen, das weißt du. Und für einen Toten zu arbeiten lohnt sich nicht.«
    »Ach? Ich arbeite also für ihn?«
    »Ja. Was hättest du sonst hier zu suchen? Dieser Laden wird bestimmt bestehen bleiben. So etwas gibt man nicht auf, wenn du verstehst. Du kennst dich aus. Man wird sicherlich jemanden brauchen, der den Laden hier übernimmt. Würde mich freuen, dann können wir so weitermachen wie gehabt.«
    Ich sagte nichts, schüttelte nur den Kopf.
    »Verstanden?«
    »Schon.«
    »Und?«
    »Ich könnte darüber nachdenken, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Na, ist doch perfekt. Aber das Nachdenken kannst du dir sparen. Sag sofort zu.«
    »Nein!«
    »Warum nicht?«
    »Ich ziehe andere Dinge vor. Und ich will auch nicht, dass Sie sich bewegen.«
    »He, bist du größenwahnsinnig geworden?«
    »Sicherlich nicht. Ich mache hier nur meinen Job.«
    »Ja, das merke ich. Ein kleiner Sargbauer zieht sich viel zu große Schuhe an.«
    Der Typ fing an zu kichern. Ich wusste genau, was er vorhatte. Es war am besten, wenn ich

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