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1809 - Werwolf-Falle

1809 - Werwolf-Falle

Titel: 1809 - Werwolf-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zeigen wollen, wer hier der Herr im Haus war.
    Der Nackte betrat die Hütte.
    Das Licht reichte aus, um ihn besser sehen zu können. Helenes Blick glitt über seinen nackten Körper, und sie stellte fest, dass damit etwas geschehen war. Er hatte zwar seine Form behalten, doch auf seinem Rücken wuchsen Haare – so dicht, dass sie fast einen Pelz bildeten. So etwas hatte Helene noch nie bei einem jungen Mann gesehen.
    Er schlich über die Schwelle hinweg, und die Gefangene rechnete damit, dass er sich ihr zuwenden würde. Doch da hatte sie sich getäuscht. Er schenkte ihr kein Interesse und war ausschließlich auf das konzentriert, was er vorhatte.
    Er ging noch weiter. Als er ungefähr die Mitte der Hütte erreicht hatte, hielt er an.
    Es war nichts zu hören. Kein schweres Atmen, kein Stöhnen, einfach gar nichts.
    Die Stille blieb bestehen. Sie schien sich sogar noch zu verdichten – bis zu dem Moment, als Helene einen Laut vernahm, den sie noch nie von einem Menschen gehört hatte.
    Es war ein Keuchen, vielleicht auch ein Knurren. Ein leises, lang gezogenes Heulen, fast wie von einem Tier.
    Helene Schneider umklammerte die beiden Gitterstäbe noch stärker. Sie ahnte, dass etwas passieren würde. Grundlos verhielt sich Justus Baum nicht so. Er stand auf dem Fleck. Er schüttelte leicht den Kopf, bevor er dann nickte, als wollte er sich selbst Mut machen.
    Wie ging es weiter?
    Helene wusste, dass dies nicht alles sein konnte. Sie dachte daran, dass sie einen Anfang erlebt hatte, wobei das dicke Ende noch kommen würde. Sie überlegte einen Moment, ob sie die unverschlossene Gittertür aufstoßen und in den Wald flüchten sollte, doch sie wusste, dass sie Justus nicht entkommen konnte.
    Es tat sich etwas.
    Erneut wurde sie überrascht, denn sie hörte wieder den Schrei, und dann war Justus Baum so schnell und heftig auf den Boden gestürzt, als hätte ihm jemand die Beine unter dem Körper weggeschlagen.
    Auf dem Rücken blieb er liegen. Helene wollte ihn schon ansprechen, als sie sah, dass etwas mit ihm vor sich ging. Und was das war, das ließ bei ihr die Haare zu Berge stehen …
    ***
    Wir waren frustriert. Das konnten wir auch mit Recht sein, und wir wünschten uns nichts mehr, als dass es etwas geben würde, das uns in dem Fall weiter brachte.
    Wir hatten uns bemüht, im Haus so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen.
    Wir fuhren wieder zurück. Die Stimmung war nicht nur bei mir auf den Nullpunkt gesackt, auch Harry war nicht eben nach Lachen zumute.
    Wir waren beide davon überzeugt, dass der Förster durch die Hand einer Kreatur gestorben war, die nichts Menschliches an sich hatte.
    »Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass der Killer Blut geschluckt hat«, murmelte Harry Stahl.
    »Meinst du?«
    »Ja, John.«
    »Und was macht dich so sicher?«
    Harry winkte ab. »Wo immer er auftauchte, ist das passiert. Ich denke dabei nicht an die letzten Werwölfe, mit denen wir es zu tun hatten, sondern an die davor.«
    »Und?«
    »Die sind immer schlauer geworden, und ich schätze, dass dieser Justus Baum zu allem fähig ist.«
    »Für dich ist der Junge der Killer?«
    »Ja.«
    »Dann glaubst du, dass er seinen eigenen Vater ermordet hat?«
    »Werwölfe kennen keine Verwandten, das weißt du besser als ich.«
    Das war eine Theorie, die erst noch bewiesen werden musste. Ich war gespannt, ob wir überhaupt eine Chance bekamen, ihn zu Gesicht zu bekommen.
    Der Mord an dem Förster war noch nicht aufgefallen. Das sollte auch ruhig noch eine Nacht so bleiben. Ich setzte Hoffnungen auf diese Nacht. Sie war dunkel. Der Mond schien. Über uns lag ein blanker Himmel.
    »Was willst du denn diesem einheimischen Polizisten sagen?«, fragte Harry.
    »Nichts. Ich denke, dass wir ihn mit ins Boot nehmen müssen. Er darf nur nicht so tun, als wäre er gegen Kugeln gefeit. Also ist Vorsicht bei ihm angesagt.«
    »Du gehst jetzt also auch davon aus, dass wir es mit einem Werwolf zu tun haben?«
    Ich nickte. »Wir brauchen nur noch einen Beweis, um uns sicher zu sein.«
    »Dann würde dir ein Heulen schon reichen, schätze ich.«
    »Bestimmt. Ich kenne die Tonlage dieser Bestien.«
    Wir hatten mit den Kollegen Rüger abgesprochen, dass wir zu unserer Pension fahren wollten. Wenn etwas passierte, konnte er uns dort erreichen.
    Damit war er auch einverstanden und versprach, nichts über den toten Förster zu sagen.
    Wir hielten vor dem Haus und verließen den Wagen. Die Dunkelheit hatte alles mit ihrer schwarzgrauen Farbe bedeckt. Über

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