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181 - Der ewige Turm

181 - Der ewige Turm

Titel: 181 - Der ewige Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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anfingen zu tuscheln und zu schwatzen.
    Während sie sich ausruhten, ging Rulfan etwas abseits zu einem vereinbarten Ort. Chira begleitete ihn. Der einsam aus dem Schutthaufen ragende Laternenmast war nicht zu übersehen. Ein dunkelgrüner Teppich aus Efeu verhüllte ihn, von seiner gebogenen Spitze hingen die Ranken fast bis auf den Boden hinunter. So hatten Sayonas Brüder die Stelle beschrieben.
    Rulfan tat so, als würde er Wasser lassen.
    »Hier bin ich«, murmelte Honburs Stimme im Gestrüpp. »Sag ihnen, dass sie leiser sein müssen, man hört ihre Stimmen einen halben Steinwurf weit.«
    Chira knurrte, duckte sich und machte Anstalten, ins Gebüsch zu springen. Rulfan pfiff sie zurück. Mit knappen Gesten bedeutete er ihr, an seiner Seite zu bleiben. »Ich habe sie bereits ermahnt. Wo sind die feindlichen Späher?«
    »Am Waldrand. Sie beobachten euch.«
    »Haben sie euch entdeckt?«
    »Nein. Wir waren vorsichtig. Und Ruulay und seine Männer sind erst aufgebrochen, als kein Späher der Turmherren sich mehr in der Umgebung der Moscherune aufhielt. Sie umgehen das Todesdreieck an seiner Nordgrenze. Rechtzeitig vor Sonnenaufgang werden sie an der Lichtung sein.«
    »Sehr gut.«
    »Wenn die Sonne untergeht, dringt in den Wald ein. Lasst euch Zeit, bis ihr den See und den Tierpark der Alten erreicht. Dort gibt es eine große Brückenruine. Unter ihr bleibe zurück, sobald es dunkel wird und bevor sie die Fackeln entzünden. Verbirg dich im Unterholz. Wir holen dich ab, sobald sie weiter gezogen sind.«
    »Verstanden.« Rulfan schlug nun wirklich sein Wasser ab, und ging zurück zu den Moscherunen. Chira lief neben ihm her.
    Eine größere Gruppe der Vermummten hatte sich um Sayona versammelt. Auch Sulbar und Halil hockten dort.
    Rulfan setzte sich neben die beiden Männer auf einen Stein. Das Schwert, das er unter seiner Lederweste auf bloßer Haut festgebunden hatte, drückte ihn zwischen den Schulterblättern.
    »Honbur und die Söhne Ruulays sind in unserer Nähe«, sagte er. »Und am Waldrand liegen drei Späher der Turmherren. Ihr müsst leiser miteinander sprechen. Honbur sagt, man würde euch einen halben Steinwurf weit hören. Wenn Reezars Späher eure Stimmen hören, werden sie den Betrug bemerken.«
    Eine der Gestalten zischte nach allen Seiten. »Leiser, habt ihr verstanden? Sagt es allen Frauen.« Andere gaben ihren Befehl weiter. Die Sprecherin blickte auf. Es war Eynaya, Sayonas Mutter. »Sind Ruulay und seine Jäger aufgebrochen?«, fragte sie.
    Rulfan nickte. »Ja. Sie werden versuchen, die Lichtung im Schutz der Dunkelheit zu erreichen.« Auch diese Nachricht gab Eynaya weiter.
    »Überall das gleiche alte Lied mit den Weibern«, flüsterte Sulbar. »Können das Maul nicht halten.« Er grinste breit. »Aber sonst machen sie ihre Sache ziemlich gut.«
    Rulfan nickte. Er hatte die größten und kräftigsten Frauen der Moscherunen ausgesucht. Sie hatten sich in Männerkleidung gehüllt und deren Waffen angelegt.
    Wenn sie den nächtlichen Marsch durchhielten, könnte die Rechnung des Albinos aufgehen. Sulbar und Halil würden sie bis zur Lichtung begleiten. Rulfan hatte den Eindruck gewonnen, dass die Begleitung von wenigstens zwei Männern den Frauen der Moscherunen das Quäntchen Mut gab, das sie brauchten, um die nächtliche Wildnis zu durchqueren. Je später die Turmherren den Betrug bemerkten, desto besser.
    In der Abenddämmerung brachen sie auf. Rulfan verabschiedete sich von Sayona und hielt sich mit Chira diesmal im Mittelfeld der Kolonne. Sie drangen in den Wald ein und erreichten nach etwa einer Stunde den See, von dem Honbur gesprochen hatte. Kurz darauf erkannte Rulfan die Konturen der Brückenruine, eine weitgehend unzerstörte Fußgängerbrücke, die in den goldenen Zeiten vor dem Kometen ein künstliches Gewässer im Zoo der untergegangenen Stadt überspannt hatte.
    Die Moscherunenfrauen holten ihre Fackeln hervor.
    Rulfan ging in die Hocke, ließ sich zur Seite fallen und rollte sich ins Gestrüpp. Ein Pfiff, und Chira folgte ihm.
    Aus seiner Deckung heraus beobachtete der Mann aus Euree, wie eine Fackel nach der anderen aufflammte. Die Lichter entfernten sich langsam. Nach und nach verschluckte der dunkle Wald sie alle.
    Rulfan schlich bis zur Brückenruine. Dort wartete er.
    ***
    Den ganzen Tag über schwebte die unheimliche Flughütte im Himmel über ihrer Zuflucht. Den ganzen Tag über kamen Orangus zu ihr herauf, grunzten und kreischten vor der verbarrikadierten Tür und

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