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1810 - Gier auf Leben

1810 - Gier auf Leben

Titel: 1810 - Gier auf Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dazu?«
    Johnny fing an zu lachen. »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, ich weiß es wirklich nicht. Wo soll die Vampirin sein?«
    »In meiner Wohnung. Das heißt, sie ist noch nicht erwacht, aber wenn, dann wird sie mein Blut trinken wollen. Das ist doch so bei Vampiren, oder?«
    »Ja, das ist so«, sagte Johnny mit einer Stimme, die allmählich versickerte. Er konnte es nicht fassen. Er ging davon aus, dass sich jemand einen bösen Scherz mit ihm erlaubte.
    »Sag was, Johnny.«
    »Ja, schon klar. Es ist nur nicht leicht, sich vorzustellen, was da passiert ist. Ich kenne dich als guten Kumpel, der okay ist. Aber dass du mit einer Blutsaugerin zusammen bist, das ist schon ein Hammer.«
    »Kannst du laut sagen.« Bruce schnappte nach Luft. »Aber jetzt hör zu, bitte.«
    »Klar, das mache ich schon die ganze Zeit.«
    Bruce Garner war froh, die Geschichte loszuwerden. Er fügte nichts hinzu, er ließ auch nichts weg, er berichtete alles so, wie es sich zugetragen hatte.
    »Ja, und jetzt sitze ich hier, wobei Diana Dobbs neben mir liegt und noch nicht erwacht ist. Aber lange kann es nicht mehr dauern, daran glaube ich fest.«
    »Okay, ich gehe mal davon aus, dass es so ist. Wie hast du dir denn das weitere Vorgehen vorgestellt?«
    »Du bist derjenige, der bereits Erfahrungen mit solchen Begebenheiten gemacht hat, oder nicht?«
    »Sag das mal genauer.«
    »Dir ist nichts fremd, das habe ich gehört. Ich will nicht allein sein, wenn Diana erwacht. Ich will, dass jemand bei mir ist und mich unterstützen kann. Da habe ich eben an dich gedacht. Sorry, wenn die Idee scheiße war.«
    »Nein, nein das ist sie ja nicht. Es kommt für mich nur alles etwas zu überraschend.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Und was hast du dir gedacht?«
    »Dass du zu mir kommst. Gemeinsam könnten wir es schaffen, die Blutsaugerin zu vernichten.«
    »Gut gedacht.«
    »Also nicht falsch?«
    Johnny musste lachen. »Nein, nein, das ist schon okay. Aber ich will nicht mehr lange herumreden. Wo finde ich dich?«
    »Im Turm.«
    »Ach ja, da wohnst du ja.«
    »Wann kannst du hier sein?«
    »Ich ziehe mich an und komme mit dem Roller. Wenn ich bei dir bin, sehen wir weiter.«
    »Gut, bis gleich.«
    Johnny beeilte sich. Ja, er hatte es eilig. Er streifte einen Pullover über, griff dann nach seiner Jacke und lief nach draußen, wo sein Roller stand.
    Seine Eltern hielten sich nicht im Haus auf. So musste er sich auch von keinem verabschieden.
    Den Helm setzt er sich ebenfalls auf, dann startete er. Und wenn er sich die Frage stellte, da konnte er sich durchaus vorstellen, dass Bruce Garner recht hatte …
    ***
    Den Turm kannte jeder, der in der Uni seine Zeit verbrachte und studierte. Auch Johnny war er nicht neu. Er hatte dort schon öfter Bekannte besucht. Einen Parkplatz fand er auch, dann war der Weg bis zum Eingang nicht mehr weit.
    Die Tür stand offen. Es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Johnny huschte in den Bau hinein und fuhr dann hoch bis zur sechsten Etage, in der Bruce das Apartment mit der Nummer 100 bewohnte.
    Im Flur kam ihm eine Bekannte entgegen, die ihn noch kurz aufhielt.
    »He, du hier?«
    »Ja, warum nicht?«
    Sie lachte ihn an. »Mit wem triffst du dich denn?«
    »Ist doch egal.«
    »Nein, wie heißt sie?«
    »Bruce Garner.«
    Sie ging einen Schritt zurück. Dabei lachte sie. »Stehst du jetzt auf Kerle?«
    »Bist von der Rolle? Gönn dir lieber noch eine Mütze voll Schlaf, du siehst heute echt nicht gut aus.«
    Sie fauchte, gab aber keinen Kommentar ab, sondern ließ Johnny einfach stehen.
    Der grinste und lief die paar Schritte, um zu Garners Wohnung zu gelangen. Er brauchte nicht vor der Tür stehen zu bleiben, denn Bruce Garner wartete vor der Tür auf ihn. Seine Augen weiteten sich.
    »He, du bist schon da?«
    »Klar.«
    »Aber nicht geflogen.«
    »Nein.«
    »Ich wollte gerade nach dir schauen, aber jetzt …«
    Johnny hatte ganz andere Sorgen. »Was ist denn mit Diana los?«
    »Noch ist sie nicht wach.«
    »Gut. Hat sie denn schon ihre Zähne?«
    »Das kann sein. Aber nachgeschaut habe ich nicht.« Er grinste verlegen. »Keine Traute, verstehst du?«
    »Ja, schon gut. Dann lass uns mal in deine große Wohnung gehen.«
    »Haha.«
    Johnny schlug ihm auf die Schulter. »Nichts für ungut, Bruce. Das kann jedem von uns passieren.«
    »Dass du noch deinen Humor behalten kannst.«
    »Warum nicht. Das kostet kein Geld. Hin und wieder ist es sogar hilfreich.«
    »Wenn du das sagst.«
    Johnny deutete auf das Schloss.

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