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1810 - Gier auf Leben

1810 - Gier auf Leben

Titel: 1810 - Gier auf Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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neutral zu verhalten, was ich ihr wiederum nicht abnahm.
    »Sollte ich merken, dass du falschspielst, werde ich dich auf der Stelle vernichten. Ich will, dass du an unserer Seite bleibst. Ist das angekommen?«
    »Ist es.«
    Mehr konnte man nicht verlangen. Sie musste nur noch ihre Fessel loswerden, damit sie sich frei bewegen konnte. Ich tat es nicht gern, aber es musste sein.
    Julie Robbins kletterte aus dem Wagen. Von ihrem Gesicht lasen wir nicht ab, was sie dachte. Wir trauten uns gegenseitig nicht über den Weg, aber wir waren zu einer Zweckgemeinschaft geworden.
    »Fertig?«, fragte sie.
    Das waren wir. Ich wollte noch wissen, wo wir den Wald betreten würden.
    »Na hier.«
    »Okay, und gibt es ein erstes Ziel? Oder sollen wir einfach nur quer durch das Gelände laufen?«
    »Der Wald ist das Ziel.«
    Das hätte mir auch einer sagen können, der seine Hose mit der Kneifzange anzog.
    Eine Antwort gab ich nicht. Sie wäre wohl zu provozierend ausgefallen, und das wollte ich im Moment nicht …
    ***
    Wir hatten den Wald betreten, und es trat das ein, womit wir schon gerechnet hatten. Es wurde um uns herum noch dunkler. Und es bestand die Gefahr, dass wir gegen den einen oder anderen Baum liefen, weil es so finster war.
    Wir hatten die Untote in die Mitte genommen. Sie sollte uns den Weg zeigen, zudem war sie es, die auch im Dunkeln sah, zumindest besser als wir.
    Vampire sehen im Dunkeln. Die Dunkelheit ist ihre Zeit. Da sind sie richtig agil. Das wussten wir, und deshalb stand für uns auch fest, dass sie sich im Wald nicht verlaufen konnte, außerdem war er auch nicht so groß.
    Auf dem Boden lagen keine Schneereste mehr. Aber es würde noch schneien, das war angesagt worden.
    Ich hob meine Beine vor jedem Schritt höher an, als es normal war. Es gab einfach zu viele Unebenheiten auf dem Boden, und ich hatte keine Lust zu stolpern.
    Irgendwann wollte ich nicht mehr weiter und blieb stehen. Julie Robbins ging noch ein paar Schritte, aber ich ließ sie nicht weit kommen. Rasch war ich bei ihr und zog sie zu mir heran.
    »Du bleibst hier!«
    Ihr Gesicht glich in der Dunkelheit einem glänzenden Schatten.
    »Was ist denn?«
    »Wir sind schon einige Zeit unterwegs und haben noch nichts gesehen. Wo stecken deine verdammten Artgenossen?«
    »Sie sind hier.«
    »Warum haben sie sich noch nicht gezeigt? Sie sind doch scharf auf Menschenblut, und das fließt in unseren Adern.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Du kennst dich doch aus«, sagte Suko.
    »Ja, im Wald.«
    »Und weiter?«
    »Sonst nichts.«
    Er musste lachen. Ich kannte Suko. Auch er fühlte sich von der Vampirin auf den Arm genommen. Es kam auch daher, weil dieses verdammte Weib keine Scheu mehr zeigte. Sie fühlte sich wohl. Leider war es zu dunkel, um ihr Gesicht sehen zu können, aber das wollte ich auf der Stelle ändern.
    Ich holte die kleine Leuchte hervor, schaltete sie ein und hob sie sofort an.
    Von unten her traf der Strahl ihr Gesicht, dessen Haut sehr bleich aussah. Nicht mal eine Sekunde später huschte ein Fluch aus ihrem Mund und danach die Worte: »Licht aus!«
    Ich dachte nicht daran. Die harte Helligkeit blieb auf ihrem Gesicht kleben. Es leuchtete auch in ihre Augen hinein, was ihr nichts ausmachte, denn sie schloss die Augen nicht. Sie stellte sich auf die Veränderung ein.
    »Ich will endlich die Wahrheit wissen«, flüsterte ich scharf, »und zwar alles. Welches Spiel läuft hier ab? Raus mit der Sprache.«
    Die Untote grinste, aber sie sagte nichts. So ähnlich hatte ich es mir gedacht. Sie hatte es geschafft, uns zu überlisten, und uns in diesen Wald geführt.
    Hier war es finster, aber nur für uns. Die Blutsauger sahen das anders. Sie waren in der Lage, im Dunkeln zu sehen, und hatten uns wahrscheinlich schon entdeckt.
    Ich leuchtete weiterhin in Julie Robbins’ Gesicht. Suko hatte seine Leuchte ebenfalls eingeschaltet. Er drehte sich langsam im Kreis.
    Ich schielte dorthin, wo sich der helle Streifen im Wald verlor. Suko bewegte seine Hand nicht zu schnell, und wir selbst bewegten uns ebenfalls nicht.
    Und doch war ein Knacken in der Nähe zu hören. Und dann noch ein scharfes Flüstern. Das war kein Geräusch von einem Tier, das hatte ein Mensch abgegeben oder jemand, der aussah wie ein Mensch und dessen Sprache beherrschte.
    »Sie sind in der Nähe, nicht wahr?«
    Julie lachte.
    Sie brauchte auch keine Antwort zu geben, das Lachen hatte mir ausgereicht.
    Wir steckten in der Falle!
    Für meinen Geschmack hatten sich die Blutsauger

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