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1811 - Der Vogelmensch

1811 - Der Vogelmensch

Titel: 1811 - Der Vogelmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hören.« Er schüttelte den Schädel. »Das ist nun mal so, das wird auch so bleiben.«
    »Wenn du meinst.«
    »Ja, das meine ich.«
    Carlotta dachte über die Aussagen nach. Sie hatten sich nicht alle lustig angehört. Die Gestalt hier schien unter einigen Dingen zu leiden, und darauf wollte sie eingehen.
    »Warum regst du dich denn auf?«, hakte sie nach. »Du solltest mit deinem neuen Aussehen zufrieden sein. Besser hätte es dich nicht treffen können. Es ist alles eine Frage der Gewohnheit, das kann ich dir sagen. Auch ich musste mich damit abfinden und hab es auch getan.«
    »Und weiter?«
    »Ja, man kann sich arrangieren. Ich komme gut zurecht, obwohl ich unter Einschränkungen zu leiden habe, die nicht eben spaßig sind. Ich muss mich auch vor den meisten Menschen versteckt halten, aber das wirst du vielleicht auch so können.«
    »Es könnte sein.«
    Carlotta nickte ihm zu und sagte: »Das, was du auf dem Kopf hast, das ist doch eine Maske oder nicht?«
    »Ja.«
    »Und warum trägst du sie? Kannst du dich denn nicht selbst sehen? Oder willst du es nicht?«
    »Ich werde es dir zeigen.«
    »Ja. Und wie?«
    »Schau her!«
    Das tat sie. Der Vogelmensch, dessen Namen sie nicht mal kannte, hob seine Arme an und fasste am Hinterkopf das an, was eine Maske festhielt. Es dauerte noch etwas, bis er in der Lage war, das zu lösen, was sein Gesicht bedeckte.
    Carlotta bekam jede Bewegung mit. Sie hörte auch das leise, fast triumphale Lachen, und sie ahnte, dass dieser Vogelmensch noch einen Trumpf in der Hinterhand hielt.
    Endlich war die Maske weg.
    Er konnte klar schauen.
    Carlotta aber auch, und was sie zu sehen bekam, ließ ihren Atem stocken …
    ***
    Und dann war ich in Dundee.
    In London einsteigen, in Schottland aussteigen, das war innerhalb einer kurzen Zeitspanne möglich. Allerdings hatte ich die Zeit genutzt und meine Augen geschlossen. Die Waffe holte ich mir beim Piloten ab, der am Ausstieg stand und mir noch viel Glück wünschte.
    »Danke, das kann ich brauchen.«
    »Und Sie sind nicht zum ersten Mal auf dieser Route«, sagte er. »Ich habe ein gutes Gedächtnis für Menschen, und Ihr Gesicht habe ich schon auf dieser Flugstrecke gesehen.«
    »Kann sein.«
    »Bestimmt.«
    Ich ging weiter und die Gangway hinab bis zu einem Bus, in den ich einstieg.
    Der Flug war gut gewesen. Ruhig, ohne Turbulenzen. Ich hatte gut schlafen können und fühlte mich sogar ein wenig erfrischt. Jetzt war ich gespannt darauf, ob Maxine Wells schon etwas von Carlotta gehört hatte. So recht daran glauben konnte ich nicht, aber ich würde mich gern überraschen lassen.
    Natürlich holte sie mich ab. Natürlich hatte Maxine auf mich gewartet, und als sie mich sah, lief sie auf mich zu und ich breitete die Arme aus, in die sie hinein flog.
    »Super, John, endlich.«
    Ich lachte. »War doch kein Problem.«
    »Das sagst du so.«
    »Und wie wär’s mit einem Kaffee?«
    »Dagegen habe ich nichts.«
    »Dann komm.«
    Ich wusste, wohin wir gingen. Das glich schon einem kleinen Ritual, der Kaffee nach der Landung war schon so etwas wie eine Tradition.
    Ich holte zwei Tassen und schaute danach der Tierärztin ins Gesicht. Sie winkte ab.
    »Bitte, John, schau nicht so. Ich weiß selbst, dass ich mehr als schlecht aussehe. Das kommt daher, dass ich zu wenig Schlaf gehabt habe. Fast keinen.«
    »Du siehst trotzdem gut aus.«
    »Ja, ja, ja …« Sie winkte ab, trank erst mal und hörte meine Frage.
    »Hat sich in den letzten Stunden etwas verändert?«
    »Nein.«
    »Also keine Spur von Carlotta und ihrem Entführer?«
    »So ist es.«
    »Kannst du dir denn einen Grund vorstellen, weshalb er sie entführt hat?«
    Maxine dachte nach und rührte derweil in ihrem Kaffee. Mit leiser Stimme sagte sie: »Nein, ich kann mir das nicht vorstellen. Aber es muss einen geben und so leicht werfe ich die Flinte nicht ins Korn.«
    Ich lächelte. »Es hätte mich auch gewundert.«
    »Nun ja, ich habe nachgedacht.«
    »Jetzt bin ich ganz Ohr.«
    »Kannst du, John. Ich gehe davon aus, dass Carlottas Entführung etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun hat.«
    »Du denkst an die Zeit bei diesem Professor Elax?«
    »Genau an die.«
    »Und weiter?«
    Maxine nahm den Löffel aus dem Kaffee und hob die Schultern an. »Das weiß ich nicht. Ich kann doch nichts über die Zeit sagen, weil ich sie nicht erlebt habe.«
    »Ja, das ist wahr. Wir haben die Klinik nur zerstört. Befreit hat sich Carlotta ja selbst.«
    »Richtig.«
    Ich kam auf etwas anderes zu sprechen. »Hast

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