1811 - Konferenz der Galaktiker
Behandlung!"
„Das war mir von Anfang an klar."
„Und?"
Der Befehlshaber brauchte ihm nicht zu sagen, welche Folgen das Attentat für ihn haben würde.
Bekannt war eine inoffizielle Anordnung von Gia de Moleon an ihren Abwehrdiehst. Danach waren Attentäter augenblicklich zu töten möglichst noch vor der Tat.
Gelang der Anschlag, kam es für den Attentäter darauf an, die ersten Sekunden nach dem Anschlag zu überleben, so daß ihm Zeit blieb, die Waffe wegzuwerfen und die Hände als Zeichen der Aufgabe zu heben.
Verstrichen die ersten Sekunden nach der Tat, ohne daß ein Schuß fiel, war die Gelegenheit, ihn ungestraft zu töten, für die Abwehr vorbei. Dann kamen Verhaftung, Verhöre und Haft.
Voge von Tissaque blickte den Befehlshaber an und versuchte, seine Gedanken zu erfassen.
Was wollte Rossom von Atalaya?
Es gab verschiedene Möglichkeiten; Voge von Tissaque war sich über alle klar.
Am unkompliziertesten war die Situation nach dem Anschlag, wenn er auf der Stelle getötet wurde.
Schwieriger wurde es, wenn er überlebte und verhaftet wurde. Dann konnte Gia de Moleon ihn verhören und aus ihm herauspressen, wer der Auftraggeber war. Genau das aber konnte nicht in der Absicht von Rossom von Atalaya liegen.
„Läßt sich der Anschlag so organisieren, daß ich eine Chance habe, hinterher zu entkommen?"
„Wir werden es versuchen", versprach der Befehlshaber.
„Warum setzt du nicht eine Bombe ein oder einen ferngelenkten Mini-Roboter? Es gibt Roboter, die nur so groß wie ein Floh sind. Kommen sie nicht leichter an das Ziel heran als ich?"
„Die Sicherheitsvorkehrungen sind umfassend", antwortete Rossom. „Die syntronischen Sicherungen sind in er Lage, selbst Roboter aufzuspüren, die kleiner als einen halben Millimeter sind, und die im Mikro-Bereich operieren."
„Es gibt also keine technische Möglichkeit", stellte Voge von Tissaque fest. „Aber ich kann keine Waffe tragen. Man würde sie ebenfalls entdecken."
„Deine Waffen werden deine Hände sein", argumentierte der Befehlshaber. „Wir bilden dich aus. Eine Grundausbildung hast du bereits, wie ich erfahren habe. Alles andere bringen wir dir in ein paar Tagen bei. Wir sind in der Lage, dich so zu trainieren, daß ein einziger Schlag von dir tödliche Auswirkungen. hat. Bevor die Leute vom Sicherheitsdienst begreifen, um was es geht, wird es schon vorbei sein."
Damit war klar, daß Voge so gut wie keine Möglichkeit blieb, nach dem Attentat zu fliehen. Verübte er den Anschlag, mußte er damit rechnen, auf der Stelle getötet zu werden.
Sein Leben stand gegen das seiner Schwester.
Voge hoffte, daß Rossom von Atalaya ihm doch noch einen anderen Vorschlag machen würde, doch der mächtige Arkonide schwieg und blickte ihn nur abwartend an.
Voge fragte sich, ob er mit dem Gedanken leben konnte, daß seine Schwester durch seine Schuld starb.
Seine Antwort war klar und eindeutig: Er konnte es nicht.
„Ich mach’s!"
Damit lösten sich alle Pläne für eine großartige Zukunft in nichts auf. Vorbei war der Traum, irgendwann in die Heimat nach Atalaya zurückzukehren und die Macht über das kleine Reich anzutreten, das seit Generationen seiner Familie gehört hatte und das nun wohl endgültig verloren war.
Doch Alyschja würde gesund werden.
Sie würde eines Tages wieder lächeln.
Sie würde dafür sorgen, daß der Name Voge von Tissaque ein Name der Ehre war!
Rossom von Atalaya führte ihn in den Behandlungsraum zurück. Dort erklärte Voge den Ärzten, wie sie mit dem Formenergiekäfig umgehen mußten.
Dann folgte er dem Befehlshaber in dessen Kabine, um einen vorbereiteten Vertrag zu unterzeichnen, in dem er sich verpflichtete, das Attentat auszuführen.
Als Voge von Tissaque anschließend den Raum verlassen wollte, rief Rossom ihn zurück, und dieses Mal lächelte er offen, beinahe herzlich.
„Eines noch, Voge." Er hob den rechten Ärmel bis an die Lippen und blies sanft darüber hinweg, um ein nicht vorhandenes Staubkorn zu entfernen. „Unsere Planungen für die Aktion sind weitgehend abgeschlossen.
Sie gehen in jedem Fall davon aus, daß wir dich nach dem Abschluß herausholen und in Sicherheit bringen!"
Voge von Tissaque war wie gelähmt vor Freude und Überraschung. Ihm war, als sei ihm in diesem Augenblick das Leben noch einmal geschenkt worden.
Keine Sekunde lang kam er auf den Gedanken, daß der Befehlshaber ihm die Unwahrheit gesagt haben könnte. Es gab eine Hoffnung für ihn, und er klammerte sich
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