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1813 - Die Mörder von Bröhnder

Titel: 1813 - Die Mörder von Bröhnder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm?" fragte ich.
    „Seine Körpertemperatur ist zu hoch", antwortete der echsenartige Hobon. „Sein Atem geht unregelmäßig. Ich habe ihn medizinisch versorgt, aber es treten noch keine Besserungen ein. Wir haben ihm Liquorac eingeflößt, aber er hat es erbrochen. Mehr konnten wir nicht tun."
    Ich konnte da ebensowenig helfen, denn der Metabolismus Kaydessels war mir unbekannt. Auch meine Haut besaß keine Informationen darüber.
    Bevor ich mich zur Ruhe legte, suchte ich noch einmal Varquasch auf. Er lag in der Ecke seines Käfigs und rührte sich nicht. Mein Kommen schien er nicht einmal bemerkt zu haben.
    Irgend etwas ging mit ihm vor, aber ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was es sein könnte.
    Ich ging in den Käfig. Seine Wunden waren gut verkrustet und teilweise schon verheilt. Sein Atem ging ruhig und gleichmäßig. Er schien völlig in Ordnung zu sein. Ich weckte ihn nicht. Vorsorglich legte ich noch einen Haufen Körner neben ihm im Stroh ab, so daß die Hautträger, falls sie kommen würden, die Nahrung nicht sahen.
    Dann zog ich mich in meine Kabine zurück.
     
    4.
     
    Am nächsten Tag hatte sich der Zustand Kaydessels etwas gebessert, aber seine Aufgabe als Pilot konnte er dennoch nicht wieder übernehmen. Ich richtete mich darauf ein, bei dem vorgesehenen Zwischenhalt diese Angelegenheit selbst anzupacken. Den anderen Hautträgern war das nur recht.
    Dann passierte etwas Unglaubliches. Tumed und Hobon hatten gerade einen Bericht abgeliefert, der den Gesundheitszustand Kaydessels betraf. Da sie lange nicht geschlafen hatten, erlaubte ihnen Vaikhuur, den Erkrankten für ein paar Stunden unbeaufsichtigt zu lassen.
    Ich ging inzwischen mit Fasoldog das gesamte Check-Programm für den Zwischenhalt durch. Der wichtigste Punkt war die eventuelle Korrektur der Kursdaten.
    Vaikhuur hielt sich ebenfalls in der Bugzentrale auf. Was Gonzerol und Settheran taten, wußte ich nicht.
    Plötzlich stürmte Tumed unangemeldet herein. Er zitterte am ganzen Körper und brachte kein Wort über die blutleeren Lippen. Mit den Händen fuchtelte er wild in der Luft herum.
    Wenige Schritte hinter ihm tauchte auch Hobon auf. Seine eher dunkelbraune Haut war gelb und fleckig, was auf einen Zustand höchster Aufregung schließen ließ.
    „Das Betreten der Zentrale ist für euch Gesindel verboten!" schrie der alte Wissenschaftler und hob seinen Krückstock. „Der Gottmeister wird euch für diesen Frevel bestrafen."
    „Warte!" forderte ich ihn auf und unterbrach mit einem Tastendruck das laufende Testprogramm.
    Der Krückstock neigte sich wieder nach unten, und Vaikhuur setzte eine unwillige Miene auf. Es paßte ihm nicht, daß ich ihm in die Parade gefahren war.
    „Tumed!" forderte ich den Zwerg auf. „Was ist passiert?"
    Der Kleine suchte immer noch nach Worten.
    „Reiß dich zusammen!" verlangte ich.
    „Kaydessel!" keuchte Tumed. „Kaydessel ist tot."
    „Du meinst, er ist verstorben. Damit mußten wir rechnen."
    „Nein, nein, Meister Alaska. Er wurde zerrissen, zerfetzt. Es ist alles voller Blut. Eine Bestie muß ihn vernichtet haben. Oder es waren die bösen Geister von Hyranol-Diur."
    Vaikhuur warf mir einen fragenden Blick zu.
    „Hobon", befahl ich dem Echsenartigen. „Geh in die Kabinen von Meister Gonzerol und Meister Settheran! Wenn du sie antriffst, sage ihnen, ich bitte sie, in die Zentrale zu kommen. Beeil dich!"
    Er wieselte davon.
    „Was hat das zu bedeuten?" fragte Vaikhuur.
    „Ich weiß es nicht", entgegnete ich ruhig. „Aber ich werde es herausfinden."
    Gonzerol und Settheran tauchten bald auf. Sie wirkten beide verschlafen. Als sie hörten, was Tumed berichtet hatte, setzten sie ratlose Mienen auf.
    „Kommt!" verlangte ich.
    Wir betraten zusammen Kaydessels Kabine. Angewidert blieb ich am Eingang stehen. Es herrschte ein Bild des Grauens.
    Der Kopf des Piloten war vom Körper abgetrennt worden. Die drei Augen waren aus dem Schädel gekratzt und lagen daneben. Ein Arm war abgerissen. Im Leib klafften riesige Wunden. Die ganze Liege und große Teile des Fußbodens waren mit gelbrotem Blut verspritzt.
    Langsam trat ich näher.
    Das waren keine Wunden, die von Energiewaffen herrührten. Vielmehr sah es so aus, als wäre ein mächtiges Ungeheuer über den Kranken hergefallen und hätte ihn in Fetzen gerissen.
    Die Kummerog-Haut Kaydessels lag in unzähligen Fetzen überall herum, als hätte sie der Täter regelrecht vom Körper abgeschält. Natürlich war auch sie verendet.
    „Es gibt nur einen

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