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1813 - Die Mörder von Bröhnder

Titel: 1813 - Die Mörder von Bröhnder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich aus unserer Gegenwart zu entfernen. Zu gern wäre er zu seinen Genossen gelaufen, um von der neuen Greueltat zu berichten.
    Schließlich gab ich es auf. Gemeinsam kehrten wir zur Zentrale zurück. Tumed lieferten wir in der Kantine ab, wo sich die Piraten noch immer aufhielten.
    Ihre Gesichter sprachen Bände. Der Schreck saß ihnen im Nacken, und sie waren zutiefst verunsichert.
    „Das Testprogramm muß beendet werden", erinnerte mich Fasoldog.
    Vaikhuur berichtete den beiden anderen Hautträgern von der neuen Greueltat.
    Ich nahm dann wieder im Pilotensessel Platz. Vaikhuur, Gonzerol und Settheran blieben in meiner Nähe. Sie hüllten sich in eisiges Schweigen. Wahrscheinlich traute einer dem anderen nicht.
    Beim vorletzten Test der Triebwerke kam es zu einem Zwischenfall. Ein Hauptenergieleiter war unterbrochen worden. Gewalteinwirkung schied jedoch nach Meinung des Bordcomputers aus.
    „So etwas kann vorkommen", meinte Gonzerol. „Das ist eine Aufgabe für mich. Die Reparatur wird nicht länger als fünfzehn Minuten dauern."
    Er schwebte auf seinem Werkzeugkasten hinaus.
    Ich konzentrierte mich erneut auf meine Arbeit. Der letzte Punkt war die Überprüfung der Kursdaten.
    Das war eine komplizierte Geschichte, denn wir waren bereits rund eine Million Lichtjahre von Bröhnder entfernt. Die nächsten Sterne waren kaum auszumachen, so daß das Problem schon darin bestand, die eigene Position hinreichend genau zu bestimmen.
    „Wie hat das damals Kummerog gemacht?" fragte ich Fasoldog.
    „Ich besaß genaue Daten über bestimmte Sterne von Bröhnder", antwortete der Bordcomputer. „Da aber sechsundsechzig Jahre vergangen sind, gibt es kleine Abweichungen. Diese kann ich nicht genau berechnen."
    Wir arbeiteten fast eine halbe Stunde, dann meldete Fasoldog, daß -der defekte Energieleiter wieder arbeitete. Gonzerol schien also doch etwas von seinem Handwerk zu verstehen.
    Ich schloß die Kursberechnungen ab.
    Eine Unsicherheit von ein oder zwei Lichtjahren blieb. Das war relativ viel, denn ich wußte aus dem Bericht meiner Haut, daß das Arsenal der Baolin-Nda nur äußerst schwierig zu finden war.
    Es leuchtete nicht. Auch seine Masse ließ sich mit den Tastern überhaupt nicht feststellen, obwohl diese zweifellos vorhanden war.
    Nur im fünfdimensionalen Bereich strahlte es ein Signal ab, das dem Spektrum einer großen blauen Sonne entsprach. Dieses Signal war im Umkreis von etwa einem Lichtjahr um das Arsenal herum zu orten.
    Meine unausgesprochene Hoffnung war, daß nach der Zerstörung die Tarnund Defensivsysteme des Arsenals nicht mehr alle arbeiteten, so daß wir weniger Mühe haben würden, es zu finden und zu betreten.
    „Startklar", meldete Fasoldog.
    Wir hatten durch die Zwischenfälle fast eine Stunde verloren, aber darauf kam es nun auch nicht mehr an. Ich programmierte die zweite und letzte Etappe und gab den Start frei. Den Rest konnte der Autopilot des Bordcomputers besorgen.
    Die CANT beschleunigte und ging kurz danach wieder in den Hyperraum.
    Meine Gedanken kehrten zum aktuellen Problem zurück. Wer war der Mörder? Wo fand ich ihn? Wie groß war die Gefahr, in der wir alle schwebten?
    Und noch eins brachte mich zum Grübeln. Worin lag der Sinn der Anschläge? Wer hatte einen Vorteil davon?
    Oder trieb sich hier etwa ein Irrsinniger herum?
    „Vaikhuur", sagte ich zu dem Alten, „kann es sein, daß sich auf Klinker jemand unbemerkt an Bord geschlichen hat?"
    Der Wissenschaftler überlegte nicht lange.
    „Theoretisch ja", sagte er. „Aber es gab auf Klinker niemanden außer uns. Da bin ich mir ganz sicher."
    „Was ist mit Costardo Hu?" Ich mußte jedem Verdacht nachgehen.
    Der Alte mit dem Krückstock lachte gehässig.
    „Den kannst du vergessen. Er war ein Schwächling und Feigling. Ein typischer Politiker, der nur mit miesen Tricks an die Macht gekommen war."
    „Wo ist er jetzt? Du sagtest, ihr habt ihn an einen anderen Ort gebracht."
    „Wir haben ihn vorsorglich beseitigt." Wieder das dreckige Lachen. „Aber das Lösegeld kassieren wir trotzdem."
    Eigentlich, dachte ich, haben diese Kerle es nicht anders verdient, wenn sie einer nach dem anderen ins Jenseits befördert wurden. Die Mörder von Bröhnder sind ein wirklich schlimmer Haufen.
    Und ich war jetzt offiziell ihr Anführer!
    Welch ein Hohn!
    Ein Gedanke. Ich zuckte zusammen.
    „Was hast du, Alaska?" fragte Vaikhuur voller Argwohn.
    „Wo bleibt Gonzerol? Ist er etwa allein in den Triebwerkssektor gegangen?"
    Nun verstand

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