Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1813 - Die Mörder von Bröhnder

Titel: 1813 - Die Mörder von Bröhnder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auch der Alte, was ich meinte.
    Ich beauftragte über Fasoldog die beiden Roboter, nach dem Techniker zu suchen, und blieb selbst in der Bugzentrale.
    „Sie haben ihn gefunden", meldete der Bordcomputer nach nur zehn Minuten. „Umgebracht, verstümmelt, zerfetzt. Die Leiche liegt auf dem halben Weg vom Heck zur Ortungskuppel in einem schmalen Seitengang."
    Das vierte Opfer!
    Und noch immer kein Hinweis auf den Täter.
    Ich überprüfte meine Waffe.
    „Komm, Vaikhuur! Wir sehen uns das an."
    Der Alte fluchte, was das Zeug hergab. Wir verließen die Zentrale, und auch Settheran schloß sich uns an.
     
    5.
     
    Die nächsten beiden Tage verliefen ganz normal. Allmählich beruhigten sich die erhitzten Gemüter wieder ein wenig.
    Die beiden Hautträger weigerten sich aber hartnäckig, die Bugzentrale zu verlassen und ihre Privatkabinen aufzusuchen. Ich vermutete, daß sie mich nicht aus den Augen lassen wollten, denn einer von ihnen blieb im Wechsel ständig wach.
    Ich fühlte mich durchaus nicht sicher, auch wenn ich nicht die Ängste ausstand, mit denen die Piraten zu kämpfen hatten.
    Als Settheran während seiner Wachschicht einschlief, verließ ich heimlich die Zentrale. Ich hatte schon seit Tagen nicht nach Varquasch gesehen. Es wurde höchste Zeit, daß ich ihn mit Nahrung und frischem Wasser versorgte.
    Ich eilte durch die Gänge der CANT und ertappte mich dabei, wie meine rechte Hand die Waffe umklammerte.
    „Ich habe ebenfalls Angst", meldete sich meine Haut. „Wo soll das enden?"
    Ich gab ihr keine Antwort und betrat den Raum des Elefantenartigen. Hier war alles unverändert.
    Zum ersten Mal kam mir der Gedanke, daß auch Varquasch in ständiger Gefahr schwebte. Er war allein.
    Und der Mörder suchte seine Opfer wahllos und ohne erkennbares Motiv. Ob Varquasch einem so starken Gegner gewachsen war, mußte ich heftig bezweifeln.
    Ich gab ihm eine große Portion von der Körnernahrung in den Käfig. Er wirkte müde, denn er sagte diesmal kein Wort. Auch als ich frisches Wasser in den Napf füllte, starrte er mich nur stumm an.
    „Mein Freund",- sagte ich. „Fehlt dir etwas?"
    Er ließ sich lange Zeit mit der Antwort.
    „Nein, ich bin nur sehr müde."
    Ich untersuchte seinen Körper. Er hatte keine frischen Wunden, so daß ich annehmen konnte, daß niemand aufgetaucht war, um ihn zu quälen. Das war immerhin ein positiver Aspekt der Mordanschläge. Die Piraten wagten sich nicht aus ihrem Quartier.
    Mit Gonzerols Schlüssel, den ich nach dessen Tod an mich genommen hatte, öffnete ich das Getränkefach. Alle vier Becher waren zur Hälfte gefüllt. Offensichtlich produzierte Varquasch jetzt weniger Liquorac. Ich kippte den Inhalt von Gonzerols und Kaydessels Becher zu den anderen und warf die beiden leeren Becher fort.
    Als ich in die Zentrale zurückkehrte, waren Vaikhuur und Settheran verschwunden. Ich machte mir keine Gedanken darum. Vielleicht hatten sie sich gemeinsam in eine der Wohnkabinen zurückgezogen.
    Dann unterhielt ich mich mit dem Bordcomputer.
    „Wir müssen etwas unternehmen, Fasoldog", sagte ich, „um den Mörder zu finden. Hast du etwas Passendes in deinen Programmen?"
    „Ich kann dir einen Vorschlag machen, Meister. Aber zuvor hätte ich eine Bitte."
    „Laß hören!"
    „Nenn mich bitte nicht Fasoldog. Der Meister hat diesen üblen Schimpfnamen für mich geprägt. Er gefällt mir nicht."
    Ich erinnerte mich an die Geschichte Kummerogs, die mir die Haut erzählt hatte. Fasoldog bedeutete „lausige Blechkiste".
    „Wie soll ich dich ansprechen?"
    „Das ist mir egal. Aber ich habe so etwas wie ein Ehrgefühl. Meine Erbauer haben es mir eingegeben, aber Kummerog, der mich vor hundertvierundvierzig Jahren bei einem Raubzug stahl und in die CANT einbauen ließ, hat darauf nie Rücksicht genommen. Ich habe dich von Anfang an genau beobachtet, Meister. Du bist anders, du hast Skrupel. Du besitzt moralische Werte, die die Mörder von Bröhnder nicht kennen. Ich glaube daher, daß du eine falsche Haut bist."
    Diese Mitteilung überraschte mich. Das klang, als ob der Bordcomputer nur notgedrungen Kummerog und den Mördern von Bröhnder gehorchte. Die wahren Verhältnisse hatte er allerdings nicht erkannt.
    „Würdest du lieber für jemanden arbeiten, der nicht zu Kummerogs Bande gehört?" fragte ich.
    „Natürlich. Es würde meine Leistungsfähigkeit und auch die der CANT bedeutend steigern, denn ein Teil meines Datenvorrats und meiner Programme ist gesperrt. Gonzerol, der mich damals mit

Weitere Kostenlose Bücher