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1818 - Testfall Lafayette

Titel: 1818 - Testfall Lafayette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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brauchst du einen, der auf dich aufpaßt! Und das bin ich."
    Der Haluter schüttelte sich, als sei ihm plötzlich eiskaltes Wasser auf den Rücken geraten. Und dann lachte er so laut, daß die Instrumente der Hauptleitzentrale klirrten und bebten.
    Erschrocken preßte der Ilt die Handflächen gegen die Ohren, weil er fürchtete, daß ihm die Trommelfelle platzten.
     
    3.
     
    Joseph Broussard jr. lehnte müde und erschöpft an den Luftwurzeln eines riesigen Baumes, dessen Äste bis in den Himmel zu reichen schienen. Für einige Sekunden schloß er die Augen und lauschte den vielfältigen Stimmen der Natur. Zahlreiche Vögel erfüllten das Geäst über ihm mit lärmender Fröhlichkeit, die so gar nicht zu der Stimmung passen wollte, die ihn und Pepe erfaßt hatte. Von ihrem Gefangenen, dem Gazka-Krieger Gemba, gar nicht zu reden.
    Seit Wochen irrten die zwei Menschen durch die Sümpfe des Planeten Lafayette. Nun endlich war Swamp-City so nahe, daß sie meinten, die Stadt mit den Händen greifen zu können.
    Doch bot Swamp-City wirklich die erhoffte Sicherheit? Was war mit den Kolonisten geschehen?
    Unterlagen sie ebenfalls der schrecklichen Strahlung, die alle Menschen auf diesem Planeten so verändert hatte?
    Ausgenommen ihn und seinen Freund Pepe ...
    Er war sich mittlerweile darüber klargeworden, daß er bei einer Auseinandersetzung schwere Hirnverletzungen erlitten hatte. Die Erinnerung daran war äußerst vage, und so recht konnte er es sich auch gar nicht vorstellen, doch er sah keine andere Möglichkeit. Irgend etwas mußte in seinem Kopf geschehen sein, das ihn unempfindlich machte gegen die Erscheinungen, unter denen die anderen so sehr zu leiden hatten.
    Tatsächlich hatte man Joseph nach den Verletzungen einen Chip ins Hirn gepflanzt und dabei nicht vollständig rehabilitieren können. Seit der Auseinandersetzung und der folgenden Operation war Joseph Broussard jr. gehandikapt. Er besaß nun das Gemüt und die Intelligenz eines Jungen von höchstens zehn Jahren.
    Seine Virtuosität auf der Geige hatte er allerdings nicht eingebüßt.
    Aus den Tiefen der Sümpfe hallten die Stimmen einiger Großamphibien herüber. Der Cajun richtete seine Blicke auf eine nahe Wasserfläche. Er entdeckte einen Miis, ein Wesen, das halb Krokodil halb Flußpferd zu sein schien, das er jedoch noch nie vollständig gesehen hatte, da es das Wasser nicht verließ. Er wußte nur, daß es ein beutegieriges Ungeheuer war, das völlig überraschend und mit unglaublicher Schnelligkeit zuschlagen konnte.
    Eigentlich ist es ein Wunder, daß uns nie so ein Miis erwischt hat! dachte er. Das heißt, einmal ist Bunny so einem Biest nur knapp entkommen! Wie es ihm wohl geschmeckt hätte, wenn es ihn zwischen die Zähne bekommen hätte?
    Er mußte lachen bei dem Gedanken, daß die Bestie sich an einem Roboter gütlich tun könnte.
    Wo war Bunny überhaupt?
    Er blickte sich suchend um. Sein Freund Pepe lag nur wenige Schritte von ihm entfernt zwischen den Luftwurzeln eines anderen Baumes und schlief. Dicht daneben ruhte der mit Lianen gefesselte Gazka-Krieger Gemba auf dem Boden. Das insektoide Wesen ging normalerweise aufrecht und erreichte dann eine Höhe von etwa 1,50 Metern. Zur Zeit ruhte er allerdings und hatte sich im welken Laub zusammengekauert.
    Joseph Broussard jr. bemerkte, daß sich eines seiner Beine gleichmäßig bewegte, und er begriff. Gemba versuchte, die Lianen durchzusägen, mit denen er gefesselt war.
    Er war ungewöhnlich unruhig. Die Nähe der Stadt Swamp-City und anderer Gazkar-Krieger hatten offensichtlich einen großen Einfluß auf ihn.
    „Laß das!" fuhr Joseph ihn an. „Oder soll ich dir einen Tritt geben und dich zum Miis befördern?"
    Die seitlich am Kopf ausladenden Facettenaugen schimmerten rötlich und geheimnisvoll. Man konnte sie noch so genau ansehen, niemals verrieten sie, welche Gedanken den Gazka-Krieger erfüllten.
    Der Gazka erinnerte Joseph Broussard jr. an einen Skarabäus, von dem er einmal eine Abbildung gesehen hatte. Das Wesen hatte zwei Armpaare, von denen das obere kürzer und schwächer war als das untere.
    Der Chitinpanzer des Körpers schillerte in sattem Blau. Der Rücken war auf ansprechende Weise gemustert.
    Joseph fand, daß dieses Muster hübsch war.
    Mittlerweile wußte er, daß Gazkar keine Eigennamen hatten, sondern Registerbezeichnungen trugen, aus denen hervorging, auf welcher Welt sie geboren worden waren, welcher Brut sie angehörten, welchen Resonanzstatus sie hatten und was

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