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1818 - Testfall Lafayette

Titel: 1818 - Testfall Lafayette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zentimeter tief.
    In der Ferne waren einige hohe Gebäude von Swamp-City zu erkennen.
    Aus den tiefhängenden Wolken kam ein Schwarm von großen, weißen Vögeln. Mit ausgebreiteten Schwingen segelten die Tiere heran und ließen sich auf das Wasser herabgleiten. Ein friedliches Bild, das nichts von dem Schrecken ahnen ließ, der hinter Pepe und Joseph lag.
    „Hier kannst du bleiben", sagte Joseph Broussard jr. „Auf dem Hügel bist du sicher. Ich gehe nach Swamp-City"
    „Bitte nicht!"
    Joseph blickte seinen Begleiter lange an. Pepe hatte Hohlwangen, und seine brennenden Augen lagen tief in den Höhlen. Er war am Ende seiner Kraft.
    „Hast du Hunger?"
    „Und wie!"
    „Haben wir was zu essen?"
    „Ich wollte, wir hätten etwas."
    „Na also!" Joseph deutete zu den Gebäuden hinüber. „Nur in Swamp-City gibt es etwas, was unsere Mägen wirklich gebrauchen können. Wir müssen etwas Gehaltvolles essen, oder wir gehen zugrunde."
    Pepe kaute nachdenklich auf den blassen Lippen.
    „Ich bringe dir etwas mit", versprach Joseph. „Bald hört dein Magen auf zu knurren."
    Pepe sah ein, daß sie keine andere Wahl hatten. Er nickte, und um zu unterstreichen, daß er sich seiner Verantwortung bewußt war, legte er eine Hand auf die Fesseln des Gazka. Er würde dafür sorgen, daß der Gefangene nicht weglaufen konnte, falls er aus seiner totenähnlichen Starre aufwachen sollte.
    „Beeile dich!" bat er.
    Jetzt begnügte sich Joseph Broussard jr. mit einem Nicken. Er stand auf, versetzte dem Gefangenen einen leichten Fußtritt und ging in Richtung Swamp-City davon.
    Kurz bevor er zwischen den Bäumen und den tief herabhängenden Luftwurzeln verschwand, blieb er noch einmal stehen und .blickte zurück. Er winkte, und Pepe antwortete mit der gleichen Geste.
    Joseph wußte, daß sein Freund und Begleiter Angst hatte, im Grunde genommen aber auch froh darüber war, daß die Rollen in dieser Weise verteilt waren.
    Pepe hätte sich nicht zugetraut, allein durch die Wildnis nach Swamp-City zu gehen, da er sich den vielfältigen Gefahren nicht gewachsen fühlte. Doch auch oben auf dem Hügel fühlte er sich nicht wohl.
    Joseph Broussard jr. schlug einen Bogen ein, um nicht wieder an die Stelle zu kommen, von der sie geflohen waren. Dort lauerte womöglich ein unbekanntes Wesen auf ihn, dem er lieber aus dem Wege ging.
    Das Brüllen klang ihm immer noch in den Ohren nach. Er war sicher, daß er es mit einem gewaltigen Geschöpf zu tun hatte, dem er auf keinen Fall gewachsen war.
    Schon bald kam er zu einem Damm, auf dem sie zuvor schon einmal gewesen waren. Von dem aus hatten sie den Steinfresser beobachtet; Zögernd blieb er stehen.
    Der Damm war nur schmal, und zu beiden Seiten erstreckten sich spiegelnde Wasserflächen. Er konnte nicht erkennen, ob der Steinfresser darunter lauerte oder ob sonst ein gefährliches Tier auf Beute wartete.
    Doch er hatte keine andere Wahl: Nur über diesen Pfad konnte er trockenen Fußes nach Swamp-City kommen. Alle anderen Wege führten durch das Wasser und durch unergründlichen Sumpf.
    Langsam ging er weiter, blieb jedoch schon nach wenigen Schritten wieder stehen, denn er bemerkte einen OawkBaum, der in der Mitte geteilt worden war. Diese Bäume waren äußerst selten auf Lafayette. Sie brauchten Jahrhunderte, um bis zu einer Höhe von etwa zehn Metern zu wachsen. Dafür war ihr Holz hart und dicht wie Stein, so daß es nur mit High-Tech-Mitteln zu bearbeiten war.
    Der Steinfresser hatte solche Mittel nicht zur Verfügung gehabt. Mit seinen Zähnen hatte er den Stamm durchgebissen, und wie die Spuren zeigten, hatte er dabei nur einmal zugeschlagen. Die Zähne hatten tiefe Rillen im Holz hinterlassen. Wie Laserstrahlen hatten sie sich durch das harte Material gefressen.
    Joseph fühlte, wie ihm abwechselnd kalt und heiß über den Rücken lief. Was man sich über den Steinfresser zuraunte, entsprach anscheinend der Wahrheit. Kein anderes Tier war in der Lage, das Holz des Oawk-Baumes auch nur anzuritzen, geschweige denn durchzubeißen.
    Ein solcher Gegner war nicht zu bezwingen. Selbst gegen die Strahlenwaffen der Gazkar hatte er sich als zu stark erwiesen.
    Joseph kaute nervös auf seinen Lippen. Er wußte nicht, was er tun sollte. Weitergehen und sich der Gefahr aussetzen, vom Steinfresser verschlungen zu werden?
    Unwillkürlich blickte er zurück. Dabei fuhr ihm der Schreck in die Glieder, denn keine zwanzig Meter von ihm entfernt, krochen zwei Panzerechsen aus dem Wasser. Sie legten sich auf

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