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1819 - Der vergessene Templer

1819 - Der vergessene Templer

Titel: 1819 - Der vergessene Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schicksal haben sie mit anderen geteilt, obwohl man innerhalb der Clans auch heute noch zusammenhält.«
    »Gehörten die beiden Toten denn zum Clan?«, fragte ich. »Meine Güte, auch ich heiße Sinclair, aber mit dem Clan habe ich nichts zu tun, das möchte ich klarstellen.«
    »Gut, Kollege, aber wir wissen noch immer nicht, warum man die beiden Sinclairs gekillt hat. Das waren völlig normale Menschen. Integer, die sich wohl fühlten in dem kleinen Ort in der breiten Senke. Dort haben sich einige Leute im Schatten der Burg eine neue Heimat geschaffen. Man kann sie auch als Öko-Freaks ansehen, denn sie wollen sich von dem ernähren, was das Land hergibt.«
    Ich musste lachen und erklärte, dass ich nicht so recht daran glaubte. »Nicht bei dem Klima.«
    »Na ja, sie verlegen sich auf die Schafzucht. Ziegen haben sie auch, ein paar Felder ebenfalls, und irgendwie müssen sie zurechtkommen, denn verhungert ist noch keiner von ihnen. Nur ermordet.«
    »Und das wegen ihres Namens«, hielt ich fest.
    Sam Donovan schaute mich länger an und fragte dabei: »Sind Sie sich da absolut sicher?«
    »Ja, das bin ich. Es gab ja nicht nur die beiden Toten. In der Nähe von Glasgow sind auch welche ums Leben gekommen. Sinclairs, die man ermordete.«
    »Ja, ich hörte davon.«
    »Da muss es jemanden geben, der die Sinclairs hasst.«
    »Und warum kommen Sie gerade zu mir?«, fragte Donovan.
    »Weil ich das Gefühl habe, dass hier so etwas wie ein Mittelpunkt ist«, antwortete ich.
    Donovan stöhnte auf und wandte sich an Rod Allister. »Stimmt das, was er gesagt hat?«
    »Keine Ahnung, ob das stimmt. Man könnte davon ausgehen. Ich verlasse mich da auf Mister Sinclair.«
    »Denn meine Vorfahren«, sagte ich, »sind schon lange hier oben gewesen. Es liegt aber Jahrhunderte zurück, und es gab zudem einen sehr berühmten Sinclair. Henry, ein Seefahrer, ein Templer, der fliehen musste, weil plötzlich Kirche und Fürsten gegen ihn waren, der aber nicht vergessen ist und der wahre Entdecker Amerikas gewesen sein soll.«
    »Das ist lange her«, sagte Donovan.
    »Ich weiß, aber auch die Burg steht schon lange. Die Sinclairs haben hier eine Tradition, und sie müssen sich nicht nur Freunde gemacht haben. Mehrere Sinclairs sind ermordet worden, und das war kein Zufall. Dabei gehe ich davon aus, dass ich den Mörder kenne.«
    »Ach!«
    Das eine Wort hatte Rod Allister gesagt, angestarrt wurde ich aber von vier Augen.
    »Es kann ein Ritter sein«, sagte ich.
    Jetzt war es heraus, und jetzt mussten meine Antworten erst mal verdaut werden.
    Allister und Donovan schauten sich an. Bei beiden zuckten die Lippen, sie schüttelten auch die Köpfe und sie hielten sich mit einem Grinsen zurück. Donovan holte durch die Nase Luft, schluckte dann und fragte: »Habe ich richtig gehört?«
    »Ja.«
    »Ein Ritter?«
    »Sicher.«
    Donovan pfiff leise. »Und wo soll der hergekommen sein? Wissen Sie das auch?«
    »Nein, aber bei dem Ritter bleibe ich.«
    Jetzt schnappte Rod Allister nach Luft. Er fing sogar an zu lachen, riss sich dann zusammen und gab mir seine Antwort. »Die Zeiten der Ritter sind längst vorbei.«
    »Ja, das sollten sie«, gab ich zu.
    »Und warum sprechen Sie dann von einem Ritter als Mörder?«
    »Weil ich daran glaube.«
    »Aha«, sagte Donovan, »dann wird sich jemand eine Rüstung geholt haben und spielt nun den Ritter, indem er Menschen umbringt, die ihm nicht passen. Kann man das so stehen lassen?«
    »Wäre eine Möglichkeit«, gab ich zu.
    »Und die andere Alternative? Jetzt sagen Sie nicht, dass es sich um einen echten Ritter handelt, der die ganzen Zeiten überlebt hat. Das ist mit zu viel.«
    »Lassen wir das mal zunächst zur Seite«, sagte ich. »Wissen Sie denn, ob die Sinclairs Feinde hatten? Irgendeinen Grund für die Taten muss es ja geben.«
    »Das ist lange her.«
    »Beantwortet aber nicht meine Frage.«
    Sam Donovan verdrehte die Augen. »Was wollen Sie denn alles wissen? Ich bin kein Historiker.«
    »Gibt es denn so etwas wie Unterlagen aus dieser Gegend? Alte Kirchenbücher, zum Beispiel?«
    »Müsste es«, sagte Rod Allister. »Die gibt es überall in den Gemeinden.«
    »Super«, sagte ich. »Dann könnte ich mit dem Pfarrer sprechen. Oder etwa nicht?«
    »Doch«, sagte Sam Donovan. »Ich rufe ihn an und könnte Sie anmelden.«
    »Das wäre gut.« Wahrscheinlich wollte uns der Polizist loswerden, was ich verstehen konnte. Um es kurz zu machen, der Pfarrer war zu Hause und wartete darauf, uns zu empfangen. Das

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