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1819 - Der vergessene Templer

1819 - Der vergessene Templer

Titel: 1819 - Der vergessene Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wahrhaben. Zudem war er ein Templer und gehörte einem Orden an, auf den Kirche und Fürsten Jagd machten. Da durfte es nicht sein, dass ein Templer zu derartigen Taten fähig war.«
    »Ja, so kann man es auch sehen. Aber in diesem Bericht geht es noch weiter. Der Templer hat hier nicht nur Freude erlebt, sondern auch das Gegenteil. Bei der Einschiffung hat es Ärger gegeben. Es konnte nur eine bestimmte Anzahl an Menschen mitgenommen werden. Einige mussten hier zurückbleiben, und damit waren nicht alle einverstanden. Es gab Männer, die sich an Henry Sinclair rächen wollten oder an dessen Nachkommen. Es gab damals keinen Sinclair-Chef oder Anführer. Deshalb konnte sich der Mann auch austoben.«
    »Hatte er auch einen Namen?«
    »Sorry, Mister Sinclair, natürlich hatte er einen Namen. Sogar einen wohlklingenden.«
    »Und?«
    »Frederic Armando Diaz.«
    Jetzt war es heraus. Ich hatte den Namen gehört, aber ich hatte ihn zuvor nie gehört. Er war mir in meinem ganzen Leben nicht begegnet, und es wurde auch nicht besser, als ich ihn mehrmals leise wiederholte.
    Der Pfarrer fragte: »Kommt er Ihnen bekannt vor?«
    »Nein, ehrlich nicht.«
    »Ich lese ihn auch zum ersten Mal. Aber das ist verständlich, denn ich nehme das Kirchenbuch nicht jeden Tag zur Hand.«
    Ich nickte und blätterte weiter, aber das war wieder eine andere Geschichte, die dort niedergeschrieben worden war.
    »Zufrieden, Mister Sinclair?«
    »Ja. Ich kenne jetzt einen Namen. Und ich glaube, dass dieser Diaz den Templer Henry Sinclair verfolgt hat mit seinem Hass. Das kann sogar bis heute angehalten haben.«
    »Aber beide sind tot.«
    »Ja, das sagt man. Es mag auch sein, aber ich habe schon Dinge erlebt, die über den Tod hinausgingen.«
    »Ach ja?«
    Ich war nicht in der Stimmung, ihm jetzt von meinen Fällen zu berichten, und kam wieder auf den Namen Sinclair zu sprechen.
    »Haben Sie den Namen öfter gehört?«
    Der Geistliche nickte. »Das blieb nicht aus. Allein das Sinclair Castle hat dafür gesorgt. Man hat sogar davon gesprochen, dass es mal wieder aufgebaut werden würde.«
    »Davon habe ich nichts gewusst.«
    »Stimmte dann auch nicht. Aber der Name Sinclair ist nach wie vor vorhanden. Sie heißen ja auch so.«
    »Richtig.«
    »Und gedenken Sie jetzt etwas zu unternehmen? Haben Sie sich da schon Gedanken gemacht?«
    »Ja, ich muss einen mehrfachen Mörder stellen.«
    »Ausgerechnet hier?«
    »Irgendwo muss ich ja anfangen.«
    »Nun ja, ob der Mörder von hier stammt …«
    »Zumindest ist der Name Diaz erwähnt.«
    »Nur, dass es hier im Ort nie einen Frederic Armando Diaz gab«, sagte der Pfarrer. »Da müssen Sie schon woanders suchen, Mister Sinclair.«
    »Werde ich wohl oder übel tun.«
    »Und wo fangen Sie an?«
    Ich schaute ihn an und lächelte. »Es ist alles ganz einfach. Wenn es ihn hier nicht gibt, dann eben woanders. Ich werde mich auf jeden Fall in diesem Dorf umschauen, das zwischen Wick und dem Sinclair Castle liegt.«
    »Und Sie glauben, dort Erfolg zu haben?«
    »Ich hoffe es. Oder haben Sie eine bessere Idee? Wenn ja, sagen Sie sie mir.«
    »Nein, die habe ich nicht. Aber wenn ich Ihre Worte richtig deute, dann glauben Sie an einen Mörder aus der Vergangenheit?«
    »Gut gefolgert, Hochwürden.«
    »Danke. Aber verlangen Sie nicht, dass ich mit Ihnen gehe.«
    »Auf keinen Fall. Ich darf mich nur bei Ihnen bedanken, denn Sie haben mir sehr geholfen. Ohne Sie wäre ich nicht so weit gekommen. Noch mal herzlichen Dank.«
    »Keine Ursache. Ich hoffe nur, dass Sie Erfolg haben werden.«
    Das war die Frage. Zumindest hatte ich das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein.
    Ich öffnete die Haustür und merkte erst jetzt, wie kalt es war. Der glatte Gegensatz zu der Wärme, die im Haus des Pfarrers herrschte.
    Ich ging die Stufen hinab. Das Licht einer Außenlampe umfloss mich und ich richtete meinen Blick wieder nach vorn, wo ich den Audi abgestellt hatte.
    Dort wollte der Kollege Allister auf mich warten.
    Da stand auch jemand.
    Aber das war nicht Allister. So viel erkannte ich und rief: »Ach du Scheiße.«
    Dann rannte ich los!
    ***
    Das war wie ein Schlag in den Magen!
    Rod Allister starrte die Gestalt an und konnte es kaum fassen.
    Er sah tatsächlich einen Ritter vor sich, der sogar eine Teilrüstung trug und seinen Kopf durch einen Helm verdeckt hatte.
    Aber er konnte schauen. Denn es gab Augenschlitze, und in die hinein schickte auch Allister seinen Blick.
    Nein, das waren keine toten Augen, die er da zu sehen

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