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1819 - Der vergessene Templer

1819 - Der vergessene Templer

Titel: 1819 - Der vergessene Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Thema hatte ich am Telefon kurz angeschnitten, dann verabschiedeten wir uns von Sam Donovan und fuhren zu unserem nächsten Ziel.
    ***
    Rod Allister schaute zu, wie sich die Tür hinter seinem Gast aus London schloss. Er hatte das Pfarrhaus betreten, um mit dem Pfarrer zu reden.
    Allister hatte sich dagegen entschieden. Er hatte keinen Bock darauf, sich weiterhin mit dem Thema zu beschäftigen. Zumindest in der Theorie. Er wollte erst mal außen vor bleiben und mit Sinclair sprechen, wenn er den Pfarrer verlassen hatte.
    So lange wartete er auf ihn, aber nicht vor der Kirche, wo auch der Audi stand, sondern gegenüber in einem kleinen Pub, der eine ideale Lage hatte, denn viele Kirchenbesucher kehrten immer hier ein, wenn die Messe beendet war.
    Jetzt war Rod Allister fast der einzige Gast. Nur in der Ecke saß jemand, der seine Augen geschlossen hielt und dem der Kopf nach vorn gesackt war. Er schlief.
    Der Wirt war älter, sehr hager und auch neugierig. »Sie sind fremd hier, Mister.«
    »Richtig.«
    »Und was treibt Sie zu uns?«
    »Ach, mal dies und mal das.«
    Der Hagere lachte. »Könnte Ihr Besuch hier etwas mit den beiden Bluttaten zu tun haben?«
    Rod Allister nahm einen Schluck von seinem Kaffee. »Da könnten Sie recht haben.«
    »Ha, das hatte ich mir schon gedacht. Wir Wirte sind gute Psychologen.«
    »Das stimmt.«
    »Und haben Sie schon was herausgefunden?«, fragte der Wirt mit leiser Stimme.
    »Nein.«
    »Das ist schade.«
    »Finde ich auch. Aber ich könnte noch einen zweiten Kaffee vertragen. Wäre das möglich?«
    »Sofort.«
    Es gab eine Kaffeemaschine. Allerdings in einem Raum, der hinter der Theke lag. So entschwand er den Blicken des Polizisten, der wieder durch das Fenster der Kneipe nach draußen schaute. Gut im Blick hatte er den Platz vor der Kirche, wo auch der Audi parkte.
    Und es hatte sich draußen etwas verändert. Die Helligkeit des Tages war dahin. Es gab keine Sonne mehr am Himmel, sondern das Schwarzblau einer Dämmerung. Es hatte sich auch über der Stadt ausgebreitet und dafür gesorgt, dass die Lichter eingeschaltet wurden. So schufen sie an verschiedenen Stellen helle Inseln.
    Nicht unbedingt nahe der Kirche. Da gab es nur eine Laterne, die ihren Schein in die Tiefe schickte. Ansonsten lag die Umgebung der Kirche im Dunkeln.
    Eine Messe wurde wohl an diesem Abend nicht gefeiert. So blieben die Teile des Schnees, die etwas abseits lagen, von menschlichen Füßen unberührt.
    Und doch war jemand da!
    Das hatte Rod Allister gesehen. Dieser Jemand kam nicht auf die Tür des Pubs zu, sondern blieb nahe der Kirche stehen. Und auch nicht weit vom Audi entfernt.
    Allister schaute genau hin.
    Er wollte sehen, was die Gestalt tat. Sie war jedenfalls nicht weiter gegangen. Jetzt hoffte er, dass sie sich in den Lichtschein der Lampe hinein bewegte, was sie nicht tat. Sie blieb an einer dunklen Stelle stehen und war nicht besonders gut zu sehen.
    Was tun?
    Den Pub verlasen und hingehen, um zu sehen, wer sich dort aufhielt?
    Es schien ihm die beste Lösung zu sein. Allister hatte sich schon von der Theke abgestoßen, als er die Stimme des Hageren hörte.
    »Ihr Kaffee, Mister …«
    Allister drehte sich um.
    »Den hatte ich ganz vergessen.«
    »Wollten Sie raus?«
    »Ja, aber ich bin kein Zechpreller, ich wollte nur etwas nachschauen.«
    »An einen Zechpreller hätte ich auch niemals gedacht.«
    »Dann bin ich ja zufrieden.« Allister trank einen Schluck von seinem Kaffee. Danach machte er sich auf den Weg zur Tür.
    Er zog sie auf und schob sich nach draußen. Ein Gefühl der Beklemmung hatte sich in seinem Innern ausgebreitet. In seinem Nacken spürte er ein kaltes Gefühl.
    War es Furcht?
    Der Polizist wusste es nicht. Er versuchte nur, sich so leise wie möglich zu bewegen. Er wollte auf keinen Fall auffallen und schlug deshalb auch einen kleinen Bogen, weil er in den Rücken der Gestalt gelangen wollte.
    Das schaffte er auch.
    Nur eben nicht lautlos. Etwas knirschte immer unter seinen Sohlen. Es war nicht zu vermeiden. Und doch kam er näher. Er sah vor sich den Audi, und daneben stand eine Gestalt, die Rod Allister den Rücken zudrehte. Sie hielt sich an der Beifahrerseite auf und hatte den Blick auf die Kirche gerichtet.
    Das war perfekt für Allister, um näher an den Fremden heranzukommen. Der Mann hatte irgendetwas vor, das wusste Allister. So wie er benahm sich kein normaler Besucher, und auch was sein Outfit anging, wirkte er schon leicht aus dem Rahmen gefallen.
    Allister

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