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1819 - Der vergessene Templer

1819 - Der vergessene Templer

Titel: 1819 - Der vergessene Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte ihn eigentlich schon ansprechen wollen, doch er überlegte sich das. Irgendwas kam ihm nicht so richtig geheuer vor.
    Es ging um seine Kleidung.
    Sie glänzte.
    Wieso glänzen, dachte der Polizist, und wieso glänzt dann dieser Kopf mit?
    Es war der Moment, als sich die Gestalt umdrehte, sodass Rod Allister auch seine Vorderseite sah.
    Da erkannte er, was da so geglänzt hatte.
    Eine Rüstung und auch ein Helm.
    In diesem Moment wurde ihm klar, dass vor ihm ein Ritter stand!
    ***
    »Ja!«, sagte der Pfarrer und hob ein schweres Buch an. »Hier habe ich so ziemlich alles notiert, was für die Gemeinde wichtig war. Und meine Vorgänger ebenfalls.«
    Ich nickte und lächelte, denn ich hatte das Gefühl, hier genau richtig zu sein. Der Pfarrer ging mit offenen Augen durch die Welt und hatte natürlich auch von dem neuen Doppelmord gehört.
    Dass ich gekommen war, um den Fall aufzuklären, fand er toll, und er war bereit, alles zu tun, um mir dabei zu helfen.
    »Sie meinen, Mister Sinclair, dass die Lösung des Falls in der Vergangenheit verborgen liegt?«
    »Ja, das meine ich.«
    »Und weiter?«
    »Da benötige ich Ihre Hilfe.«
    »Ich werde es versuchen.«
    Ich deutete auf das auf dem Holztisch liegende Buch. »Wie weit geht es zurück?«
    »Einige Hundert Jahre, würde ich sagen.«
    »Dann könnte ich Glück haben.«
    Der Geistliche schaute mich an. »Was suchen Sie denn genau?«
    »Ich möchte den Grund dafür finden, warum zwei Sinclairs sterben mussten.«
    »Und Sie meinen, dass unser Kirchenbuch Ihnen dabei helfen kann?«
    »Das hoffe ich.«
    »Kann denn ein Mordmotiv so weit in der Vergangenheit liegen?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich habe schon Ähnliches erlebt, deshalb bin ich hier. Ich will den Grund finden, warum man diese Sinclairs umgebracht hat.«
    »Haben Sie einen Verdacht?«
    »Das leider nicht, aber sie müssen sich in der Vergangenheit Feinde gemacht haben.«
    »Das ist möglich. Und Sie haben sogar großes Glück, Mister Sinclair. Dieses Buch reicht weit zurück.« Er streckte seine linke Hand aus. »Bis in die Zeiten, als es noch keinen Buchdruck gab, aber vieles aufgeschrieben wurde.«
    »Da bin ich gespannt.«
    »Ich auch.« Der »Pfarrer lachte. Er schlug dann das Buch auf und behandelte es so vorsichtig wie ein rohes Ei. Wir hatten uns bisher gegenübergestanden, das änderte sich nun, denn ich stellte mich neben ihn.
    Gemeinsam schauten wir auf das, was uns das Buch freigab. Die Aufzeichnungen gingen mehr als tausend Jahre zurück. Es waren auch Jahre übersprungen, aber der Forscher bekam schon einen wunderbaren Einblick in die Geschichte des Landes. Einen derartigen Geschichtsunterricht hätte ich mir in der Schule gewünscht.
    Der Pfarrer war mit großem Ernst bei der Sache. Er blätterte wieder weiter und lachte auf.
    »Was ist?«
    »Das ist es«, sagte er und deutete auf zwei Blätter, die eng beschrieben waren.
    Ich spürte, dass mein Herz schneller klopfte, beugte mich vor und sah die verwaschen erscheinenden Buchstaben auf dem Papier. Ich wollte die ersten Worte lesen und stellte fest, dass sie in lateinischer Sprache geschrieben waren.
    »Latein«, murmelte ich.
    »Haben Sie damit Probleme?«
    »Schon in der Schule gehörte ich nicht zu den Besten. Wir hatten nur wenige Jahre diese Sprache. Davon mal abgesehen.«
    »Dann sollte ich mich mal anstrengen, Mister Sinclair.«
    »Wenn Sie das tun würden.«
    »Klar.«
    Der Pfarrer musste nur noch seine Lesebrille holen. Danach setzte er sich und fing an zu lesen. Er las erst mal den gesamten Text durch, was mich noch mehr auf die Folter spannte, aber ich hielt mich zurück und gab keinen Kommentar ab. Das überließ ich dem Pfarrer, der nicht nur nickte, sondern hin und wieder auch etwas flüsterte, das nicht mal negativ klang.
    Schließlich war er fertig und lehnte sich zurück. »Das war eine wirklich interessante Information.«
    »Wieso?«
    »Geschichte pur, aber auch Legende.«
    Ich horchte auf. »Inwiefern?«
    Der Pfarrer lehnte sich zurück und verschränkte seine Hände im Nacken. »Es gibt da einen Namen, den haben schon viele Menschen gehört. Besonders die von hier oben.«
    »Welchen meinen Sie?«
    »Sir Henry Sinclair.«
    Mir schoss ein leichter Adrenalinstoß durch den Körper. »Der Seefahrer?«, fragte ich.
    »Ja.«
    »Das ist ein Hammer.«
    »Sie wissen mehr vor ihm?«
    »Ja. Zudem trägt er meinen Namen. Henry Sinclair war doch derjenige, der Amerika zuerst entdeckt haben soll. Aber das wollte niemand so recht

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