Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1819 - Der vergessene Templer

1819 - Der vergessene Templer

Titel: 1819 - Der vergessene Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
uns nach Neuigkeiten erkundigt.
    In dem Großraumbüro herrschte tatsächlich eine Hektik, die einen Menschen krank machen konnte. Aber der Betrieb lief auch. Allister sprach mit einigen Kollegen, hörte ihnen auch immer gut zu und drehte dann ab, wenn er genug erfahren hatte. Er kam zu mir und informierte mich darüber, dass es hier nichts Neues gegeben hatte. Das war uns beiden nur recht. Wir warteten nur noch auf das Okay aus London, das schneller kam, als ich es gedacht hatte. Ein entsprechender Pilot stand ebenfalls bereit, und wir ließen uns an den Startplatz bringen.
    Der Pilot war ein Mann mit hellem Oberlippenbart. Er war nicht mehr der Jüngste und lächelte uns zu, als wir seine Maschine enterten.
    Per Handschlag wurden wir begrüßt. Wir hörten auch seinen Namen. Er hieß Willy.
    Der Rest war Routine. Der Hubschrauber startete wenig später, und damit begann ein Flug, der uns quer über das Land führte, das immer einsamer wurde, je mehr wir uns dem Ziel näherten. Auch gab es nur wenige Straßen. Dicht an der Küste führte eine entlang, zwei kreuzten das Innere in der Nordostecke, und ich hätte hier nicht tot über dem Zaun hängen wollen. Allister erging es ähnlich. Immer wenn er aus dem Fenster in die Tiefe geschaut hatte, schüttelte er den Kopf, weil er von der Landschaft alles andere als begeistert war.
    »Ich bin ja nur froh, dass wir auch ein paar Städte in unserem Land haben. Wenn ich das da unten sehe, kann ich die Krise kriegen.«
    »Warum?«
    »Nichts los. Nur Land, keine Leute. Auch keine Wälder. Nur Matten, Steine und Gewässer. Mal kleiner, mal größer. Ich denke, das ist alles nicht die Welt.«
    »Stimmt.«
    »Sie sind doch auch Schotte, Mister Sinclair. Was machen Sie denn, wenn Sie so etwas hören?«
    Ich grinste, denn ich sah das lockerer. »Ich bin in London geboren. Meine Eltern stammten aus Schottland. Sie sind auch in Lauder begraben. Ich selbst sehe mich eher als Europäer. Oder ich sage einfach, dass ich Brite bin.«
    »Ja, das ist die richtige Einstellung.« Der Kollege schaute wieder aus dem Fenster. Er sagte nichts mehr, und ich war mir auch nicht sicher, dass er den Flug genoss.
    Ich konzentrierte mich auf den Fall. Es war bisher ein ruhiger Flug gewesen, und das sollte er auch bleiben, wie uns der Pilot versichert hatte. Es gab keinen Wind, keine schlechte Sicht, denn sie war immer besser geworden, je weiter wir uns dem Ziel näherten.
    Konzentration und schlafen!
    Das konnte ich. Das hatte ich geübt, das fiel mir nicht schwer, und da ich die Augen geschlossen hielt, war es nur noch ein kurzer Weg bis zum Schlaf.
    Ich träumte sogar. Kurz, heftig, aber ich vergaß den Traum bald wieder. Jemand sorgte dafür, dass ich wach wurde. Es war Rod Allister, der mir auf die Schulter klopfte.
    »Ja, was ist?«
    »Sie sollten nicht mehr schlafen, wir werden gleich landen.«
    »Alles klar, danke.«
    Wir sackten ab oder durch. Dann hatte Willy den Hubschrauber wieder gefangen, lachte und stach wie ein übergroßes Insekt in die Tiefe, dem Boden entgegen.
    Sinclair Castle!
    Ich bekam eine Gänsehaut, als ich es im kalten Licht einer frühabendlichen Sonne sah. Hier und in Frankreich hatten die Sinclairs ihre Wurzeln, und in diesem Augenblick spürte ich so etwas wie einen tiefen Stolz in meinem Innern.
    Landen würden wir hier nicht. Es gab hier tatsächlich einen kleinen Airport, und der gehörte zur Stadt Wick. Er lag nördlich davon, praktisch zwischen dem Castle und dem Ort.
    Es hatte hier zwei Tote gegeben, aber die waren längst weggeschafft worden. In Wick gab es eine Polizeistation. Dort waren wir verabredet, und dort würden wir auch ein Auto bekommen, damit wir beweglich waren. Willy landete den Hubschrauber perfekt. Die Fläche war vom Schnee befreit worden. Der lag aufgetürmt weiter hinten und bildete dort einen kompakten Wall.
    Mit Willy war abgesprochen, dass er auf uns wartete. Das tat er hier auf dem Flughafen. Er würde dort ein kleines Zimmer bekommen, wo er warten würde, bis wir uns meldeten.
    Er wünschte uns alles Gute, bevor er einen Bekannten begrüßte, mit dem er dann im Flughafenbau verschwand.
    Zu uns kam keiner, dafür meldete sich Rod Allisters Handy. Der Kollege hörte zu, nickte und präsentierte danach ein Gesicht mit zufriedenem Ausdruck.
    »Alles klar?«, fragte ich.
    »Ja. Da hinten steht ein dunkler Audi. Nicht weit von dem Tankwagen entfernt. Den können wir nehmen.«
    »Wie gut.«
    »Der Schlüssel liegt neben dem rechten

Weitere Kostenlose Bücher