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1819 - Der vergessene Templer

1819 - Der vergessene Templer

Titel: 1819 - Der vergessene Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Boden. Ich holte meine Lampe hervor, um mehr zu sehen.
    Es war seltsam, aber zuerst fiel mir das Blut auf, das sich neben ihm auf dem Boden ausgebreitet hatte. Es stammte von ihm, dann wanderte der Lichtkegel weiter, und ich sah das Blut auf seiner Brust.
    Die Verfolgung war jetzt nicht mehr wichtig. Im Moment zählte nur der verletzte Rod Allister. Neben ihm ging ich auf die Knie. An der rechten Seite war die Wunde. Ich sah sie nicht, weil Allister beide Hände auf sie gepresst hatte, um die Blutung zu stoppen.
    »He!«, sprach ich ihn an und wählte bereits auf meinem Handy die Nummer der Rettung.
    Der Kollege schaute mich an.
    Ich sprach extra laut, sodass er mich hören konnte. Zum Glück konnte ich eine präzise Angabe machen, was unseren Standort anging. Man versprach mir, in wenigen Minuten an Ort und Stelle zu sein.
    Ich kümmerte mich wieder um den Verletzten, der Schmerzen hatte, aber trotzdem reden wollte.
    »Ich habe ihn gesehen.«
    »Und?«
    »Es war ein Ritter mit einem Schwert, damit schlug er zu. Einmal konnte ich ausweichen, aber dann war es geschehen, da schlug er richtig zu und traf meine Brust.«
    »Man wird sich um Sie kümmern.«
    »Ja, ich weiß, aber die Schmerzen. Er wollte mich töten und noch mal treffen, aber dann wurde er abgelenkt und ist verschwunden.«
    »Wahrscheinlich habe ich ihn abgelenkt.«
    »Ehrlich?«
    »Ja.«
    Ich wollte noch etwas sagen, aber das Heulen der Sirenen hallte in meinen Ohren wider. Sekunden später war der Platz vor der Kirche vom Licht der Scheinwerfer erhellt.
    Auch den Pfarrer sah ich rennen. Er suchte mich und fuchtelte mit den Armen.
    »Was ist denn passiert?«
    Ich erklärte es ihm.
    »Gott.« Er presste die Hände gegen die Wangen. »Und was ist mit Ihrem Begleiter?«
    »Um ihn kümmern sich jetzt die richtigen Leute.«
    »Das heißt, er lebt.«
    »Ja, und ich wünsche mir, dass es auch so bleibt.«
    »Dann sollten wir für ihn beten.«
    Ich lächelte knapp. »Tun Sie das.«
    »Und was haben Sie vor?«
    Ich schaute zu, wie der Verletzte abtransportiert wurde. »Der Mensch, der das hier getan hat, darf auf keinen Fall weiterhin frei herumlaufen. Ich muss ihn schnappen.«
    »Ein Mensch, sagen Sie?«
    »Ja.«
    »Sind Sie da ganz sicher?«
    Nein, das war ich nicht. Das konnte ich auch nicht sein, aber das sagte ich dem Pfarrer nicht …
    ***
    Ich wollte den Ritter, aber ich wusste nicht, wohin er geflüchtet war. Und doch gab es eine Spur.
    Wo hielten sich Ritter gern auf?
    In einer Burg oder nahe einer Burg, und ein solches Gemäuer hatten wir hier. Für mich gab es keinen Zweifel, dass dort mein nächstes Ziel lag. Ich hätte es sogar zu Fuß erreichen können, doch auf einen längeren Marsch konnte ich gut verzichten. Allerdings musste ich noch dem örtlichen Polizeibeamten Bescheid geben, falls man ihn nicht schon eingeweiht hatte. Ich ging zu meinem Leihwagen, und bevor ich in den Audi steigen konnte, kam der Pfarrer auf mich zu.
    Er machte auf mich einen sehr nervösen Eindruck. »Sie wollen weg, Mister Sinclair?«
    »Ja, ich muss.«
    Der Mann nickte. »Sicher. Es gilt, einen Mörder zu jagen.«
    »Eben.«
    »Und wo wollen Sie beginnen?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Sie lügen. Sie wollen mich nur nicht beunruhigen. Deshalb sagen Sie nicht die Wahrheit.«
    »Okay, ich werde mit meiner Suche beim Sinclair Castle beginnen.«
    »Aber haben Sie keine Angst davor, dass Ihnen der Mörder überlegen sein könnte?«
    »Daran darf ich einfach nicht denken.«
    »Würde ich aber an Ihrer Stelle.«
    »Nein, nein, ich bin das gewohnt.«
    Der Pfarrer sah mich an. Sogar sehr forschend. Dann sagte er: »Das glaube ich Ihnen sogar. Ja, ich glaube Ihnen alles, was Sie sagen, und ich glaube auch nicht, dass Sie ein normaler Polizist sind.«
    »Nein? Was bin ich dann?«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen, aber Sie sehen nicht aus wie ein Polizist.«
    »Soll das ein Kompliment sein?«
    »Das müssen Sie wissen. Jedenfalls hoffe ich, dass Sie gesund zurückkehren und auch Erfolg haben werden.«
    »Klar, ich bemühe mich.«
    Der Pfarrer reichte mir noch die Hand. Seine Stimme hörte sich belegt an, als er mir noch alles Gute wünschte und mich in den Audi steigen ließ.
    Dunkel war es geworden. Es spielte auch keine Rolle, wann ich in der alten Burg eintraf. Ich rechnete damit, dass mir eine lange Nacht bevorstand.
    Aber es gab noch einen Polizisten hier im Ort. Und den wollte ich nicht dumm sterben lassen. So ließ ich das alte Gemäuer erst mal sausen und fuhr zu Sam

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