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1819 - Der vergessene Templer

1819 - Der vergessene Templer

Titel: 1819 - Der vergessene Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekam.
    Er fing an zu frieren. Das lag nicht an der Kälte, denn er hatte in diesen langen Augenblicken das Gefühl, etwas zu sehen, was es eigentlich nicht geben durfte. Etwas Totes, das trotzdem lebte. Es war verrückt, aber er konnte sich von diesem Gedanken nicht befreien.
    Dann sah er noch etwas.
    Die Gestalt war bewaffnet. Wie es sich für einen Ritter gehörte, trug sie ein Schwert. Es war eine scharfe Waffe mit einer recht kurzen Klinge.
    »Wer sind Sie?« Der Polizist hatte die Frage einfach stellen müssen, und er erhielt auch eine Antwort, denn dieser Ritter hob die rechte Hand und damit sein Schwert an.
    Er zielte.
    Dann schlug er zu!
    Es gibt Polizisten, die immer im Training sind und es auch sein müssen. Zu der Gruppe zählte Rod Allister nicht. An körperliche Auseinandersetzungen konnte er sich nicht erinnern, dementsprechend lahm war auch seine Gegenwehr. Aber er hatte Glück. Der Sprung nach hinten reichte aus, um dem Schwert zu entgehen. Es traf ihn nicht, sondern zischte nah an ihm vorbei.
    Er hörte, wie die Spitze über den Lack des Audis kratzte und wusste, dass er weg musste.
    Das war nicht so einfach.
    Es war kalt und es lag noch Eis, auf dem ein Schuh leicht ausrutschen konnte.
    Das war bei Rod Allister so.
    Er verlor plötzlich das Gleichgewicht, ruderte noch mit den Armen und versuchte, sich wieder nach vorn zu werfen, um wenigstens auf den Beinen zu bleiben.
    Das gelang ihm nicht.
    Er prallte auf den harten Boden. Zudem noch mit dem Hinterkopf. Eine Kapuze oder Mütze trug er nicht. Er bekam den Aufprall und auch den Schmerz direkt mit. Da blitzten die berühmten Sterne vor seinen Augen auf, aber zugleich sagte ihm eine innere Stimme, dass er nicht liegen bleiben durfte.
    Also hoch.
    Er schaffte es nicht, denn die andere Seite war dagegen. Halbhoch kam er, dann erwischte ihn der Fußtritt an der Brust und schleuderte ihn wieder zurück.
    Trotzdem gab er nicht auf.
    Er wollte wieder hoch und sah das Schwert. Die Spitze befand sich nicht weit von ihm entfernt. Der Ritter hatte den Arm gesenkt. Hinter seinem Helm blieb es still. Allister hörte nichts. Kein Lachen, keinen Atemstoß, und trotzdem handelte der Ritter.
    Er stieß zu.
    Diesmal konnte Rod Allister nicht ausweichen. Zwar versuchte er noch, sich zur Seite zu drehen, doch es gelang ihm nicht. Dafür durchzuckte ihn ein glühender Schmerz, der seine Brust durchfuhr.
    Der Ritter wollte ein zweites Mal zuschlagen. Diesmal hatte er es auf den Kopf des Opfers abgesehen.
    Etwas lenkte ihn ab.
    Rechts von ihm sah er plötzlich den Lichtschein. Und der fiel aus einer offenen Haustür, auf deren Schwelle ein Mann stand, der genau in seine Richtung schaute und ihn sicherlich auch sah. Genau das hatte der Ritter nicht gewollt.
    Sekundenlang geschah nichts. Da schien sogar die Zeit stillzustehen.
    Dann aber rannte der Mann an der Tür los, und das konnte dem Ritter nicht gefallen …
    ***
    Ich hatte ihn nicht so deutlich sehen können, aber ich glaubte irgendwie daran, dass er ein Ritter war, und zwar der Ritter, den ich mir als Täter ausgesucht hatte.
    Ich rannte.
    Das heißt, ich versuchte es. Es war gar nicht so einfach, bei diesen Gegebenheiten zu rennen, denn es gab auf dem Boden glatte Stellen, die für mich zu gefährlichen Fallen werden konnten.
    Ich kam nicht so weg, wie ich wollte, ich musste immer wieder ausweichen. So sah mein Rennen fast lächerlich aus.
    Und der Verfolgte?
    Er hielt sich noch in der Nähe des Autos auf, musste sich erst orientieren und alles richtig einschätzen. Erst dann konnte er etwas tun.
    Ich kam ihm näher.
    Er sah es.
    Und er handelte.
    Es trat das ein, was ich schon befürchtet hatte. Der Ritter drehte sich um und lief los. Auch er hatte mit dem glatten Boden zu kämpfen, und ich hoffte, dass er fallen würde und ich dann aufholen konnte. Den Gefallen tat er mir leider nicht.
    Er war schnell und das trotz der Rüstung. Zudem hatte er schon einen größeren Vorsprung. Nein, ich konnte ihn nicht stoppen. Er rannte mir weg, und er rannte dorthin, wo es dunkel war.
    Ich hätte die Verfolgung trotzdem nicht aufgegeben, wäre mir nicht etwas dazwischen gekommen. In Höhe des geparkten Audis hörte ich plötzlich einen Laut, der mir gar nicht gefiel.
    Es war ein Stöhnen …
    Sofort stoppte ich meinen Lauf.
    Ich drehte mich nach rechts, rutschte zum Glück nicht aus und lief auf die Stelle zu, von der mich das Stöhnen erreicht hatte.
    Es war Rod Allister, den es erwischt hatte. Er lag neben dem Audi am

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