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182 - Im Dorf der Telepathen

182 - Im Dorf der Telepathen

Titel: 182 - Im Dorf der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Matt runzelte die Stirn. »Was soll das heißen?«
    »Ach…« Malie beugte sich plötzlich vor. »Du bist gar kein…« Sie tippte an ihre Stirn. »Manche Leute hier nennen uns Gedankenmeister.«
    »Yeah.« Matt nickte. »Einige, die euch so nennen, kenn ich. Kann nicht sagen, dass sie mir gefallen.« Nun wurde ihm einiges klar. Die »Schlafwandler« waren vermutlich telepathisch Begabte. Deswegen hatten nur sie den Ruf gehört.
    Das also verband Aruula mit ihnen! Auch sie hatte den Ruf gehört. Doch von wem kam er?
    »Ich suche eine Freundin«, sagte Matt. »Sie ist in Begleitung eines blonden Barbaren nach Australien gegangen.« Er dachte an die merkwürdige Geschichte, die er vor zweieinhalb Monaten von Quart’ol gehört hatte: Aruula war angeblich einer Vision gefolgt, in der ein mysteriöser brennender Berg eine Rolle spielte. Matt hatte inzwischen Grund zu der Annahme, dass der brennende Berg mit dem Uluru identisch war, den man früher auch Ayers Rock genannt hatte. »Sie ist telepathisch begabt und hat den Ruf wohl auch vernommen.« Er schaute sich um. »Ich weiß nicht, ob ich darüber, dass ich sie nicht hier sehe, erleichtert sein soll.«
    »Es kann bedeuten, dass sie noch unterwegs ist«, sagte Malie.
    »Oder dass sie jemandem zum Opfer gefallen ist.«
    Malie schüttelte den Kopf. »Wenn sie, wie du sagst, telepathisch begabt ist, werden die Anangu ihr nichts tun. Sie werden sie über kurz oder lang aufspüren und unter ihre Fittiche nehmen.« Sie spitzte die Lippen.
    »Wenn sie weiß ist, hat sie auch von den Jackos nichts zu befürchten.«
    »Auch ich bin weiß«, sagte Matt finster. »Die Jackos, denen ich in die Hände gefallen bin, haben keine Rücksicht darauf genommen.«
    »Es gibt solche und solche. Es kann nicht schaden, immer eine Waffe in der Hinterhand zu haben.«
    Bei diesem Stichwort fiel Matt siedendheiß der verlorene Kombacter wieder ein. Er hatte doch danach suchen wollen; was hatte ihn davonabgebracht? Ach ja: der zombieartige Kerl, und die Bitte der Dorfobersten.
    Jetzt aber war es höchste Zeit, die Suche fortzusetzen.
    Matt stand auf. »Ich… muss mich noch ein wenig umschauen.« Gern hätte er Malie eingeweiht, aber dazu kannte er sie noch zu wenig. Und irgendwie wurde er den Eindruck nicht los, dass auch sie noch nicht bereit war, sich ihm weiter zu öffnen. »Aber ich bin sicher, dass wir unser Gespräch bald fortsetzen werden.«
    »Ja.« Malie schaute auf. »Das hoffe ich auch.«
    ***
    Sobald sich Matt erhoben hatte, entstand im Dickicht hektische Bewegung: Der Rüpel mit dem roten Stirnband, der ihn beschattete, gab Fersengeld. Offenbar hatte ihm die nächtliche Begegnung genügend Respekt vor dem blonden Fremden gelehrt.
    Matt durchquerte das Gehölz, ohne belästigt zu werden. Vor der Ruine des Verwaltungsgebäudes bog er in Richtung Fluss ab. Es bestand zwar keine große Hoffnung, dass er das bionetische Allzweckinstrument fand – vermutlich war es mit dem Strom längst kilometerweit abgetrieben –, doch er musste es wenigstens versuchen.
    Ein ahnungsloser Mensch, dem das Ding in die Hände fiel, riskierte sein Leben. Matt stellte sich nur ungern vor, dass das Gerät in die Hände eines neugierigen Kindes fiel…
    Ein Stöhnen unterbrach seine Gedanken. Er blieb abrupt stehen und schaute sich um.
    Rechterhand erschien ihm der Boden von Stiefelabsätzen aufgekratzt. Ein frisch abgebrochener Zweig lag am Rande des Pfades. Dann sah Matt die Absätze kurzer Wildlederstiefel und eine schlanke Gestalt, die unter einem Busch auf dem Bauch lag und Blut spuckte. Lylah! Matt eilte sofort zu ihr hin. Als er neben ihr kniete, holte sie, ohne ihn anzuschauen, mit einem Arm aus und wollte ihm ins Gesicht schlagen.
    Matt packte den Arm und hielt ihn fest. Erst jetzt erkannte Lylah ihn und ließ sich mit einem erleichterten Seufzer auf den Bauch fallen.
    Matt drehte sie auf die Seite und fragte sie, was passiert war, doch sie stöhnte nur und hielt sich den Brustkorb. Ihre rechtes Auge war angeschwollen und im Begriff, sich blaugrün zu verfärben. Hautabschürfungen in ihrem Gesicht und den Händen besagten, dass sie nicht über ihre eigenen Beine gestolpert war. Sie hatte sich gegen jemanden zur Wehr gesetzt. Vielleicht war dieser jemand nun leicht zu erkennen…
    »Wer hat das getan, Lylah?« Matt beugte sich über die Verletzte, die ihn mit einem gequälten Blick anschaute.
    »Keine Ahnung«, hauchte sie. »Aber es waren ganz mutige Burschen, denn sie haben mir einen Sack über den

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