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1823 - Totenland

1823 - Totenland

Titel: 1823 - Totenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deshalb gaben sie auch den entsprechenden Geruch ab. Er war faulig, er war alt, und wir hatten ihn selbst bei unserer Fahrt erlebt.
    Acht Zombies. Acht lebende Leichen. Acht Gestalten, die gierig nach Menschen waren. Die sie zerreißen wollten, weil es einfach so sein musste.
    Sie hatten uns gesehen, aber sie nahmen uns nicht zur Kenntnis. Sie hatten sich erst mal gesammelt und standen dicht beisammen.
    »Es sind nur acht, John, nicht mehr«, flüsterte Karina.
    »Ich weiß.
    »Und für jeden haben wir eine Kugel. Das ist unser Vorteil.«
    »Bestimmt.«
    Sie stieß mich an. »Mehr sagst du nicht?«
    »Ich denke nach.«
    »Okay, worüber?«
    »Über das, was sie eventuell vorhaben. Ich denke nicht, dass sie hierher gefahren wurden, um uns einen Tanz vorzuführen. Das muss schon einen anderen Grund gehabt haben.«
    »Und der wäre?«
    »Keine Ahnung.«
    »Du bist gut, John.« Sie musste lachen. »Wonach sieht dir das Ganze denn aus?«
    »Das ist schwer zu sagen. Ich denke, dass sie auf etwas warten. Ja, das ist es.«
    »Das ist möglich. Wir sind Menschen, wir sind ihre Todfeinde, und eigentlich hätten sie uns angreifen müssen, aber das haben sie nicht getan. Es ist seltsam, sie haben sich von uns entfernt und stehen in einer Gruppe zusammen, als wollten sie etwas Bestimmtes herausfinden.«
    »Oder auf jemanden warten«, sagte ich.
    Karina hielt für einen Moment die Luft an. Danach fing sie an zu lachen und sagte: »Ja, das kann gut sein. Das ist möglich.« Sie nickte. »Aber auf wen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wir sollten Oleg fragen.«
    »Tu das, Karina.«
    Turew stand nicht bei uns. Er hielt sich nahe seines Wagens auf. Er lehnte sogar an ihm und schaute dorthin, wo die Zombies standen. Und er hatte eine Haltung eingenommen, die mich an eine Fluchtposition erinnerte.
    Zu verschwinden brauchte er nicht. Kein Zombie wirkte so, als wollte er gleich angreifen und einen Menschen zerreißen. Die alten Gestalten, die der Sumpf gezeichnet hatte, waren nur teilweise bekleidet. Wer gegen die nackten Körper schaute, der musste schon starke Nerven haben, um diesen Anblick ertragen zu können. Auch die Frau, die uns hergeführt hatte, stand jetzt unter ihresgleichen.
    Ich erinnerte mich daran, dass Oleg Turew davon gesprochen hatte, der Teil eines großes Plans zu sein. Deshalb musste ich davon ausgehen, dass er mehr wusste.
    Oleg starrte Karina an, als diese auf ihn zukam. »Was willst du von mir?«
    »Mit dir reden.«
    »Warum?«
    »Frag doch nicht so blöd. Was geht hier vor? Wer sind diese verdammten Typen? Ich weiß, dass es sich dabei um Zombies handelt. Aber wo kommen sie her?«
    »Aus dem Sumpf, das weißt du genau.«
    »Richtig, das weiß ich. Aber ich weiß nicht, wo sie hinwollen. Das ist mein Problem, und ich möchte dich bitten, mir dabei zu helfen.«
    »Warum sollte ich das?«
    »Weil ich es will und ich auch Möglichkeiten habe, dich zu zwingen. Das würde ich nicht gern tun, aber wenn es sein muss, springe ich auch über den Schatten.«
    Oleg Turew nickte. Dann sagte er mit leiser Stimme: »Wir verlieren. Ja, das ist so. Wir werden verlieren.«
    »Ach, und warum?«
    »Weil wir Menschen sind.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Wir sind Menschen, die anderen waren es mal. Sie haben den Tod überwinden können, und sie sind noch immer Leichen, aber lebende, die mit den Menschen nur noch das Äußere gemein haben.«
    Er deutete nach vorn. »Das hier ist das Totenland. Es war schon immer ein besonderes Gebiet. Die Menschen, die hier in der Nähe gelebt haben, sind mit dem Grauen aufgewachsen, und sie haben sich daran gewöhnt. Nicht immer kamen die Zombies aus dem Sumpf, doch in der letzten Zeit immer öfter.«
    »Hat das einen Grund?«
    »Ja, das hat es gehabt.«
    »Und welchen?«
    »Es waren Besucher da. Fremde, so fremd wie ihr, aber sie kamen aus unserem Land. Sie gingen in den Sumpf und haben dort ihre Spuren hinterlassen.«
    »Hast du sie gesehen?«
    »Nicht wirklich. Nur heimlich. Sie gaben schon einen gefährlichen Geruch ab. Dafür habe ich eine Nase, das kann ich dir sagen. Man konnte nur Angst vor ihnen haben.«
    »Und was haben sie getan?«
    »Nichts. Sie ließen die Menschen im Ort in Ruhe. Das war unser Glück. Sie wollten nichts von uns, und da konnten wir aufatmen.«
    »Aber jetzt geht es weiter, nicht wahr? Und ich glaube dir nicht, Oleg. Du gehörst zwar nicht zu ihnen, aber du bist auch nicht gegen sie. Das will ich mal festhalten.«
    »Wieso?«
    »Es ist ganz einfach, mein Freund. Du bist

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