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1823 - Totenland

1823 - Totenland

Titel: 1823 - Totenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du sie geschickt?«
    »Nein. Wie kommst du darauf?« Karina hörte ein Lachen. »Diese Idioten? Traust du mir das zu?«
    »Es kommt darauf an.«
    »Egal, was passiert ist. An unserem Verhältnis ändert das nichts. Kapiert?«
    »Ich habe kein Verhältnis mit dir.«
    »Ach, fick dich.«
    »Danke, darauf kann ich verzichten. Dafür würde ich gern wissen, was du von mir willst.«
    »Das ist ganz einfach. Ich möchte dir einen Gruß von Wladimir bestellen.«
    »Ach …«
    »Ja, er lässt dich grüßen.«
    »Wie schön für ihn.«
    »Oder hast du etwas anderes erwartet? Wäre ja auch möglich. Aber sicher hast du an deinen Freund gedacht.«
    »Ich kann es nicht abstreiten.«
    »Das wusste ich doch.«
    »Und wie geht es weiter?«, fragte Karina.
    »Mit Golenkow?«
    »Zum Beispiel.«
    Karina hörte das fette Lachen. Jetzt war sie sich sicher, dass es Chandra war, die mit ihr sprach.
    »Es ist alles ganz einfach«, sagte die Kugelfeste. »Gar nicht kompliziert. Dein Freund lebt. Ja, du kannst mir glauben. Er lebt, und wir kommen gut miteinander zurecht. Ich, Rasputin und er.«
    In Karinas Kopf wirbelten die Gedanken. Was sie erfahren hatte, das war der Hammer, und sie stellte sich die Frage, ob es eine Lüge oder die Wahrheit war.
    Sie merkte, dass ihr das Blut in den Kopf geschossen war, und darüber ärgerte sie sich, obwohl das niemand sah. Karina wartete darauf, dass die Anruferin erneut sprach, und da hatte sie sich nicht geirrt, denn wieder drang die Stimme in ihr Ohr.
    »Wäre dein Freund bei mir, dann hättest du mit ihm sprechen können, so aber musst du dich auf das verlassen, was ich dir sage. Ist das klar?«
    »Komm zur Sache!«
    »Gern. Ich darf dir mitteilen, dass sich Wladimir in seiner neuen Umgebung sehr wohl fühlt. Er wird gebraucht. Er hat Aufgaben bekommen, die er gern erfüllt. Er bleibt bei uns, und niemand hat vor, ihn zu töten. Er ist zu wertvoll für uns. Wir partizipieren von seinem Wissen, das er gern mit uns teilt, und man kann sagen, dass er kein Heimweh hat. Auch nicht nach dir.«
    Karina blieb ruhig. »Wo ist er?«, fragte sie. »Bitte, ich will wissen, wo er sich aufhält. Oder hast du Angst, es mir zu sagen, Chandra?«
    Die Kugelfeste lachte. »Nein, nein. Wieso sollte ich Angst haben? Das Wort kenne ich nicht.«
    »Dann gib mir eine Antwort.«
    »Gern. Dein Wladimir Golenkow hat eine neue Heimat gefunden. Im Moment hält er sich im Totenland auf.«
    Karina schnaufte. Den Begriff hörte sie zum ersten Mal. Aber sie glaubte nicht daran, dass die andere Seite geblufft hatte. Es gab dieses Gebiet mit dem Namen Totenland. Kein Zweifel, und bestimmt lag es auch in dieser Welt, in diesem Land und nicht in einer anderen Dimension.
    »Jetzt überlegst du, wie?«
    »Stimmt.«
    »Und?«
    »Ich will ehrlich zu dir sein. Ich kann mit dem Begriff nichts anfangen. Totenland! Was ist das? Ein Land der Toten? Ein riesiger Friedhof? Oder was?«
    »Vielleicht beides. Ein Experimentierfeld in der Natur. Du weißt doch, wer mein Freund ist. Rasputin, das Genie, der Wissenschaftler und auch Magier. Einer, der den Tod hat überwinden können und trotzdem kein Zombie ist.«
    »Ja, ich kann es mir vorstellen.«
    »Wunderbar. Dann kannst du dir auch denken, dass sich Wladimir in seiner Nähe wohl fühlt.«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Es ist aber so.«
    »Gut, ich akzeptiere es.« Karina räusperte sich. »Und du hast nur Kontakt mit mir aufgenommen, um mir das zu sagen?«
    »Klar. Ich wollte dir Hoffnung geben.« Sie lachte kichernd. »So bin ich eben.«
    Ja, so war sie. Karina schnaufte. Sie spürte die Feuchtigkeit an ihren Handflächen und wünschte sich Chandra in ihre Nähe. Aber das blieb ein Wunsch. Sie sagte mit leiser Stimme: »Wie wäre es, wenn ich ein paar Sätze mit Wladimir sprechen könnte?«
    Erst hörte sie nichts. Dann ein Lachen. Und danach klang die Frage auf. »Jetzt?«
    »Zum Beispiel.«
    »Nein, das wird nichts werden. Jetzt nicht und heute sowieso nicht. Es könnte allerdings sein, dass ich mal gnädig gestimmt bin und ich dir dann die Chance gebe. Aber das hat Zeit. Da fließt noch einiges an Wasser durch die Wolga.«
    »Schade.«
    »Ja, für dich. Aber nimm es hin, dass dein Geliebter noch am Leben ist. Es hätte auch anders sein können.«
    »Nein, ihr braucht ihn.«
    »Ach, wer sagt das?«
    »Ich sage das, Chandra, und ich sage dir auch, dass ich recht habe.«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Einiges.«
    »Gut, das überlasse ich dir.«
    Karina schnappte nach Luft. »Und dann noch

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