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1829 - Unternehmen Humanidrom

Titel: 1829 - Unternehmen Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vor.
    „Bloß nicht", seufzte sie. „Ich bin froh über jede kleine Abwechslung. Wenn es dich nicht stört, laß mich den Sender suchen, der mir gefällt."
    „Wie du willst. Es stört mich nicht."
    Das Taxi flog in einen Tunnel hinein, der zu einem subplanetaren Parkdeck führte. Endlich konnte sie nicht mehr von außen beobachtet werden.
    Sie pfiff einige Takte der Musik mit, obwohl sie es eigentlich als eine Art Sakrileg empfand, sich bei klassischer Musik so zu verhalten. Dann verstellte sie den Sender erneut, und dabei schoben sich ihre Finger unter das Gerät.
    Geschickt fischte Selma eine versteckte Sendung für sie heraus. Sie war in einem Behälter untergebracht, der nicht größer als ein Pfennig war.
    Als sie sich anschließend mit den Fingern durch das Haar fuhr, verschwand er über ihrem Nacken im Kragen ihres Hemdes. Sie war sicher, daß sie vorsichtig genug gewesen war und ihre Beobachter getäuscht hatte falls es sie denn tatsächlich gab.
    Wenig später landete der Gleiter in der Tiefgarage eines Handelszentrums der Topsider. In einem Ausstellungsraum sah sie sich verschiedene Waren an, um einige Kleinigkeiten für ihr Unternehmen zu kaufen.
    Lange nach Büroschluß kehrte sie in einem anderen Gleiter zur Hauptstadt Zanzovaz zurück. In ihren Arbeitsräumen öffnete sie den winzigen Behälter mit der Nachricht und schob einen Mikrochip in den Syntron ihres Armbandgerätes.
    Die Nachricht kam von der höchsten Befehlsebene des Terranischen Liga-Dienstes und beinhaltete den Auftrag, für die terranische Delegation tätig zu werden.
    „Wir benötigen Hintergrundinformationen über die Abgesandten der anderen Völker - allen voran der Ga Laser - und die von ihnen verfolgten Absichten", hieß es darin. „Wichtig wäre es, Schwachpunkte herauszufinden und die von den anderen geplante Verhandlungsstrategie zu klären."
    Der Monitor an der Wand vor ihr erhellte sich plötzlich, und sie schaltete das Armbandgerät blitzschnell aus. Siedendheiß überlief es ihren Rücken, während sie sich dessen bewußt wurde, was die Reaktion des großen Monitors bedeutete.
    Sie war abgehört worden!
    Soviel Mühe sie sich auch gegeben hatte, es war vergeblich gewesen. Chief Denay und sein ORRA mußten schon länger Verdacht geschöpft haben. Vielleicht hatten sie sogar von dem toten Briefkasten in dem Gleitertaxi erfahren.
    Das Gesicht eines Blues erschien im dreidimensionalen Feld des Monitors.
    „Guten Abend, Selma", klang es aus den Lautsprechern. Ein Modulator senkte die ultrahelle Stimme des Wesens von der Eastside der Milchstraße soweit herab, daß sie für die Terranerin verständlich wurde. „Ich muß dich dringend sprechen. Du kannst dir sicherlich denken, weshalb."
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Das ist ein Irrtum", erwiderte Selma und gewann ihre Beherrschung zurück. „Ich weiß nicht, was du von mir willst. Wir haben geschäftlich nicht miteinander zu tun."
    Sie kannte den Blue nicht. Sie war sicher, daß sie ihm niemals zuvor begegnet war.
    „Das ist ein Irrtum. Es geht um den Auftrag ADT 334472", erläuterte er.
    Dabei wühlte er umständlich in seinen Unterlagen, bis er die Auftragsnummer gefunden hatte und vorlesen konnte.
    Sie begriff.
    Er wollte sie an den Monitor fesseln, während Agenten vom ORRA heranrückten, um sie zu verhaften.
    Er wollte verhindern, daß sie flüchtete.
    „Wir werden uns sicherlich einigen", sagte sie rasch, „aber jetzt können wir nicht darüber reden. Ich habe einen Termin, den ich unbedingt einhalten muß."
    „Ich melde mich morgen wieder." Überraschend beendete er das Gespräch. Selma sprang auf, um aus dem Büro zu laufen.
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich, und ihre Hände fühlten sich seltsam kalt an. Angst kroch in ihr hoch.
    Chief Denay war ein gefährlicher und gnadenloser Gegner, und sie zweifelte nicht daran, daß er sie verhaften wollte.
    Wenn er reich erwischt, verschwinde ich auf Nimmerwiedersehen! schoß es ihr durch den Kopf. Das darf nicht geschehen. Ich muß untertauchen, bis die terranische Delegation hier ist und ich mich in ihren Schutz begeben kann.
    In den anderen Räumen hielt sich niemand mehr auf. Selma atmete auf. Sie hatte befürchtet, daß sich ihr einer ihrer Angestellten, ein Blue, ein Unither oder ein Topsider, in den Weg stellen würde.
    Jedem von ihnen traute sie zu, daß er sie verriet. Es waren Nicht-Humanoide, und somit mußte sie alle als ihre Gegner einstufen. Zumindest in diesem Fall. Sicher war sicher.
    Sie nahm es ihnen

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