Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
183 - Die Hexe und die Bestie

183 - Die Hexe und die Bestie

Titel: 183 - Die Hexe und die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
verschwand er spurlos.« . »Wir bringen das Foto irgendeines Alligators. Setz dich mit der Tierredaktion in Verbindung.«
    »Okay, Don«, sagte der Fotoreporter. »Wo mag diese blutrünstige Bestie ausgerückt sein?«
    »Ich weiß nicht, ob der Besitzer den Mut haben wird, sich zu melden«, sagte Wilbur van Cleef. »Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich mir ein Ticket für die nächste Rakete ins All kaufen, denn hier unten auf der Erde wird man ihm keine Ruhe mehr lassen.«
    An der Glaswand ging eine elegante, betagte Frau vorbei: die Herausgeberin des »Morning Star«.
    »Weg mit den Bildern!« sagte Don Hargis.
    Van Cleef raffte die Aufnahmen rasch zusammen und legte sie in eine Mappe. Die Frau betrat jedoch nicht das Büro des Chefredakteurs, sondern ging weiter.
    Auf Hargis’ Schreibtisch schlug eines der drei Telefone an. Er kannte am Läuten, welches es war, griff sich den Hörer und meldete sich.
    »Ich kann Ihnen zu einer Sensation verhelfen, Mr. Hargis. Sind Sie interessiert?« fragte ein Mann, der seinen Namen nicht genannt hatte.
    Immer wieder bekam Don Hargis solche Anrufe. Zumeist waren es Psychopathen, die sich wichtig machen wollten. Geltungssüchtige Leute, die etwas anzuleiern versuchten, um davon in der Zeitung lesen zu können.
    »Ich habe Ihren Namen nicht verstanden«, sagte Don Hargis. Gleichzeitig schaltete er das Gespräch auf Lautsprecher, damit es Wilbur van Cleef mithören konnte, und er ließ sicherheitshalber auch ein Tonband mitlaufen. Löschen konnte er später immer noch, wenn der Anrufer nichts Interessantes zu bieten hatte.
    »Ich habe meinen Namen nicht genannt.« Der Unbekannte lachte.
    »Warum nicht?« fragte der Chefredakteur direkt. »Haben Sie etwas zu verbergen?«
    »Die Zeit ist noch nicht reif…«
    »Wofür?«
    »In London hat ein grausamer Killer zugeschlagen«, sagte der Anrufer, ohne auf Hargis’ Frage einzugehen. »Sie wissen, wovon ich rede. Ihr Fotoreporter war im Hallenbad. Er hätte sich auch in den Heizkeller begeben sollen.«
    »Wozu?«
    »Dort liegt noch eine Leiche. Für diese beiden Toten - und für den Mord an Edward Kern - übernehmen wir die Verantwortung. Wir bekennen uns zu diesen Verbrechen, Mr. Hargis.«
    »Man kann es kaum ein Verbrechen nennen, wenn ein Alligator einen Menschen umbringt.«
    »Im Prinzip ist das richtig, aber jede Regel hat ihre Ausnahme. Was diesen drei Menschen zugestoßen ist, geschah durch unseren Willen.«
    Don Hargis hielt die Sprechmuschel zu und sagte zu van Cleef: »Ein Geisteskranker.« Dann sagte er zu dem Anrufer: »Wollen Sie behaupten, man könne dem Alligator sagen, wen er umbringen soll?«
    »So ist es«, bestätigte der Mann am anderen Ende der Leitung. »Wenn ich den Alligator bitte, eine bestimmte Person für mich zu töten, tut er es.«
    »Haben Sie ihn dressiert?« .
    Der Anrufer lachte. »Nein, das wäre nicht möglich. Ich betrachte Sie von nun an als unsere Kontaktadresse, Mr. Hargis. Wir möchten, daß die Öffentlichkeit von uns erfährt. Sie werden uns bekannt machen.«
    »Sie glauben doch wohl nicht, daß ich diesen Blödsinn für bare Münze nehme.«
    »Vorsicht, Mr. Hargis. Sie sollten nicht in diesem Ton reden. Oder hängen Sie nicht an Ihrem Leben?«
    »Wollen Sie mir etwa drohen?« fragte Don Hargis wütend.
    »Seien Sie doch friedlich, Mr. Hargis. Sie sollten sich glücklich preisen, von uns als Sprachrohr ausgewählt worden zu sein.«
    »Angenommen, ich mache bei Ihrem idiotischen Spiel nicht mit.«
    »Dann hätten Sie nicht mehr lange zu leben«, antwortete der Anrufer ungerührt.
    Unwillkürlich überlief es den Chefredakteur kalt, und das ärgerte ihn maßlos. Warum rede ich noch mit diesem Irren? dachte er zornig. Warum lege ich nicht einfach auf?
    »Wie können Sie die Verantwortung für etwas übernehmen, was ein Tier getan hat?« fragte Hargis schroff.
    »Dieser Alligator ist mehr als ein Tier, er ist etwas Besonderes, das werden Sie noch merken.«
    »Sie sagen immer wir und uns.«
    »Ich spreche nicht für mich allein«, antwortete der Unbekannte, »sondern auch für meine Freunde.«
    In welcher Anstalt seid ihr untergebracht? hätte Don Hargis am liebsten gefragt.
    »Unsere Vereinigung nennt sich ›Zirkel des teuflischen Worts‹. Merken Sie sich diesen Namen gut, Hargis. Sie werden ihn noch oft hören.«
    Das fürchte ich, dachte der Chefredakteur.
    »Sie wurden dafür ausgewählt, über den Zirkel zu berichten. Hoffentlich erweisen Sie sich dieser Ehre würdig. Schreiben Sie gut

Weitere Kostenlose Bücher