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183 - Die Hexe und die Bestie

183 - Die Hexe und die Bestie

Titel: 183 - Die Hexe und die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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einmal eine Menge zu tun - und erreichten nichts.
    Seit wir in Edward Kerns Wohnung gewesen waren, kannten wir den Namen seiner Freundin, aber wir hatten noch keine Zeit gehabt, sie aufzusuchen.
    Wir lasen am darauffolgenden Tag im »Morning Star«, daß der Horror-Alligator abermals - in einem Hallenbad — zugeschlagen hatte. Auf der ersten Seite prangte ein großes Bild von ihm - oder von irgendeinem anderen Reptil. Letzteres war eher wahrscheinlich, denn Sobbar wäre wohl kaum dazu zu bringen gewesen, für die Aufnahme zu posieren.
    Ein Angestellter des Hallenbads und ein weiblicher Badegast waren dem grausamen Killer zum Opfer gefallen.
    Vicky, Mr. Silver und ich verschlangen die Augenzeugenberichte. Erschütternd war, was David Realston sagte, dessen Freundin von Sobbar getötet worden war.
    Der »Morning Star« hatte zudem mit einer Sensation aufzuwarten: Der »Zirkel des teuflischen Worts« übernahm die Verantwortung für alles, was der Teufels-Alligator bisher getan hatte und noch tun würde!
    Wir lasen sehr aufmerksam, was das Blatt zu berichten hatte. Ein anonymer Anrufer hatte demnach den »Morning Star« zum Sprachrohr des »Zirkels des teuflischen Worts« gemacht.
    Wann immer der Zirkel eine für die Öffentlichkeit bestimmte Information absetzen wollte, würde er sich an diese Zeitung wenden.
    Der »Morning Star« berichtete sachlich, ohne jeden Kommentar. Don Hargis, der Chefredakteur selbst, hatte den Artikel verfaßt, ohne die eigene Meinung einzubringen.
    Ich konnte mir vorstellen, daß ihm das der unbekannte Anrufer untersagt hatte. Wahrscheinlich hatte er ihm auch gedroht.
    Wenn du nicht schreibst, wie wir wollen, kriegst du Besuch von unserem geschuppten Killer!
    »Sobbar mischt kräftig auf«, brummte Mr. Silver. »Von Amphibia hingegen hört man gar nichts.«
    »Vielleicht genießt sie es, Gast des Zirkels zu sein«, sagte ich und schob mir ein Lakritzenbonbon zwischen die Zähne.
    Dabei rutschte mein linker Hemdsärmel hoch, und die frisch verheilte, noch stark gerötete Bißwunde kam zum Vorschein - ein Andenken an einen Fall, der noch nicht weit zurücklag. [3]
    »Wie geht es deinem Arm?« erkundigte sich Mr. Silver.
    »Er macht mir keine Schwierigkeiten mehr«, antwortete ich.
    Vicky wunderte sich darüber, daß die Bißspur noch so rot war.
    »Die Verletzung war ziemlich tief«; sagte ich. »Man wird die Zombie-Bisse noch lange sehen.« Mir kam eine Idee, die ich sogleich Mr. Silver mitteilte: »Der ›Zirkel des teuflischen Worts‹ wird sich bald wieder mit dem ›Morning Star‹ in Verbindung setzen. Wenn man eine Fangschaltung installiert, ist man imstande, herauszufinden, von wo der Anruf kommt.«
    »Dazu brauchst du die Einwilligung der ›Morning-Star‹-Leute, und die kriegst du nicht«, meinte Mr. Silver kopfschüttelnd.
    »Wieso nicht?«
    »Weil sie viel zuviel Angst haben. Die wagen nichts zu tun, was den Zorn des Zirkels weckt.«
    »Deshalb wirst du mich begleiten und dafür sorgen, daß ich die Einwilligung bekomme«, sagte ich.
    Für Mr. Silver war das kein Problem, er konnte jeden Menschen in magische Hypnose versetzen und ihm seinen Willen aufzwingen. Ein Glück, daß er diese außergewöhnliche Fähigkeit nur einsetzte, um der guten Sache zum Vorteil zu verhelfen.
    ***
    Die Herausgeberin des »Morning Star« war nicht zu erreichen, und Don Hargis, der Chefredakteur, sagte sofort nein, als ich ihm meinen Vorschlag unterbreitete.
    Die Angst war deutlich in seinen Augen zu sehen.
    Sein Blick war unstet. Der Mann machte einen nervösen, fahrigen Eindruck, und er nahm Pillen, um den Streß zu verkraften. »Ich gehe kein Risiko ein, Mr. Ballard, das müssen Sie verstehen. Ich habe keine Lust, von diesem Ungeheuer zerrissen zu werden. Wenn der Zirkel herauskriegt, daß ich mitgeholfen habe, ihn hereinzulegen, bin ich ein toter Mann. Oder sind Sie in der Lage, mir einen so wirksamen, umfassenden Schutz anzubieten, daß ich mir um mein Leben keine Sorgen zu machen brauche?«
    Ich konnte nicht leugnen, daß die Sache für ihn mit einem gewissen Risiko verbunden war, versprach aber, dafür zu sorgen, daß es so niedrig wie möglich sein würde.
    Er willigte nicht ein.
    »Belastet es nicht Ihr Gewissen, daß Sie sich ohne jeden Widerstand vor den Karren des Zirkels spannen lassen?« fragte ich.
    Hargis schüttelte energisch den Kopf. »Damit können Sie mich nicht packen, Mr. Ballard. Ich habe doch wohl das Recht, auf mein Leben zu schauen.«
    »Das macht Ihnen niemand streitig.

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