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183 - Die Hexe und die Bestie

183 - Die Hexe und die Bestie

Titel: 183 - Die Hexe und die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sein. Leo Goodliffe hatte die Ankunft der beiden miterlebt und das Glück gehabt, ihnen, nicht zum Opfer zu fallen.
    Wohin hatten sie sich begeben?
    Dr. Brian begriff nicht, wieso das Mädchen und der Alligator ausgerechnet seinem Teich entstiegen waren.
    Mr. Silver meinte, dort unten könne sich ein Dimensionstor befinden.
    »Ich lasse den Teich zuschütten!« sagte Sidney Brian bestürzt.
    Der Ex-Dämon riet ihm, nichts zu übereilen.
    Wieder einmal standen wir vor einer schier unlösbaren Aufgabe: Wir mußten die Schöne und den Alligator suchen, finden und unschädlich machen. Die beiden waren bestimmt nicht nur gekommen, um sich friedlich bei uns umzusehen.
    Noch wußten wir nicht, was sie mit ihrem Besuch bezweckten, aber eines stand fest: Daß sie nicht erwünscht waren.
    ***
    Das Haus wurde nicht mehr benutzt. Man hatte Fenster und Türstöcke herausgerissen, ein Teil des Daches war eingebrochen. Wenn es regnete, tropfte das Wasser an manchen Stellen bis in den Keller durch.
    Es war eines von mehreren Verstecken, die Mike Munro mit seinen Freunden in unregelmäßigen Abständen aufsuchte.
    Edward Kern wartete wie die anderen auf ein Zeichen der Hölle. Er tat es allerdings mit Angst, während den restlichen Zirkelmitgliedern die Ungeduld ins Gesicht geschrieben stand.
    Virginia lehnte an ihrem Freund. Sie saßen alle auf dem Boden, horchten in sich hinein, meditierten oder versuchten, ihre Schwingungen mit denen der Hölle in Einklang zu bringen.
    »Amphibia hat unsere Botschaft erhalten«, behauptete der Prediger. Er schien sich in Trance zu befinden, sein Blick war in eine geistige Ferne gerichtet. »Ich fühle es, ich weiß es. Sie steht unserem Ansinnen wohlwollend gegenüber.«
    »Warum kommt sie nicht?« fragte einer aus der Runde gepreßt.
    »Sie hat sich bestimmt gleich nach Erhalt unserer Nachricht auf den Weg gemacht«, sagte Munro. Seine faltigen Züge verdüsterten sich.
    »Ist es denn so weit vom Jenseits ins Diesseits? Amphibia müßte solche Entfernungen in Gedankenschnelle überwinden können.«
    »Dazu ist sie mit Sicherheit imstande«, sagte der Prediger überzeugt. Sein trüber Blick wurde klarer.
    »Wieso ist sie dann noch nicht hier? Wir warten seit 14 Stunden.«
    »Ich bin davon überzeugt, daß Amphibia und Sobbar längst eingetroffen sind«, sagte Mike Munro.
    »Vielleicht finden sie uns nicht«, nahm Virginia an.
    »Die Dämonin weiß uns zu finden, verlaßj, euch drauf«, sagte der Prediger. »Vielleicht beobachtet sie uns aus der Ferne, um zu sehen, ob wir ihrer Unter-Stützung würdig sind. Freunde, ich sage euch, der ›Zirkel des teuflischen Worts‹ wird bald in aller Munde sein! Man wird uns hassen und fürchten. Es wird geschehen, was wir wollen. Niemand wird es wagen, sich unserem Willen zu widersetzen. Angst und Schrecken werden in dieser Stadt Einzug halten.«
    Kern wollte von all dem nichts wissen.
    Gott, wenn Virginia doch bloß nicht so verblendet gewesen wäre.
    Er seufzte in sich hinein und fragte sich, wie er den Zirkel verlassen konnte, ohne Virginia zu verlieren. Verzichten wollte er nicht auf sie.
    Hoffentlich muß ich die Liebe zu diesem Mädchen nicht eines Tages bereuen, ging es ihm durch den Kopf. Er konnte mit ihr über alles reden, und sie hörte auch oft auf seinen Rat, aber wenn es um den Zirkel ging, war sie total vernagelt und keinem noch so guten Argument zugänglich.
    Wenn er über den Zirkel sprach, mußte er jedes Wort auf die Apothekerwaage legen. Sie bekam die kleinste Kleinigkeit sofort in die falsche Kehle.
    Virginia legte die Hand auf sein Knie und schaute ihm fest in die Augen. »Ich bin so froh, daß du bei mir bist, daß wir gemeinsam warten. Du strahlst so eine Ruhe aus.«
    Wenn du wüßtest, wie schwer es mir fällt, mich zu beherrschen, dachte Kern.
    »Jemand schleicht draußen umher!« zischte plötzlich einer aus der Runde und sprang auf.
    Alle lauschten mit angehaltenem Atem. Schritte waren zu hören.
    Munro wies auf den Mann, der sie als erster wahrgenommen hatte, und auf einen zweiten, der sich sofort erhob. »Seht mal nach!« verlangte der Prediger.
    Die beiden Männer huschten hinaus, und Edward Kerns Unruhe verdoppelte sich sogleich.
    Virginia stand auf und machte sich bereit. Es war möglich, daß Mike Munro allen empfahl, sich aus dem Staub zu machen.
    Auch Kern erhob sich. Er legte seine Hand auf Virginias Hüfte, doch sie war zu nervös, wollte nicht, daß er sie jetzt berührte, deshalb entfernte sie sich von ihm mit einem

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