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183 - Die Stadt Gottes

183 - Die Stadt Gottes

Titel: 183 - Die Stadt Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Tür auf. Louis Stock flog ins Zimmer, und weil Peewee ihm ein Bein stellte, stolperte er über die bewusstlosen Männer und stürzte auf die toten Sünder.
    Im Türrahmen tauchte Rev’rend Flame auf. Loola stieß ihm die schreiende Taulara entgegen, während Peewee sich mit Schwert und Keule über Stock hermachte. An den weißen Haaren packte Loola den Rev’rend und riss ihn in den Raum hinein. Er stolperte über Taulara und schlug lang hin. Loola ließ ihm nicht einmal Zeit, sich zur Seite zu drehen: Sie packte ihre Axt, holte aus und spaltete ihm den Schädel.
    Taulara hockte mit angezogenen Beinen neben der Tür, presste die Hände auf den Mund und wimmerte. »O sündiges Miststück… o Verfluchte des HERRN…«
    Peewee starrte ungläubig auf den Toten in Weiß. »Jetzt sind wir erledigt«, flüsterte sie. »Jetzt gibt es keinen Weg zurück mehr.«
    »Klar gibt’s den nicht«, keuchte Loola. »Wir töten sie, oder sie töten uns!« Sie packte Taulara, riss sie zu Boden und fesselte sie, so wie auch die drei Männer. Danach schlossen sie die Tür von außen ab und liefen das Treppenhaus hinunter.
    »Ich weiß, wo sie Ozzie und die Gefährten von Mr. Black eingekerkert haben«, sagte Peewee. »In Stocks Ruine. Sie haben den Schnapshändler und seine Leute mit Whisky gekauft.«
    »Das ist nicht wahr!« Loola blieb stehen. Sie war einfach nur fassungslos, und das kam bei ihr nicht allzu oft vor.
    »Das ist wahr!«, behauptete Peewee. »Und wahr ist auch, dass sie ihr Hauptquartier im Theater haben.«
    »Wir verstecken uns irgendwo in den unbewohnten Ruinen«, schlug Loola vor. »Dort warten wir, bis es Nacht wird. Dann versuchen wir einen der Einstiege in den Pentagonbunker zu erreichen. Wir müssen zu Black und Trashcan Kid…!«
    ***
    »Es wäre schade um deine schöne schwarze Haut, mein Kind.« Rev’rend Blood schlich um Honeybutt Hardy herum wie ein Aasfresser um einen noch zuckenden Leichnam. Er lächelte noch milder als mild. »Morgen um diese Zeit wirst du mit unserer Vollmacht und im Namen des HERRN am Aufbau der Stadt Gottes mitwirken, oder du brennst in Orguudoos Gluthölle.«
    Es war die dritte Nacht in Gefangenschaft. Wie so viele andere auch, hatte Rev’rend Sweat sie abgeholt und auf einem Wagen zum Theater gebracht, dem Hauptquartier der Rev’rends. Miss Hardy war nicht sicher, was genau Rev’rend Blood von ihr wollte.
    Obwohl er Englisch sprach, kam es ihr doch vor, als würde er sich einer fremden Sprache bedienen. Seit zwei Stunden redete er auf sie ein, während der andere Chef der Gottesmänner in seinem Sessel hing und sie beobachtete. Auch hinter ihr stand so ein stoppelbärtiger Heiliger, ein Bursche mit Taratzenpranken, tumbem Gesichtsausdruck und Silberblick. Vor allem der machte Honeybutt nervös.
    »Was soll ich Ihnen sagen, Sir?« Honeybutt Hardy versuchte die unverhohlene Drohung zu ignorieren und stimmte den gleichen milden Tonfall an, dessen der Rev’rend sich ihr gegenüber befleißigte. »Ich bin seit über einem Jahr unterwegs. Ich bin von Zentralasien nach Russland gezogen und von dort an den finnischen Meerbusen, falls Ihnen das was sagt. Ich bin sechs Monate auf einem Dreimaster über den Atlantik gesegelt, oder auch nicht, wenn gerade kein Wind blies. Und wissen Sie warum?«
    Der Rev’rend schaute sie aus neugierigen Augen an.
    »Um den HERRN zu suchen?«
    »Aber wo denken Sie hin, Rev’rend Blood.« Bewusst imitierte Miss Hardy das milde Lächeln des Stahlhelmträgers. »Für religiöse Dinge habe ich mich mein ganzes Leben lang nicht interessiert und werde das auch in Zukunft nicht tun. Nein, Rev’rend! All die Strapazen dieses langen Weges habe ich einzig und allein auf mich genommen, um hier in Waashton nach dem Rechten zu sehen und am Wiederaufbau unserer Stadt mitzuarbeiten.« Sie breitete die Arme aus und entblößte ihr weißes Gebiss. »Sie sehen also, Rev’rend Blood – unsere Ziele sind gar nicht so weit voneinander entfernt. Wo ist eigentlich das Problem?«
    »Deine Sünden, mein Kind, dein gottloses Leben.«
    Rev’rend Blood setzte sich vor Miss Hardy auf den Tisch und schlug die Beine unter seinem grauen Wildledermantel übereinander. Ihre Knie berührten sich, und Honeybutt rückte ein Stück zur Seite. »Ja, doch – deine Sünden sind das Problem.«
    »Welche Sünden, Rev’rend?«
    Honeybutt tat überrascht. »Ich weiß gar nicht, wovon Sie sprechen!«
    »Nun, mein Kind…« Der Rev’rend betrachtete ihren Hals. »Deine Sünden eben…« Sein

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