183 oz.
Wir staunen und haben wieder was gelernt: Wichtigstes Kaufkriterium für einen Gebraucht-PKW sind nicht PS oder Verbrauch – nein, die Abfackel-Rate, die ist der Bringer! Immer noch staunend über unsere naive Unwissenheit, mit der wir quasi “blind” unseren VW-Bus gekauft haben, kommen wir nach Wilsons Prom: 7$ pro Tag. Wir machen es trotzdem. Schon die Whiskey-Bay haut dem Begeisterungs-Fass den Boden aus! Wir stürmen mit Board aber ohne Wettie in die kleinen, schönen Lines. Ein Wahnsinns-Szenario mit runden Felsen und kaltem, eisblauen Wasser. In Tidal River angekommen, klettern wir ein bisschen auf den Felsen entlang, trinken ein Banbier und philosophieren darüber, wie es wär, wenn die Schwerkraft halbiert würde. Die Hirndrähte laufen heiß, zur Abkühlung gehen wir trotz eisigem Wind von den Felsen aus baden: Bansinn! Lassen uns von dem Eiswind trocken blasen und schlendern zurück, zu der Camping Area in Tidal River. Dort beginnen wir mit der Lebensaufgabe, den Rost vom Ban zu kratzen und duschen am Abend heiß und lange. Dieses Mal vollkommen Rechtens. Das Wasser hier in Tidal River ist übrigens bräunlich - was beim Duschen keinen Unterschied zu sonstigem Duschgenuss macht, aber für’s Trinkwasser sind wir doch froh um unseren Wasserfilter.
Das Abendessen verlagern wir an den Strand, mit Blick auf das Meer in Richtung Antarktis, und machen Musik, gelle?
Natur pur, kaltes, eisblaues Wasser. Definitiv einer der schönsten Orte dieser Erde.
Fr, 09.01.98 : Wassernixe
Wir machen eine kleine Wanderung, rüber zur Little Oberon Bay, wo wir nach haarsträubend steilen Passagen am Felsen entlang zu einer schönen, kleinen Ecke klettern. Dort baden wir vom Felsen aus in extrem pittoreskem Szenario, relaxen, schimmeln, tauchen an der Felswand runter, tanken Sonne.
Finde die haarige Nixe!
Wir verlassen das traumhaft schöne Tidal River und fahren weiter nach Phillip Island. Am Woolamai-Cape brechen zwar nicht sehr große, aber sehr schöne Wellen. Wir surfen und schlafen am Flynns Reef.
Sa, 10.01.98: Rippen kaputt
Benni, das arme Würstchen, hat die Rippe kaputt und zwingt sich, nicht zu surfen. Ich absolviere zwei schöne Surfgänge und zum Nachtisch arbeiten wir uns am Ban halb tot. Allen Rost eliminieren, das ist immer noch das hehre Ziel. Schleifen, schleifen, schleifen, spachteln, schleifen, sprühen. Wir suchen abends das Nightlife auf Phillip Island, finden aber nur ein halbes, lauwarmes Hähnchen in pampiger Mayo. Und unser Fridge muss aufgegast werden (übersetzt: die Gasbuddel muss getauscht werden). So eine Ration Gas hält also genau eine Woche den Kühlschrank kalt.
So, 11.01.98 : Melbourne
Morgens: surfen. Danach geht's nach Melbourne, auf die Suche nach den Bernards. Clency und Mary Bernard habe ich vor drei Jahren hier in Australien kennengelernt. Wie hieß nochmal der Vorort? Ja, Eltham, das kommt hin. Diese Straße hier? Nein... warte mal... ich glaube, die hieß Acacia-Street. Wir klingeln abends im Dunkeln bei einem wahllos ausgesuchten Haus und fragen nach der Acacia-Street, werden in den Arcadia Way geschickt - und da sind wir! Mary macht uns auf, ist - gelinde gesagt - überrascht, macht uns ersteinmal einen Tee. Clency arbeitet die Nacht durch im Gefängnis als Seelendoktor. Wir schlafen im Shiatsu-Raum. Gehen davor aber noch in den Pool im Garten, abkühlen. Ist ja wohl klar. Mary macht wieder einen super netten Eindruck. Wir sind einfach nur happy, happy, happy.
Mo, 12.01.98 : Mary und Clency
Auf zur Post in Melbourne! Nix von dem Erwarteten da. Wir machen uns auf die Suche nach Bärten, die wir im "Bernards Magic Shoppe" (was für ein Namens-Zufall!) finden, für 4,99$. Success! Davon angespornt, machen wir uns auch noch auf die Suche nach kreditkartengroßen Adressheftchen, die zwischen zwei Magnettafeln gehalten werden. Diese Mission führt uns kreuz und quer auf unseren Skateboards durch Melbourne. Im Zuge dessen präsentiert sich die Stadt als totale Skaterstadt mit riesigem Skatepark im Center der Stadt + viel Flair an allen Ecken und Kanten. Auf einem geraden Stück Bürgersteig verliere ich plötzlich die Kontrolle über mein Skateboard und stürze. Nicht schlimm, sollte man meinen - wenn ich da nicht im Sturz schon aus dem Augenwinkel sehen würde, wo ich mein Skateboard fallender Weise hingeschossen habe! In den Fluss! Kurz bevor ich mit der Schulter auf dem Asphalt lande, sehe ich, wie mein Board über die Kante saust. Benni hört meinen
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