1831 - Der Jenseits-Bann
startete noch immer nicht, sondern wartete auf etwas.
Doch alles blieb völlig normal, und nach einigen Minuten sagte ich mir, dass ich mir etwas einbildete.
Ich wollte starten und abfahren.
Da geschah es.
Vor dem Wagen zitterte die Luft. Sie tanzte sogar über die Kühlerhaube, und dann sah ich ihn wieder vor mir, den Gruß aus dem Jenseits …
***
Im ersten Moment wollte ich aussteigen, doch ich blieb im Rover sitzen, um zu verfolgen, was auf der Kühlerhaube oder ein Stück davor geschah.
Wenn ich den Konturen folgte, konnte ich von einem blauen Gespenst sprechen. Diese blauen Blitze bildeten den Umriss eines Körpers, aber von einer stofflichen Gestalt war nichts zu sehen. Da wurde nichts ausgefüllt, es blieb bei den blauen Konturen.
Es waren jetzt mehrere, die sich versammelt hatten und nicht starr blieben. Sie tanzten durch die Luft, sie zuckten auf der Motorhaube hin und her. Dann glitten sie gegen die Frontscheibe, drangen aber nicht hindurch, um einen Angriff auf mich zu starten.
Den Grund kannte ich nicht. Ich glaubte nicht daran, dass sie sich vor mir fürchteten, da musste etwas anderes im Spiel sein, und ich fragte mich jetzt, ob sie nicht die Vorhut für wen auch immer waren.
Der Spuk hörte nicht auf. Es gefiel mir nicht, noch länger im Wagen sitzen zu bleiben, und deshalb öffnete ich behutsam die Tür und schob mich vorsichtig ins Freie.
Neben der rechten Wagenseite richtete ich mich auf. Die Luft in meiner Umgebung hatte sich nicht verändert. Weiterhin empfand ich sie als leicht schwül und drückend. Am Himmel sah ich einen blassen Mond, der nicht ganz voll war.
Und dann waren sie da. Ich sah sie und ich spürte sie auch. Und zwar nicht sie selbst, sondern ihre Umgebung, denn dort hatte sich die Luft verändert. Sie erschien mir kühler und klarer zu sein und sie sonderte auch einen bestimmten Geruch ab.
Er war da, aber er war schwer zu beschreiben. Man konnte von einem scharfen Geruch sprechen, von einem Elektrogeruch, von einem Smog, der unsichtbar war.
Sie blieben. Ich sah die Umrisse. Ja, es waren mehrere Geistwesen, die sich mir präsentierten. Sie tanzten, sie zuckten vor und zurück oder auch mal zur Seite.
Ich hatte das Gefühl, als wollten sie mich verwirren. Ich dachte auch an einen Angriff, nahm ihn aber nicht so tragisch. Sie zuckten immer wieder von mir weg, als hätten sie plötzlich Angst, weil ich einen Helfer in meiner unmittelbaren Nähe wusste, und das war mein Kreuz. Ich spürte es zwar nicht, aber es war da, und ich holte es jetzt unter meiner Kleidung hervor. Ich war es leid, ich wollte das Spiel beenden, denn so scharf war ich nicht auf die Grüße aus dem Jenseits oder woher auch immer.
Sekunden später hing mein Kreuz wieder frei vor mir. Wenn mich nicht alles täuschte, tanzten vor meinen Augen drei dieser feinstofflichen Gestalten. Sie zuckten hin und her, sie waren schnell, sie zogen sich immer wieder zurück, wenn ich ihnen zu nahe kam, weil ich einen oder zwei Schritte auf sie zu gegangen war.
Es war zu keiner Kommunikation gekommen, und es würde auch keine geben, das stand für mich fest. Jedenfalls keine normale Kommunikation, so musste eben mein Kreuz seine Sprache sprechen.
Ich zeigte es offen!
Und ich aktivierte es nicht, denn das tat es selbst. Die andere Seite war einfach zu nahe, das Kreuz musste reagieren, und genau das tat es auch.
Aus der Mitte jagte plötzlich ein Blitz hervor. Er erinnerte an eine Lanze, aber diese Form war bald vorbei, denn kurz bevor die Ziele getroffen wurden, verzweigte sich der Blitz und jagte in die drei Geister hinein. Nicht an den bläulichen Enden wurden sie erwischt, sondern dort, wo sich bei einem Menschen der feste Körper befand.
Volltreffer!
Aber wurden sie auch zerstört?
Im Moment nicht, aber das änderte sich, denn mein Kreuz sah die andere Seite als feindlich an.
Nein, es waren keine Schreie zu hören. So etwas gab es bei Geistern nicht. Aber etwas anderes bekam ich mit. Die hellen Kräfte meines Kreuzes löschten die Geister aus. Sie zerfetzten die Umrisse, die zu den Seiten hin wegflatterten wie alte Bänder, die man zerrissen hatte.
Und genau in dem Augenblick, in dem sie sich auflösten, gaben sie ein anderes Bild ab. Da sah ich plötzlich Hände, die wie Klauen wirkten. Ich sah für einen Moment Gesichter und erkannte nicht, ob sie Frauen oder Männern gehörten.
Aber sie platzten weg. Sie verschwanden, sie tauchten unter und waren nicht mehr zu sehen.
Ich schluckte und holte tief
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