1832 - Der City-Dämon
umschauen.«
»Ja, dann können Sie mit dem Lift fahren.«
»Das ist gut. Sagen Sie mir bitte noch, wo Sie die Gestalten gesehen haben.«
Grady erklärte ihm, wo es gewesen war.
»Alles klar.« Suko drehte sich um und ging auf die Wohnungstür zu. Der Hausmeister blieb zurück, und Suko hörte sein schweres Atmen.
An der Tür drehte er sich noch mal um. »Wenn mein Kollege erscheint, dann sagen Sie ihm, wo er mich finden kann.«
»Werde ich machen.«
»Dann bis später.«
Nach diesem Satz verließ Suko die Wohnung. Sie lag in einem kleinen Seitenflur. Von hier aus konnte er auch in den normalen hineinschauen.
Er hörte von dort Stimmen, als er sich heranschlich. Die Leute hatten die Veränderung mitbekommen. Ihre Gesichter waren bleich.
Suko musste an den Leuten vorbei. Ein älterer Mann mit langen grauen Haaren sprach ihn an.
»Hörst du das auch, Freund?«
»Ja.«
»Und was sagst du dazu?«
»Nichts.«
»Das ist unser Ende. Das ist der Anfang vom Ende.«
»So sehe ich das nicht.«
»Doch.« Der Alte krallte sich an ihm fest. »Das muss man so sehen. Hier wird unser Ende eingeläutet. Erst sind wir an der Reihe, dann die übrigen Menschen.«
Suko befreite sich aus dem Griff. »Wenn Sie das so sehen, dann gehen Sie in Ihre Wohnung und schließen sich dort ein. Dann kann Ihnen nichts passieren.«
»Meinen Sie?«
»Klar.«
»Gut«, flüsterte der Alte. »Es ist gut. Ich werde gehen …« Er drehte sich um und ging davon, verfolgt von den Blicken der anderen Bewohner.
Suko wurde von niemandem mehr angesprochen. Er konnte endlich seinen Weg gehen. Am Lift war Schluss.
Suko musste warten, bis die Kabine bei ihm war und er einsteigen konnte. Er tat es und drückte auf die Taste, die ihn in den Keller brachte, wobei er gespannt war, was ihn dort erwartete …
***
Es waren nur Sekunden, in denen er unterwegs war. Dann stoppte der Lift im Keller. Auf der Fahrt nach unten war nichts passiert. Auch aussteigen ließ man Suko. Es war alles normal.
Bis auf eine Kleinigkeit, die allerdings wichtig war. Noch immer hörte Suko das Stöhnen und dazwischen die leicht dumpfen Schläge, die nicht verstummen wollten.
Suko betrat den Keller.
Er brachte einen langen Schritt hinter sich, blieb dann stehen und fand sich in einer recht dunklen Gegend wieder, denn das Licht an der Decke war nicht besonders hell.
Dennoch sah er die Rohre und auch die beiden übergroßen Heizkessel. Wenn er sich zur anderen Seite hin drehte, dann konnte er in den Kellergang schauen, in dem sich das Deckenlicht verlor. Wer tiefer hineingehen wollte, der brauchte eine Lampe, die Suko bei sich trug.
Es keuchte. Suko konnte es nicht abstellen. Es begleitete ihn auf jedem seiner Schritte. Er hörte auch die klopfenden Schläge zwischendurch.
Suko achtete auf alles. Er bewegte immer wieder den Kopf, aber es war niemand und auch nichts zu sehen, was für ihn interessant hätte sein können.
Wenig später betrat er den breiten Gang mit den Türen rechts und links, die in die einzelnen Kellerabteile führten.
Er wusste nicht, ob es etwas brachte, wenn er den Gang durchging. Er wollte auch in die Keller leuchten, wenn es die Türen zuließen. Nicht alle Türen waren kompakt.
Nein, da war nichts.
Grady hatte ihm gesagt, wo er den Schrecken in der Wand gesehen hatte. Aber er hatte nicht den exakten Ort sagen können, und so würde Suko suchen müssen. Er tat es nicht. Dafür blieb er stehen.
Etwas hatte ihn irritiert. Und es hatte nichts mit den Kellern zu tun, die er durchleuchtete, es geschah vor ihm auf dem Boden des breiten Kellergangs.
Dort war wie Unruhe entstanden. Eigentlich lächerlich, dachte Suko, aber sie war vorhanden, denn wenn er nach vorn schaute, da sah er das Zucken auf dem Boden, als hätten sich dort Schatten versammelt.
Er blieb stehen.
Suko ging davon aus, dass die Schatten nicht grundlos erschienen waren, und er schaute auch zur Decke, ob sich dort die Ursache für die Schatten finden ließ.
Da war nichts.
Also blieb der Boden, und über ihn leuchtete Suko hinweg, weil er etwas erkennen wollte.
Und das war der Fall.
Sein Herz schlug plötzlich schneller, als er sah, was da auf ihn zukam. Er ging sogar zurück, um für eine größere Distanz zu sorgen. Auf dem Boden huschten keine Schatten her, die von irgendwelchen Gegenständen geworfen wurden, nein, das war etwas anderes, und Suko musste kein zweites Mal hinleuchten.
Er hatte sie erkannt. Es waren die Schlangen, von denen der Hausmeister gesprochen
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