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1833 - Das Killer-Buch

1833 - Das Killer-Buch

Titel: 1833 - Das Killer-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schrie er immer nur den einen Satz.
    »Sie ist tot! O Gott, sie ist tot!«
    Er brach über ihr zusammen, und Suko zog ihn zurück auf die Beine. Er führte ihn zur Seite und hielt ihn auch weiterhin fest.
    Inzwischen waren auch die beiden Polizisten bei uns, die den Mann verfolgt hatten.
    Auch sie waren blass und starrten ins Leere. Ich beugte mich über Pamela Quentin, weil ich erfahren wollte, ob der Mann recht hatte.
    Ja, das hatte er.
    Die Frau war tatsächlich tot. Der Messerstich hatte sie ins Herz getroffen, und mir rann ein Schauer über den Rücken, aber nicht nur wegen der Toten, sondern auch wegen der Voraussage, denn da hatte man den Tod einer Frau angekündigt. Jetzt war er eingetreten, und ausgerechnet an einem Ort, an dem wir uns als Zeugen aufhielten.
    Ich erhob mich wieder. Einer der beiden Polizisten telefonierte, der andere wollte sich um mich kümmern. Er kannte mich nicht. Wenig später wusste er, wer ich war, denn da hatte ich ihm meinen Ausweis gezeigt.
    Jetzt stellte ich die Fragen.
    »Was war mit dem Mann? Warum haben Sie ihn verfolgt?«
    »Er war ein Dealer. Wir hatten ihn gestellt, aber er versucht zu fliehen.«
    »Und Sie konnten ihn nicht entwaffnen?«
    »So ist es. Wir haben auch nicht gewusst, dass er mit einem Messer bewaffnet war. Der Kerl muss in Panik geraten sein. Er hat einfach zugestochen und die Frau tödlich getroffen. Dafür können Sie uns nicht verantwortlich machen, Sir!«
    »Ja, das weiß ich. Das will auch keiner von uns.«
    »Danke.«
    Jemand erhob seine Stimme. Es war Gil Hanson, der seine Partnerin verloren hatte.
    »Ich bringe ihn um«, brüllte er über den Bahnsteig hinweg, »ich bringe dieses Schwein um!« Er wollte sich auf den Mann stürzen, den Suko niedergeschlagen hatte, doch er wurde von Suko festgehalten.
    »Reißen Sie sich zusammen. Es ist alles ein verdammtes Unglück gewesen!«
    »Nein, nein, nein! Er hat sie abgestochen, ich habe es genau gesehen. Es war grauenhaft.«
    »Ja, aber wir haben nichts tun können. Keiner konnte damit rechnen. Es ging alles zu schnell. Wir werden den Mörder befragen, er wird auch vor Gericht gestellt, aber machen Sie sich nicht unglücklich, indem Sie ebenfalls einen Mord zu begehen.«
    Er stierte Suko an. Dann nickte er. »Ja, Sie haben recht. Ich – ich – war wie von Sinnen.«
    »Okay, wir alle sind nur Menschen.«
    Die beiden Polizisten, die den Dealer verfolgt hatten, waren jetzt dabei, die Gaffer zurückzutreiben. Es kamen auch Kollegen, die den Bahnsteig absperren würden.
    Ich fühlte mich mies. Wir hatten alles versucht, das Grauen zu stoppen, es war uns nicht gelungen. Das Sterbedatum dieser Frau hatte sich erfüllt.
    Trugen wir die Schuld daran?
    Ich wusste es nicht, aber es konnte sein, dass sie auch auf eine andere Art und Weise ums Leben gekommen wäre. Aber darüber wollte ich nicht spekulieren.
    Vielleicht erfuhren wir mehr von ihrem Mörder. Das hoffte ich zumindest. Vielleicht konnte er mir etwas über die Gründe seiner Tat sagen, wenn er wieder bei Bewusstsein war. Suko hatte ihm sicherheitshalber auch Handschellen angelegt.
    Die Kollegen der Mordkommission würden bald eintreffen. Auch die der Spurensicherung. Wir würden unsere Aussagen machen und uns dann wieder zurückziehen.
    Ich sah Gil Hanson, der sich auf eine nahe stehende Bank gesetzt hatte. Er wollte allein sein. Sein Gesicht hielt er hinter den Händen versteckt. Hin und wieder schüttelte er den Kopf. Er kam mit dem Geschehen nicht zurecht, was ich verstehen konnte. Auf so eine brutale Art und Weise die Partnerin zu verlieren, das war schon ein hartes Stück.
    Erst lesen, dann sterben!
    Mir kam dieser Spruch wieder in den Sinn, und ich fragte mich, was er mit dieser Tat zu tun hatte. Leider konnte ich mir keine Antwort geben. Aber es musste eine existieren, nur den Zusammenhang begriff ich nicht.
    Es dauerte nicht lange, dann war die ganze Mannschaft da. Von den Mitgliedern der Mordkommission wurden Suko und ich fast böse angestarrt, und wir gaben gleich bekannt, dass dieser Mord ein völlig normaler war und wir den Täter hatten festnehmen können, wobei wir darum baten, ihn verhören zu können.
    Der Wunsch wurde uns gewährt. Allerdings nicht hier auf dem Bahnhof, sondern später.
    Genau das wollte ich nicht. Ich wollte mit dem Mann reden, bevor die Kollegen ihn einlieferten. Und da kamen uns wieder unsere Ausweise zugute. Sie öffneten uns Türen, und wir konnten uns mit ihnen auch über Kompetenzen hinwegsetzen.
    Zähneknirschend

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