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1833 - Das Killer-Buch

1833 - Das Killer-Buch

Titel: 1833 - Das Killer-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte, weil er freiwillig das Buch haben wollte. Das konnte Boulain nicht begreifen.
    Noch umklammerte er es, hielt es aber weit von sich, damit er nicht von dem Qualm erwischt wurde.
    Dann schleuderte er es auf mich zu. Die Seiten flatterten, und ich sah, dass auch während des kurzen Flugs dichter Qualm aus den Seiten stieg. Das Buch landete direkt vor mir, der tödliche Qualm konnte in die Höhe steigen und mir wieder die Luft zum Atmen nehmen.
    Darauf hoffte Boulain. Er hockte auf seinem Sitz und starrte mich an.
    Er wartete auf meinen Tod.
    Ich nicht.
    Ich brauchte nur eines.
    Und das war mein Kreuz! Boulain hatte nicht gesehen, wie ich es unter meiner Kleidung hervorgeholt hatte. Jetzt hielt ich es in der Hand, und als die ersten Schwaden gegen mich trieben, legte ich das Kreuz auf die entsprechende Seite des Buches, die noch immer offen lag.
    In den nächsten Sekunden würde es darauf ankommen, welche Macht stärker war …
    ***
    Ein Blitz entstand!
    Er war aus dem Kreuz herausgefegt, aber dabei war es nicht geblieben, denn dieser Blitz hatte sich in Licht verwandelt, das sich gegen das Buch wandte.
    Es drang hinein.
    Plötzlich zeichnete das Licht die Umrisse des Buches nach, doch dabei blieb es nicht, denn die Helligkeit wurde von etwas anderem abgelöst.
    Feuer!
    Erste kleine Flammen zuckten hoch. Es war ein magisches Feuer, das keine Hitze abgab. Die Flammen aber vernichteten das Buch. Sie fraßen sich blitzschnell weiter, und da störte sie auch nicht die Dicke des Buchs.
    Vorhin hatte das Buch Qualm abgesondert. Jetzt, wo es brannte, geschah dies nicht mehr. Es war ein rauchloses Feuer, das alles zu Asche verbrannte, und ich brauchte das Killer-Buch auch nicht länger in der Hand zu halten, nachdem ich es für einen etwas längeren Moment an mich genommen hatte. Nun legte ich es auf den Boden, richtete mich wieder auf und setzte mich auf meinen Sitz.
    Boulain starrte mich an.
    »Du hast verloren!«, sagte ich.
    Er gab keine Antwort, stierte mich an und schüttelte den Kopf. Dann schrie er auf, und seine Schreie waren so laut, dass sie die Geräusche auf der Leinwand übertönten.
    Einige Zuschauer drehten sich um. Sie sahen nicht viel. Nur einen Mann, der auf seinem Sitz hockte und schrie. Doch bald darauf erstickte der Schrei in seiner Kehle.
    Ich beugte mich zu ihm hin und fasste ihn an. Er sackte zusammen und wäre von seinem Sitz gerutscht, hätte ich ihn nicht festgehalten. Sekunden später wurde mir bewusst, dass ich einen Toten festhielt. Er hatte es nicht verwunden, dass ich Sieger über das Buch geblieben war.
    Zu schwach war sein Herz.
    Möglicherweise hatte auch noch etwas anderes dazu beigetragen. Vielleicht der lange Arm des Teufels. Möglich war alles.
    Ich machte mir darüber keine Gedanken, denn eine Leiche im Kino war auch nicht das Wahre. Sie musste abgeholt werden, und das möglichst heimlich.
    Die Kollegen mussten angerufen werden, was ich mal wieder tat. Ich hielt bei dem Toten so lange Wache und hatte noch Zeit, Suko anzurufen.
    Auf der Leinwand war die Hölle los. Keiner kümmerte sich um mich, denn hinter mit saßen keine Zuschauer.
    Ich wählte Sukos Nummer. Mein Freund meldete sich schnell. Er hatte schon auf den Anruf gewartet.
    »Und? Bist du noch im Kino?«
    »Ja.«
    »Wie war denn der Film?«
    »Davon habe ich so gut wie nichts gesehen, denn ich habe Besuch bekommen.«
    »Von wem?«
    »Von unserem Freund mit seiner Lektüre.«
    »Hast du sie denn …?«
    »Ja, das habe ich. Der Mann ist tot, das Buch verbrannt. Wir können wieder durchatmen …«
    ***
    ENDE

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