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1836 - Fratze des Unheils

1836 - Fratze des Unheils

Titel: 1836 - Fratze des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht springen würde. Um den Mund herum sah sie wie ein Skelett aus, denn da schimmerten die blanken Knochen.
    Es war grauenhaft. Es passte nicht in diese friedliche Stimmung, und er spürte, wie etwas Schlimmes von diesem Gesicht ausging und ihn erreichte.
    Es war eine Macht. Er schaffte es nicht, ihr zu widerstehen. Sie war so stark.
    Und das Gesicht war bleich. Ja, die bleiche Haut zu den dunklen Haaren, die durch das Wasser aufgeschwemmt wurden.
    Trieb der Kopf zu ihm hoch?
    Nein, er blieb im Wasser, aber der Blick nagelte den einsamen Ruderer trotzdem fest.
    Eric Schneider flüsterte etwas, das er selbst nicht verstand. Dann schüttelte er den Kopf und hatte das Gefühl, zum ersten Mal seit Langem wieder richtig durchatmen zu können.
    Er schaute noch mal hin.
    Dann auch ein drittes Mal.
    Aber das Bild blieb.
    Es gab keine Fratze mehr.
    Sie war verschwunden!
    ***
    Eric Fischer wusste nicht, was er denken sollte. Er saß in seinem Boot, wischte durch sein schweißfeuchtes Gesicht und war unfähig, sich zu bewegen.
    Hinter seiner Stirn tuckerte es. Er schaute wieder dorthin, wo er das Gesicht gesehen hatte. Aber da war nichts mehr. Keine Fratze zu sehen, nur das, was ihm der See bot. Und der wurde allmählich immer dunkler. Es sah so aus, als schien er in eine andere Welt zu versinken.
    Fischer richtete sich auf. Dass er dabei stöhnte, nahm er nur wie nebenbei wahr. Er blickte zum Himmel, aber auch der gab ihm keine Antwort. Er zog sich allmählich zu.
    Und plötzlich geschah etwas, das er an sich nicht kannte. Er fing an zu zittern. So plötzlich, als hätte man kaltes Wasser über ihn gegossen. Es waren die Nerven, das stand für ihn fest. Sie machten nicht mehr mit. Jetzt wurde ihm klar, dass er tatsächlich Erholung brauchte. Das war einfach nicht zu fassen, nicht zu begreifen, und er war völlig durcheinander.
    »Ich muss weg!«, flüsterte er. »Verdammt noch mal, ich muss hier weg!« Plötzlich war der See zu seinem Feind geworden. Wenn er sich umdrehte, dann sah er an den Ufern die kleinen Orte. Dort schimmerten zahlreiche Lichter, die ihn allerdings nicht beruhigten, sondern die Furcht noch stärker werden ließen.
    Sekunden später tauchte er die Ruder ins Wasser. Dass es spritzte, war ihm egal. Er wollte so schnell wie möglich runter vom See, und dafür musste er rudern.
    Er tat es.
    Aber es geschah nicht wie beim Hinweg. Er geriet in eine regelrechte Panik hinein. Er hätte schreien können, was er dann auch tat, und er lauschte dem Echo seiner Schreie.
    Er blickte nicht mehr auf die Oberfläche. Er wollte damit nichts mehr zu tun haben. Er musste das Ufer erreichen. Nur dort würde er sich sicher fühlen.
    Er schaffte es.
    Aber Eric Fischer hatte nicht darauf geachtet, wo er angelegt hatte. Er war nur froh gewesen, als der Kiel über den glatten Uferkies rutschte und das Boot dann zur Ruhe kam, und zwar auf einem Grasteppich.
    Und er ließ sich Zeit, aus dem Boot zu klettern. Alles war noch zu frisch. Er fühlte sich, als hätte er soeben eine Sauna verlassen. Es gab keine Stelle an seinem Körper, die nicht feucht war. Einige Male holte er tief Luft, bog auch den Rücken durch, und dann konnte er nicht anders. Er musste lachen. Er war ungeheuer froh, es geschafft zu haben, auch wenn er nicht danach fragen wollte, was da eigentlich passiert war. Er befand sich nicht mehr auf dem Wasser, sondern auf dem Trockenen, wo sich die Angst allmählich zu verflüchtigen begann.
    Er hatte es geschafft, aber er hockte noch immer im Boot und lauschte der Melodie der Wellen, die ans Ufer schwappten. Dann kletterte Eric Fischer endlich aus dem Boot, und als er neben dem Kahn stand, spürte er, dass seine Knie zitterten. So einfach war das Erlebnis doch nicht zu verkraften.
    Beim Aussteigen hatte er dem See den Rücken zugedreht. Das änderte er jetzt, denn er fand wieder den Mut, über das Wasser zu schauen. Es bildete jetzt eine dunkle Fläche, die sich leicht schaukelnd bewegte. An den Ufern waren helle Lichtreflexe auf dem Wasser zu sehen, aber in der Mitte war es dunkel und sah geheimnisvoll aus.
    Eric Fischer schauderte leicht zusammen. Er wollte nicht mehr daran denken, was im Dunkeln des Sees lauerte, aber das schaffte er nicht. Dieses fratzenhafte Gebilde stand immer noch vor seinen Augen, und er würde es auch so schnell nicht vergessen.
    Erst jetzt wurde ihm richtig klar, dass er nicht dort an Land gegangen war, von wo er gestartet war. Das kleine Bootshaus stand weiter entfernt. Direkt hinter ihm

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