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1838 - Der Begleiter

1838 - Der Begleiter

Titel: 1838 - Der Begleiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Aufgabe, den Toten abholen zu lassen. Mal wieder. Dafür waren wir schon bekannt.
    ***
    Ich bin tot!, dachte Sir Peter. Ja, ich bin tot. Und trotzdem kann ich sprechen. Kann mich bewegen. Kann denken oder was auch immer. Ich bin voll da.
    Er wollte lachen, doch das verkniff er sich. Stattdessen tat er gar nichts und genoss es einfach nur, anders zu sein. Er wusste auch nicht, wo er sich befand, aber trotzdem fühlte er sich in dieser Umgebung sehr wohl und auch sicher.
    Er saß im Nichts. Um ihn herum war es diesig. Weit sehen konnte er nicht. Es war auch nichts zu hören. Keine Stimmen und erst recht keine Schreie. Es herrschte eine Stille, die mit der in der normalen Welt nicht zu vergleichen war.
    Ich bin tot!
    Nein, ich lebe!
    Was bin ich wirklich?
    Sir Peter fand sich mit diesem Widerspruch nicht zurecht. Das gedanklich zu packen und einzuordnen war nicht leicht. Sogar unmöglich. Er wollte daran auch nicht denken, sondern alles so nehmen, wie es kam. Aber das war auch nicht möglich. Zu stark und intensiv war das, was er hinter sich hatte.
    Elmar war tot. Elmar war sein Sohn gewesen, und beide hatten sich nie richtig verstanden. Schon als Kind war Elmar ihm auf die Nerven gegangen, später war es noch schlimmer geworden, und nun war es bis zum Hass nicht mehr weit.
    Elmar lebte nicht mehr, aber ich habe ihn nicht umgebracht!, schärfte sich Sir Peter ein. Immer wieder machte er sich das klar. Getötet worden war Elmar durch seinen Begleiter, der sich momentan nicht in der Nähe aufhielt.
    Ja, er war gestorben. Und er hatte einen bestimmten Weg eingeschlagen. Man hatte ihn nach seinem Ableben geholt. Er hatte schon zu Lebzeiten auf das Jenseits und seine Interpretationen gesetzt, dann waren ihm doch Bedenken gekommen, aber jetzt gab es den Beschützer, auf den er auch als Toter nicht verzichten konnte.
    Ich werde mich schon zurechtfinden!, dachte er. Ich will auch nicht weitermachen, ich bin tot und will trotzdem leben, ich habe erkannt, was mit einem Menschen passiert, den der Begleiter nicht mehr haben will. Das war schon ungewöhnlich. So wie sein Sohn gestorben war, das war schon ungewöhnlich.
    Und wer stand als Nächster auf der Liste?
    Sir Peter wusste es nicht. Das konnten schon noch einige Menschen sein, die er nicht mochte und an die er nun dachte.
    Ich bin still! Ich will dieses Nachdenken nicht mehr haben. Ich muss auch ohne damit zurechtkommen.
    Es war für sie leicht, sich auf diese Ebene zu begeben. Jetzt waren sie so stark, dass sie bestimmte Dinge nicht mehr brauchten.
    Aber es ging weiter. Und sie rechneten damit, dass sie mit einem bestimmten Weg noch nicht abgeschlossen hatten. Der würde noch weitergehen und es würde noch weitere Tote geben.
    Aber wen kümmerte das schon? Ihn nicht mehr, und das war auch gut so …
    ***
    Erreicht hatten wir nichts. Es gab nur einen zweiten Toten, aber der war echt. Darüber sprachen wir auch mit unserem Chef, denn er war jemand, der den Clan der Dawsons ein wenig kannte. Davon gingen Suko und ich aus. Wir saßen wieder bei ihm zusammen, hatten die Karten offen gelegt und warteten auf seine Antwort.
    »Es sieht schwierig aus«, stellte Sir James fest.
    Suko und ich nickten synchron.
    Sir James runzelte die Stirn. »Die Dawsons sind ein Clan, das wollen wir mal festhalten. Aber sie sind keiner, bei dem sich der eine auf den anderen verlassen kann.«
    »Was heißt das?«, fragte ich.
    »Nun ja, ich will nicht sagen, dass sie untereinander verfeindet sind, aber sie sind auch nicht eben die besten Freunde. Da war Sir Peter ein gutes Beispiel. Er hat seine Verwandtschaft nicht gemocht. Er muss sie gehasst haben, besonders seinen ältesten Sohn, sonst wäre er nicht zu Elmar Dawson gegangen und hätte dafür gesorgt, dass er stirbt. Ich denke mal, dass nur er hinter dessen Tod steckt.«
    »Das kann zutreffen«, gab Suko zu.
    »Und deshalb müssen wir uns etwas überlegen.« Sir James lehnte sich zurück. Er wollte wohl nachdenken, doch ich kam ihm zuvor.
    »Meinen Sie, dass der Hass ihn umtreibt?«
    »Ja, John, das meine ich.«
    »Es würde bedeuten, dass es noch mehr Tote gibt.«
    »Damit rechne ich.«
    Suko meinte: »Denken Sie, dass dieser Typ seine Familie auslöschen will, weil sie ihm im Leben Ärger gemacht hat?«
    »Das kann ich mir vorstellen. Ich habe mich erkundigt, und ich habe nichts Gutes über den Alten gehört. Die meisten haben sich gefreut, dass er tot ist. Er ist gehasst worden, und das von ganzem Herzen, und er hat wieder gehasst.«
    »Wie

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