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184 - Das Kreuz der blinden Göttin

184 - Das Kreuz der blinden Göttin

Titel: 184 - Das Kreuz der blinden Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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klärte mich Paco auf. »Numas Geist und ihre große Kraft werden sich in einem riesigen goldenen Kreuz befinden, heißt es. Es wird sich dort erheben, wo die Göttin einst verschüttet wurde.«
    »Waren Sie schon oben in Las Canadas?« fragte ich. »Haben Sie das Kreuz gesucht?«
    »Ja, aber ich habe es nicht gefunden. Niemand weiß, wo Numa ›unterging‹.«
    »Wollen wir morgen gemeinsam nach dem Kreuz suchen?«
    »Einverstanden«, sagte Paco begeistert.
    Ich dachte an die schwarze Macht. Wenn Numa tatsächlich zurückgekehrt war, wußte die Hölle wahrscheinlich davon. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß unsere schwarzen Feinde nichts dagegen unternahmen.
    Es mußte ihnen ein Dorn im Auge sein, wenn Teneriffa zu einem neuen Wallfahrtsort wurde, den Pilger aus aller Herren Länder aufsuchten, in der Hoffnung, daß ihnen geholfen wurde.
    Es war nicht auszudenken, was für ein Menschenstrom einsetzen würde, wenn Numa wirklich die ersten Wunder vollbrachte.
    Die ganze Welt würde zu ihr kommen. Das war nicht übertrieben.
    Jemand legte mir die Hand auf die Schulter und riß mich damit aus meinen Gedanken. Ich drehte mich um. Es war Vicky.
    »Wie war das Barbecue?« erkundigte ich mich.
    »Es wäre netter gewesen, wenn du dabeigewesen wärst«, antwortete meine blonde Freundin.
    Ich machte sie mit Paco Fuegas bekannt, sie setzte sich zu uns, und ich bestellte ihr einen Drink.
    Staunend hörte sie dann, was ich von Numa zu erzählen wußte.
    »Ich komme selbstverständlich mit nach Las Canadas«, sagte sie eifrig.
    »Hast du morgen nicht deinen großen Auftritt?« fragte ich.
    »Erst am Abend. Ich möchte dabeisein, wenn ihr die blinde Guanchengöttin findet.«
    ***
    Asmodis wußte, wo Numa war, doch er hielt sich vorerst von ihr fern. Die Zeit mußte erst noch reifen. Das Blut einer von ihm verdorbenen Frau würde alles umkehren.
    Die Weichen waren gestellt. Der Höllenfürst brauchte nur abzuwarten.
    ***
    »Glynis tut mir so wahnsinnig leid«, sagte Sally Cassavetes zu ihrem Mann. »Sie war so fröhlich, so vergnügt, so übermütig, als wir die Reise antraten. Und nun… Rock, was können wir für Glynis tun? Wir müssen ihr irgendwie helfen.«
    Rock Cassavetes hob die Schultern. »Ich fürchte, da muß sie allein durch, da kann ihr keiner helfen.«
    »Man kann Glynis jetzt doch nicht einfach sich selbst überlassen.«
    »Sie hat es verlangt«, sagte Rock Cassavetes.
    »Um uns nicht zur Last zu fallen, aber will sie das wirklich? Die Einsamkeit muß sie doch trübsinnig machen.«
    »Sie weiß, wo wir uns befinden. Sie kann jederzeit zu uns kommen.«
    »Vielleicht wagt sie uns nicht zu belästigen.«
    »Soll ich nach ihr sehen?«
    Sally nickte. »Ja, ich glaube, das ist das mindeste, was wir für sie tun können. Ich nehme inzwischen ein Bad, du brauchst dich nicht zu beeilen.«
    Bevor er ging, küßte er seine Frau noch einmal. »Ich liebe dich, Sally.«
    Sie schlang die Arme um seinen Hals. »Ich bin sehr gern mit dir verheiratet, mein lieber, schöner Mann.«
    Er verließ das Zimmer, und Sally ließ Wasser in die Wanne laufen. Ohne Eile zog sie sich aus. Nackt betrachtete sie sich im Spiegel.
    Mit 28 Jahren war sie nicht mehr ganz jung, aber ihre Figur, auf die sie sehr achtete, konnte sich immer noch sehen lassen.
    Während das Wasser langsam in der Wanne stieg, legte sie den Haarfön für nachher bereit.
    Auf dem Weg zu Glynis’ Zimmer bemerkte Rock, daß einer der beiden Lifts außer Betrieb war. Er klopfte an Glynis’ Tür, bekam aber keine Antwort. »Glynis! Ich bin es, Rock! Ich möchte mit dir reden!«
    Sie öffnete nicht.
    Er klopfte wieder. »Bist du da, Glynis?«
    Da er wieder keine Antwort bekam, nahm er an, Glynis würde schlafen. Da wollte er sie natürlich nicht stören. Der Schlaf war jetzt sehr wichtig für sie.
    Wichtiger als ein tröstendes, freundschaftliches Gespräch.
    Rock wollte zu seiner Frau zurückkehren.
    Einer Eingebung folgend, griff er aber zuerst nach dem Türknauf. Er stellte fest, daß nicht abgeschlossen war. Vorsichtig drückte er die Tür auf.
    »Glynis?«
    Sein Blick fiel auf das Bett. Es war leer. Er nahm deshalb an, daß sich Glynis im Bad befand. Unschlüssig stand er im Türrahmen. Schließlich trat er ein.
    Ein Luftzug riß ihm die Tür aus der Hand und warf sie zu. Er räusperte, sich laut, um sich bemerkbar zu machen. Wenn sich Glynis im Bad befand, konnte er da nicht einfach hineingehen.
    Sie reagierte nicht auf die Geräusche, die er machte.
    War sie überhaupt

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