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184 - Das Kreuz der blinden Göttin

184 - Das Kreuz der blinden Göttin

Titel: 184 - Das Kreuz der blinden Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hörte, rief sie ihn auch, und sie versuchte zu ihm zu gelangen. Doch sosehr sie sich auch bemühte, ihn zu finden, es gelang ihr nicht.
    Etwas brachte sie zu Fall.
    Sie schrie auf und glaubte, Asmodis hinter sich zu haben, doch als sie sich umdrehte, sah sie niemanden.
    Ein Schuß peitschte durch das wirre Innere des Satanskreuzes. Vicky zuckte zusammen. Was hatte das zu bedeuten? War Tony auf Glynis gestoßen?
    Hatte er sie mit einer geweihten Silberkugel vernichtet?
    Woher war der Knall des Schusses gekommen? Vicky versuchte sich zu orientieren, lief weiter, öffnete eine Tür, hatte nach wenigen Schritten eine weitere Tür vor sich, wollte diese auch aufreißen, doch das ging nicht.
    Daraufhin wollte Vicky Bonney sofort wieder umkehren.
    Doch zu spät.
    Tür Nummer eins schwang zu und ließ sich ebenfalls nicht mehr öffnen. Das blonde Mädchen war gefangen.
    Vicky warf sich schluchzend vor Wut gegen die Tür. Sie hämmerte mit den Fäusten dagegen und wollte sie mit Fußtritten aufbekommen - vergeblich.
    Wieder schrie sie nach Tony, und ihre Stimme wurde angstvoll schrill, als sie feststellte, daß sich die goldenen Wände aufeinander zubewegten!
    Sie sollte dazwischen zerquetscht werden!
    ***
    Ich rief Asmodis, aber war der Höllenfürst noch da? Das Kreuz brauchte ihn nicht. Es konnte auch ohne ihn existieren. Er hatte erreicht, was er wollte.
    Es würde keine Wunder in Las Canadas geben.
    Das Böse würde von hier aus auf die Menschen übergreifen! Die Basis dafür war geschaffen. Asmodis konnte in die Hölle zurückkehren.
    Es war für ihn nicht ratsam, dem Höllenthron zu lange fernzubleiben, sonst gewöhnte sich Loxagon zu sehr daran, allein zu regieren.
    Vickys Schreie machten mich kopflos.
    Die Stimme meiner Freundin hallte durch das gesamte Labyrinth, doch ich konnte Vicky nicht finden. Manchmal hatte ich den Eindruck, ihr ganz nahe zu sein.
    Dann war mir, als trennte uns nur eine einzige Wand, doch wenn ich weitereilte, merkte ich, daß ich mich von Vicky entfernte. Dieses verdammte Spiel war des Höllenfürsten würdig.
    Als ich wieder um eine Ecke bog, hörte ich Vickys Stimme besonders deutlich.
    Ich erreichte eine Tür.
    »Vicky!« Ich hämmerte die Faust gegen die Tür. »Vicky!«
    Meine Freundin antwortete. »Oh, Tony, die Wände bewegen sich aufeinander zu! Hol mich bitte raus! Ich habe fast keinen Platz mehr!«
    Ich rammte meinen magischen Ring gegen die Tür, aber das reichte nicht.
    »Tony!« kreischte Vicky. »Die… Wände…! Sie… werden… mich… erdrücken…!«
    Ich mußte die Wirkung des Ringes verstärken. Das klappte vielleicht, wenn ich mit dem schwarzen Stein einen Drudenfuß auf die Tür zeichnete.
    Ich tat es sofort.
    Und die Tür platzte förmlich auf!
    Vicky klemmte schon zwischen den goldenen Wänden. In wenigen Minuten wäre sie verloren gewesen. Ich griff nach ihr. »Nimm meine Hand! Halt sie fest!«
    Ich zerrte sie aus der Todeskammer, sie prallte gegen mich, und ich schloß die Arme um sie. Vicky zitterte, und ihre Augen schwammen in Tränen.
    »Ich… ich dachte…, es wäre alles aus!« preßte sie gequält hervor.
    Ich war glücklich, sie erst einmal wiederzuhaben, und ich wollte dafür sorgen, daß es keine schwarze Kraft mehr schaffte, uns zu trennen.
    »Wir müssen einen Weg nach draußen finden!« keuchte ich.
    »Ich habe keinen entdeckt«, sagte Vicky.
    »Vielleicht haben wir gemeinsam mehr Glück.«
    ***
    Maik Schumann drückte den Dämonendiskus ganz fest gegen seine Brust. Das Satansgesicht war von der Kreuzoberfläche verschwunden.
    Habe ich es vertrieben? fragte sich der Deutsche.
    Die furchtbaren Schmerzen hatten nachgelassen und verebbten allmählich. Das Todeskreuz produzierte zwar immer noch grelle Blitze, aber sie wurden von der milchig-silbrigen Scheibe entweder abgelenkt oder aufgefangen und zunichte gemacht.
    Der Abenteurer begriff, daß ihm das Kreuz nichts anhaben konnte, solange er sich nicht von dem geheimnisvollen Metall trennte.
    Er hätte zur Enduro gehen, aufsteigen und wegfahren können, doch irgend etwas lenkte seine Schritte auf das Kreuz zu. Wollte die Scheibe, daß er sich dem Kruzifix näherte?
    Das Wetterleuchten des Satanskreuzes konnte Maik Schumann bald nicht mehr beeindrucken. Er faßte neuen Mut und kam wieder zu Kräften.
    Was ihm das Höllenkreuz angetan hatte, behinderte ihn kaum noch. War es möglich, das Kreuz mit der Scheibe zu bekämpfen?
    Er wollte es versuchen.
    ***
    Vicky stolperte. Ich verhinderte, daß sie stürzte.

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