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184 - Das Kreuz der blinden Göttin

184 - Das Kreuz der blinden Göttin

Titel: 184 - Das Kreuz der blinden Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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dreieckiges Gesicht zu einem schadenfrohen Grinsen.
    »Da liegst du nun, Tony Ballard!« höhnte er. »Im Dreck! Wo du hingehörst!«
    Er kam näher.
    Glynis hielt Vicky mit meinem Colt Diamondback in Schach. Sie war mächtig stolz auf das, was sie getan hatte.
    Er streckte mir das Flammenschwert entgegen, und ich dachte, er würde mich damit entweder durchbohren oder mir den Kopf abschlagen, doch er hatte beides nicht vor.
    Ich sollte seinem schwarzen Kreuz zum Opfer fallen.
    Zur Wandlung fehlte nur noch Glynis’ Blut! Sie war glücklich über das, was ihr bevorstand, konnte den großen Augenblick kaum noch erwarten.
    Numa wollte den Teufel an seinem grausamen Vorhaben hindern. Sie attackierte ihn wieder mit weißen, knisternden Blitzen, doch er sorgte dafür, daß sie ihm nichts anhaben konnte.
    Die Umkehr des Kreuzes war nicht mehr aufzuhalten.
    Asmodis wandte sich an Glynis. »Ich bin bereit«, sagte die Frau, die drei Menschen ermordet hatte. Sie ließ den Revolver sinken, ihre Finger öffneten sich, die Waffe fiel auf den steinigen Boden. »Tu es, Asmodis! Mein Blut für dein Kreuz!«
    Er hob das Flammenschwert und richtete die Spitze gegen ihre Brust. Sie zögerte keinen Augenblick. Kraftvoll warf sie sich vorwärts.
    Als wäre Asmodis ihr Geliebter, auf den sie lange warten mußte, den sie mit jeder Faser ihres Herzens herbeigesehnt hatte, in dessen Arme sie nun fallen wollte.
    In ihrem Gesicht erschien ganz kurz der Hauch des Erschreckens, der von einem Ausdruck großer Erleichterung und unsagbaren Glücks abgelöst wurde.
    Sie wurde fahl, wächsern. Alles Blut verließ ihren Körper und färbte das goldene Kreuz dunkelrot.
    ***
    Ein Kreuz!
    Ein blutrotes Kreuz ragte scharfkantig in dieser tristen Mondlandschaft auf!
    Davon steht nichts im Reiseführer, dachte Maik Schumann aus Düsseldorf.
    Er setzte das Fernglas ab und fuhr sich mit gespreizten Fingern durch das dichte blonde Haar. Seit einem Monat war er nun schon mit seiner Enduro unterwegs.
    Für ihn gab es keine Hotels.
    Er haßtte jeglichen touristischen Rummel, war ein schweigsamer Einzelgänger, der seine Welt nicht nur sehen, sondern vor allem auch hautnah erleben wollte, deshalb schlief er im Zelt und hatte kaum Gepäck bei sich.
    Mit dem Fernglas hatte er Ausschau nach einem geeigneten Platz für sein kleines Iglu-Zelt gehalten. Er wollte in dieser trostlos karstigen Gegend zwei Tage bleiben.
    Als ihm das große Kreuz auffiel, beschloß er, es sich aus der Nähe anzusehen. Es konnte noch nicht lange dort stehen. Sein Reiseführer war ziemlich neu.
    Man konnte das Kreuz erst in diesem Jahr errichtet haben. Zu welchem Zweck, das wollte Maik Schumann gleich mal erkunden. Rasch sprang er von dem Felsen, auf den er geklettert war, um einen besseren Überblick zu haben, und eilte zu seiner dreckstarrenden Maschine.
    Sie war sein ganzer Stolz.
    Er betrachtete sie als modernes Reittier.
    Sie brachte ihn überall hin. Er jagte den Kickstarter nach ünten und drehte am Gasgriff.
    Las Canadas war irgendwie seine Welt. Hier fühlte er sich auf eine undefinierbare Weise wohl. Vielleicht deshalb, weil diese Weite und Leere seinem nicht der Norm entsprechenden Wesen ähnelte.
    Er fuhr los…
    ***
    Numa hatte sich verbissen gegen das Blut der von Asmodis verdorbenen Frau gewehrt, vor diesem alten, ungeschriebenen Gesetz schließlich aber kapitulieren müssen.
    Glynis Elcar hatte drei heimtückische Morde auf dem Gewissen. Damit hatte sie sich als Opfer »qualifiziert«.
    Dadurch, daß ihr Blut Numas sauberes Kreuz besudelte, entzog ihr Asmodis die Basis für ihr geplantes Wirken. Er durchbrach den weißen Bann mühelos und attackierte die blinde Guanchengöttin mit einer erschreckenden Wildheit.
    Seine Kraft zerstörte Numas Reinheit.
    Er beschmutzte das Gute, das sie umgab, und machte es sich untertan. Mit dem Feuer des Bösen ging er gegen Numa vor. Er räucherte sie aus, raubte ihr jeglichen Lebensraum und ging gnadenlos gegen ihre zerbrechende Existenz vor.
    Je schwächer Numas Widerstand wurde, desto vehementer griff er sie an. Es ging ihm nicht nur darum, sie zu besiegen. Er wollte sie auslöschen, vernichten.
    Und das schaffte er auch.
    ***
    Kein Tropfen Blut befand sich mehr in Glynis Elcar. Sie hatte sich geopfert ! Nicht Asmodis hatte sie getötet, sondern sie selbst hatte sich das Leben genommen, indem sie sich in die Feuerklinge des Flammenschwerts stürzte.
    Das Kreuz von Las Canadas hatte seinen goldenen Glanz verloren, und es änderte sich

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