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1840 - Locksignal Frieden

Titel: 1840 - Locksignal Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein.
    Ich kniff die Augen zusammen. Adams war jahrtausendelang der Weggefährte von Perry Rhodan gewesen, und wahrscheinlich hatte er bei ihm gelernt, die jeweilige Lage auch aus dem Blickwinkel des Gegenübers zu betrachten - zugegebenermaßen eine Kunst, in der Rhodan mir ein Stück weit voraus war.
    „Doch, es ändert eine Menge. Nehmen wir einmal an, die Tolkander wären tatsächlich so beschaffen, daß sie dieses seltsame und für uns undurchschaubare Verfahren zur Arterhaltung brauchen. Ihr wißt sicher, daß es auf unserer guten alten Erde unter anderem eine Art von Schlupfwespe gibt, die Vogelspinnen angreift, sie mit einem Giftstachel lähmt und dann ihre Eier in den Körper der Spinne ablegt. Die Spinne wird sogar regelrecht verbuddelt, und die Wespenlarven ernähren sich während ihres Wachstums vom Körper der Spinne ..."
    Er blickte in die Runde.
    „Ich weiß, das ist eine grausige Vorstellung, aber bei den Tolkandern muß es ja nicht so ablaufen, daß dabei jemand zu Tode kommt. Vielleicht brauchen sie einfach die Nähe vieler fremder Intelligenzwesen, um ihre Brut zu entwickeln. Es wäre eine sonderbare Art von Parasitentum, zugegeben, aber die Tolkander haben sich ihre Vermehrungsart schließlich sowenig aussuchen können wie wir. Sie behaupten auch, daß diese Entwicklung so komplex und anfällig ist, daß die geringste Störung ausreicht, das Brutergebnis zu vernichten.
    So, und jetzt stellt euch einfach vor, die Tolkander wären gekommen, hätten friedlich bei uns angeklopft und uns höflich gefragt, ob wir auf Terra oder Camelot Lust dazu hätten, ihnen bei der Arterhaltung behilflich zu sein. Glaubt ihr, daß zwölf Milliarden Terraner dazu bereit gewesen wären?"
    „Höchstwahrscheinlich nicht", antwortete Cistolo Khan mit gerunzelter Stirn. „Unsere Leute sind tolerant und hilfsbereit, und wahrscheinlich würden sich die meisten auch nicht am Äußeren der Tolkander stören oder an dieser Vivoc."
    „Aber nicht alle", erinnerte Homer G. Adams. „Schon gar nicht, wenn dieser Vorgang ohne jede Störung ablaufen muß. Menschen, die die Tolkander eklig finden, Neugierige und Gaffer sowie die unvermeidliche und extrem zudringliche Presse - würden wir wirklich den Aufwand treiben, alle diese Störmöglichkeiten rabiat auszuschalten?"
    „Langsam begreife ich, worauf du hinauswillst", murmelte Sevia stark beeindruckt.
    „Ich kann mir durchaus vorstellen, daß die Tolkander nach Dutzenden, vielleicht Tausenden von Fehlversuchen sich gesagt haben: dann eben mit Gewalt, mit dem Tangle-Scan und ohne euer Einverständnis.
    Tut uns aufrichtig leid, aber wir haben leider keine andere Wahl. Wenn alles vorbei ist, werden wir uns entschuldigen und Schadensersatz anbieten, aber vorher werden wir erst einmal an uns selbst denken."
    „Schadensersatz für die Toten auf Matjuula? Dort haben rund zwei Milliarden Unither gelebt!"
    „Diese Toten, so behaupten die Tolkander, gehen auf das Konto von Störungen, die angeblich wir verursacht haben!" gab Homer G. Adams zu bedenken. „Unter normalen Umständen, so hat Avynshaya beteuert, wäre es dazu nicht gekommen. Die Brut wäre geschlüpft, die Tolkander hätten Matjuula verlassen, der Tangle-Scan wäre erloschen, und die Unither auf Matjuula hätten ganz normal weiterleben können. Überlegt einmal anders herum: Wenn ihr die Tolkander wäret und aus Erfahrung wüßtet, daß eine Störung des Brutprozesses sowohl für euch selbst als auch für alle anderen höheren Wesen auf dem jeweiligen Planeten tödlich wäre - würdet ihr dann nicht ähnlich vorgehen wie die Tolkander? Erst einmal dafür Sorge tragen, so gründlich wie nur möglich, daß es keine Störung gibt, sogar im Interesse der Betroffenen? Und wenn meine Spekulationen richtig sind, dann wäre auch durchaus erklärlich, weshalb Avynshaya so betroffen gewesen ist."
    Schweigen breitete sich im Konferenzraum aus.
    „Was für eine Hypothese!" meinte Myles Kantor. „Sie paßt, das muß ich zugeben, zu fast allen Fakten, die wir in der Hand haben. Und ich gebe zu, daß es mich bei dem Gedanken gruselt, daß diese Vampir-Hypothese richtig sein könnte."
    „Vampir-Hypothese?" fragte Sevia.
    Natürlich wußte sie sehr genau, was ein Vampir war, schließlich war auch Arkon seit dem Vorstoß der Terraner in den Weltraum nicht von den Produkten der irdischen Filmindustrie verschont geblieben.
    Horrorstreifen hatten sich von je her großer Beliebtheit erfreut, und ich hatte mich immer schon gefragt, was wohl

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