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1840 - Locksignal Frieden

Titel: 1840 - Locksignal Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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warum man sie die Wahren Ingenieure nannte und die Alazar lediglich Kleine Ingenieure.
    Wahrscheinlich waren es die Physander wie Chenoch, die für. den technologischen Standard der Tolkander zuständig waren; sie waren diejenigen, die die technischen Anlagen konzipierten, erprobten und erbauten, die großtechnische Fertigung in Gang brachten und vieles mehr. Etwas präziser ausgedrückt, waren sie in der Tat Ingenieure, während man die Alazar gerade noch als Mechaniker bezeichnen konnte.
    Ich wartete auf eine Reaktion des Physanders.
    Wenn er als Ingenieur etwas von Technik verstand, dann mußte er unschwer erkennen können, daß wir uns so gut wie möglich ausgerüstet hatten. Jeder von uns trug einen SERUN, und wir hatten uns mit Waffen behangen, wie es nur ging.
    Diplomatisch betrachtet, war es ein reines Mißtrauensvotum, das einer Beleidigung gleichkam.
    Aber Chenoch reagierte nicht darauf. Er machte einige Gesten, die ich nicht verstand, dann begann er zu sprechen. Krächzend und nicht besonders wohltönend, aber in grammatisch korrektem Interkosmo.
    „Ich heiße euch willkommen", sagte Chenoch. „Und ich danke euch dafür. Es ist gut, daß ihr euer Schiff ein Stück weit entfernt gelassen habt, das wird die Verhandlungen sicherlich positiv beeinflussen."
    Ich antwortete in schroffem Tonfall. Wenn er das Interkosmo wirklich gut beherrschte, konnte ihm dieser Tonfall kaum entgehen: „Mit wem werden wir verhandeln? Etwa mit dir?"
    „O nein", versetzte Chenoch sofort; er wirkte fast erschrocken. „Ihr werdet die Ehre haben, mit den Erhabenen zu reden."
    „Eure Erhabenheit" war einmal die förmliche Anrede für die Imperatoren von Arkon gewesen, eigentlich sogar nur die erste einer ganzen Litanei von ehrfurchtgebietenden Anreden, und sie war mir schon damals auf die Nerven gegangen; ich verabscheute die Kriecherei und Unterwürfigkeit, die seinerzeit damit verbunden gewesen war.
    „Du sprichst unsere Sprache sehr geläufig", sagte ich und blickte ihn an.
    „Das ist Bestandteil unserer Arbeit in dieser Galaxie", antwortete Chenoch. „Wir sind hergekommen, um auch hier Frieden und Harmonie zu verbreiten ..."
    „Auch hier?" fragte ich mit giftigem Spott, die der Physander sehr wohl hören und interpretieren konnte.
    „Gewiß", beteuerte er eifrig. „Wie in Tolkandir, wo wir seit Äonen in Frieden und Harmonie zusammenleben. Wir verstehen gar nicht, warum die Tolkander diese Insel der Seligen verlassen haben, um eure wunderschöne Milchstraße mit ihrem Ungestüm heimzusuchen. Gewiß, sie könnten auch mit euch den Bund eingehen, die Ereignisse haben es gezeigt, aber wirklich passende Lebenspartner, Völker, die die Tolkander wirklich kennen und mit ihnen umzugehen verstehen, gibt es wohl doch nur in Tolkandir. Es ist sehr bedauerlich, daß ihr steter Wandertrieb die Tolkander diesmal über die Grenzen von Tolkandir hinausgetrieben hat ..."
    Unsinn, erklärte der Logiksektor drastisch, eine Galaxis wie unsere hat einen Durchmesser von 100.000 Lichtjahren, aber der Abstand zwischen den Galaxien geht in die Millionen. Was Chenoch da behauptet, läuft auf die Lüge hinaus: „Sehr bedauerlich, daß meine Jungs bei diesem Bad am Nordseestrand viel zu weit hinausgeschwommen sind und nun die Irokesen in Amerika massakrieren!"
    Ich sah es genauso.
    „Du willst damit sagen, daß die anderen Völker von Tolkandir die Gazkar, Alazar, Neezer und deren Vivoc wirklich zu schätzen wissen?" fragte ich zweifelnd.
    Ich konnte mir beim besten Willen kein Volk vorstellen, daß sich dieser Heuschreckenplage nicht nur freiwillig, sondern sogar gern ausgesetzt hätte.
    „Sie haben gelernt, damit umzugehen und zu leben", antwortete Chenoch. „Es ist immer wichtig, die Besonderheiten eines jeden Volkes zu kennen und gebührend zu berücksichtigen. So wird es von den Erhabenen gehandhabt, und deshalb haben sie die Delegationen der Arkoniden, der Gataser, der Unither und des Forums Raglund bereits empfangen, aber immer separat, damit die Spannungen unter den Völkern der Milchstraße nicht weiter vermehrt werden."
    „Eine Delegation von Arkon? Wer führt sie an?"
    „Ein gewisser Rossom von Atalaya", antwortete Chenoch sofort.
    Während wir sprachen, führte er uns durch die Gänge und Räumlichkeiten des Kommandoschiffes. Es waren Röhren mit einem Durchmesser von rund fünf Metern, die sich wie ein Geflecht von metallischen Adern durch den Raumer. zogen, sich verzweigten und wieder zusammenliefen. Der Boden war holperig und

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