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1840 - Locksignal Frieden

Titel: 1840 - Locksignal Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uneben und ließ an ein arteriosklerotisches Coronargefäß denken.
    Im Inneren dieser Höhlen herrschte ein seltsam trübes, aber recht starkes Licht, in dem wir alles erkennen konnten. Die Luftfeuchtigkeit lag ziemlich hoch, und ich hatte bald dicke Schweißperlen auf der Stirn, da ich den SERUN zum Teil desaktiviert hatte und mit offenem Helm ging.
    Aber es war auch möglich, daß ich aus anderem Grund schwitzte.
    Eine Delegation von Arkon und Rossom von Atalaya ...
    Dazu Delegationen der Unither, der Blues - und zusätzlich des Forums Raglund, zu dem Blues und Unither ja gehörten. Chenoch hatte das mit großer Gelassenheit und Beiläufigkeit gesagt.
    Daraus ergab sich zweierlei: Zum einen war offenkundig, daß die Intrigen zwischen den einzelnen Mächten hinter den Kulissen nach wie vor weitergingen. Das lag auf der Hand, wenn man bedachte, daß es neben der eigentlichen Delegation des Forums noch separate Abordnungen der Gataser und Unither gab.
    Denk daran, mahnte mich der Extrasinn, daß ihr von Camelot ebenfalls euer eigenes Süppchen siedet ...
    Viel erschreckender aber war, daß der Physander diese Tatsache so beiläufig erwähnt hatte. Offenbar waren diese Zwistigkeiten unter der Oberfläche galaktischer Politik für ihn völlig normal.
    Dann aber mußte er wirklich exzellent über die internen Verhältnisse in der Milchstraße informiert sein, und das offenbar schon seit geraumer Zeit, da die Physander und die Chaeroder erst vor sehr kurzer Zeit bei uns angekommen waren. Es lag auf der Hand, daß sie sich bereits in Tolkandir gründlich über die Lage informiert hatten.
    Es wird immer deutlicher und klarer, daß es die Tolkander jeglicher Art nicht zufällig in die Milchstraße verschlagen hat, sondern daß dahinter ein sorgfältig erarbeiteter Plan im Rahmen einer langfristigen Gesamtstrategie steckt. Von Zufall kann keine Rede sein.
    Chenoch blieb stehen. Bis jetzt hatten wir außer ihm kein lebendes Wesen zu sehen bekommen. Er machte eine fahrige Handbewegung.
    „Die Erhabenen erwarten euch!"
     
    *
     
    Es waren wohl die dürrsten und ausgemergeltsten Geschöpfe, die ich jemals zu sehen bekommen hatte.
    Sie waren zu acht, und sie waren unaufhörlich in Bewegung, zappelig, fahrig, hektisch.
    Die Chaeroder, die wir in diesem Augenblick zum ersten Mal zu sehen bekamen, hatten einen vielfach gegliederten und mit Gelenken versehenen Körper, mit jeweils vier Armen und zwei Beinen. Körper und Gliedmaßen wiesen jeweils neun Gelenke auf, die bei den vielen Bewegungen des öfteren knarrten und knackten.
    Der Körper selbst ähnelte dem Schwanz einer Klapperschlange; die Glieder waren untereinander mit Muskelsträngen und Sehnen verbunden, die unter einer dünnen, pergamentenen Hülle stark hervortraten. Auch die Schädel waren extrem dünn: Röhren von sieben Zentimeter Durchmesser, aber zehnmal so lang. Am oberen Ende dieses Röhrenkopfes konnte ich knopfgroße, bernsteinfarbene Facettenaugen erkennen.
    Insgesamt fühlte ich mich an terranische Weberknechte erinnert; nur bei diesen Tieren katte ich ähnliche Körperstrukturen gesehen.
    Daß die Körper vor uns unaufhörlich in Bewegung waren, konnte einen Menschen rappelig machen, zumal ich nicht die leiseste Ahnung hatte, ob diesen Bewegungen im Idiom der Tolkander eine mimische Bedeutung zukam.
    „Willkommen auf dem Kommandoschiff! Ich bin Ychandor aus dem Volk der Chaeroder ..."
    Ychandor war der Sprecher der Achtergruppe, und er sprach Interkosmo - aus Gründen der Höflichkeit?
    Gleichsam zur Begrüßung wiederholte Ychandor die Behauptungen, mit denen wir uns schon auseinandergesetzt hatten. Ein großes Versehen, ungestüme Tolkander, die Chaeroder als Koordinatoren und Aufpasser, die alles wieder ins Lot bringen würden und so fort ...
    Ychandor schaffte es sogar, seiner penetranten ...
    Vorurteil!
    ... penetranten Falsettstimme einen salbungsvollen Ton zu verleihen; er, präsentierte sich als die Aufrichtigkeit selbst.
    „Seht selbst, überzeugt euch mit eigenen Augen!"
    Szenen aus Tolkandir. Neben jenen Typen von Tolkandern, die wir schon kannten, waren nun auch aus dem Blickwinkel der Tolkander - Exoten zu sehen, darunter sogar Humanoide. Sie zeigten das friedliche, harmonische und glückselige Zusammenleben der Völker von Tolkandir, vor allem den liebevollen Umgang der Artfremden mit der Vivoc, die gehütet wurde wie eine Kostbarkeit, und wenn die geschlüpfte Brut erst vorhanden war, überschlugen sich die TolkanderVölker in ihrer

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