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1840 - Locksignal Frieden

Titel: 1840 - Locksignal Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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solchen Lage erfahrungsgemäß die beste Strategie. „Habt ihr nicht schon ein Volk von Ingenieuren?"
    „Die Alazar, die Kleinen Ingenieure für mindere Arbeit. Richtig!"
    Ich enthielt mich eines Lächelns. Kleine Ingenieure und Wahre Ingenieure, wichtige und mindere Arbeiten - bei den Tolkandern gab es offenkundig eine ausgeprägte Hackordnung. Vielleicht war es eines Tages wichtig und von Wert, das zu wissen.
    „Und welche Stellung hast du, Chenoch?"
    „Ich bin abgestellt, die Delegationen der Galaktiker in Empfang zu nehmen, an Bord unseres Schiffes und zur Besprechung zu geleiten."
    „Irgendwelche Bedingungen?"
    Keine Anrede, kein Verb; daß es sich um eine Frage handelte, ging nur aus dem Tonfall hervor. Man mußte eine Sprache schon recht gut trainiert haben, um eine so knappe Frage zu verstehen und richtig zu beantworten.
    Der Physander hatte damit keinerlei Schwierigkeiten.
    „Wir ersuchen euch nur, mit eurem Schiff gebührenden Abstand zu wahren, damit die Gazkar nicht gereizt werden."
    Aha, offenbar hatte man an Bord des Kommandoschiffes die Gazkar also nicht im gewünschten Maß unter Kontrolle. Das sprach für die These, daß sich die Chaeroder und Physander tatsächlich als Aufpasser der niederen Tolkandervölker begriffen und mit deren Verhalten in jüngster Zeit nicht sehr zufrieden waren.
    Es klang alles, auch dieses kleine Detail, danach, als würden uns die Chaeroder und Physander die Wahrheit erzählen.
    Datenmenge für eine brauchbare Analyse zu gering, merkte das Extrahirn lakonisch an.
    „Wir brauchen noch etwas Zeit", gab ich durch.
    „Sie wird euch zur Verfügung gestellt", lautete die Antwort, dann brach die Verbindung ab.
    „Erstaunlich", bemerkte Sevia. „Willst du die Ergebnisse der Ortung erfahren?"
    „Wenn es Ergebnisse sind - bitte!"
    „Dieser Raumschiffsverband wird nicht durch den Tangle-Scan geschützt", meldete Sevia. „Sie haben auch keinerlei Anstalten gemacht, uns durch Fernortung auszuspähen, zu durchleuchten oder abzuhören."
    „Also die Harmlosigkeit und Ehrbarkeit in Person", konstatierte Homer G. Adams; der Bucklige lächelte schwach. „Das paßt zwar gut in meine sogenannte Vampir-Hypothese, aber es ist ein bißchen reichlich dick aufgetragen, finde ich."
    „Dazu paßt", warf Sevia ein, „daß Chenoch uns keinerlei Bedingungen gestellt hat. Wie groß die Delegation ist, ob wir Waffen tragen oder nicht, das alles scheint er uns zu überlassen."
    „Das spricht für Offenheit und Ehrlichkeit", bemerkte ich spöttisch. „Oder dafür, daß man sich für grenzenlos überlegen hält und uns ausrüstungsmäßig für Primitivlinge. Nicht auszuschließen, daß wir den Höhepunkt der tolkandischen Technologie erst in Gestalt dieses Bandwurms erleben - vielleicht eine sehr, sehr böse Überraschung für uns."
    „Nur eines ist mir aufgefallen", sagte Sevia. „In den Pulks der Tolkander ringsum den Bandwurm gibt es Sektoren, die gegen unsere Ortung abgeschirmt sind."
    Ich legte die Stirn in Falten.
    „Wie groß sind diese Sektoren?" fragte ich augenblicklich nach.
    War dies die Falle, die wir insgeheim schon erwartet hatten?
    Sevia wiegte langsam den Kopf.
    „Nicht besonders ausgedehnt", sagte sie. „Man könnte ein bis zwei durchschnittliche Schiffe darin verstecken, das wäre alles. Keinen Raumgiganten, schon gar keine zusätzliche Flotte."
    „Trotzdem", murrte ich. „Ich traue dem Braten nicht."
    „Genaues werden wir erst erfahren, wenn wir an Bord gehen", bemerkte Homer G. Adams.
    Ich schüttelte sachte den Kopf.
    „Wir ja, du nicht", sagte ich. „Chenoch hat uns zwar keine Vorschriften gemacht, wen er alles an Bord lassen will, aber ich werde die Delegation auf zwanzig Köpfe beschränken. Und du wirst nicht dabeisein, Homer, tut mir leid."
    Adams lächelte schief.
    „Das alte Argument? Immer nur jeweils einen der Aktivatorträger in der Gefahrenzone?"
    „Genau so", gab ich zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Und im Turnen, Schießen und Weglaufen bin ich besser als du."
    Adams blickte mich skeptisch an.
    „Es geht um Verhandlungen", sagte er halblaut.
    Zugegeben, in diesen Dingen war er der Beste, den wir hatten. Ein Adams nahm es normalerweise selbst mit dem abgebrühtesten Springerpatriarchen auf.
    „Zunächst einmal", widersprach ich ihm, „geht es darum festzustellen, ob es überhaupt Verhandlungen geben wird. Da bin ich nämlich nach wie vor nicht sehr sicher. Daher werde ich gehen, und außerdem nehme ich ..."
    Sevia freute sich

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