Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1840 - Locksignal Frieden

Titel: 1840 - Locksignal Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
versuchte es sich vorzustellen: Das Team schwebte in aktivierten SERUNS langsam auf die Oberfläche des Planeten herab und beobachtete, was dort geschah, ohne selbst beobachtet zu werden.
    „Irgendwo am Rande der Stadt scheint ein Fest stattzufinden", berichtete der Sprecher, in dem Vilgor den Anführer des Teams, Dulfrey Garth, zu erkennen glaubte. „Offenbar eine Fete der Tolkander, die gebärden sich wie verrückt."
    Centoar Vilgor kniff die Augen zusammen. Während er den reichlich unpräzisen Erklärungen Dulfrey Garths lauschte, stellte er eine Verbindung zur Zentrale der AZTAKT her.
    „Transmitter aktivieren", ordnete er gelassen an. „Ich komme gleich in die Zentrale."
    „Liegt irgend etwas an?" fragte der Kommandant der AZTAKT mürrisch. Ihn verdroß es immer wieder, Befehle von Centoar Vilgor annehmen zu müssen, den er für bemerkenswert anmaßend hielt.
    „Wie sagen doch die Terraner in solchen Fällen: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!"
    „Und was bedeutet das?"
    „Man sollte immer seine Vorbereitungen für den Ernstfall treffen ... Ich komme!"
    Die Funksprechverbindung zwischen Vilgor und dem Team blieb bestehen. In ruhigen, knappen Worten berichtete Dulfrey Garth, was er alles sehen und hören konnte.
    „Ein großer Platz, voller Menschen, Tolkander und Vivoc. Das Vivoc-Zeug ist teilweise geschlüpft, und die Tolkander sind wie durchgedreht deswegen. Es sind vor allem Neezer und Gazkar, aber am Rand des Platzes kann ich auch einen Eloundar entdecken. Er scheint der Leiter dieses Rituals zu sein ..."
    Centoar Vilgor hatte einen Ohrlautsprecher eingesteckt, auf den die Geräusche der Funkübertragung aufgespielt wurden. Nur er allein bekam die Worte von Dulfrey Garth zu hören.
    Vilgor betrat gerade die Zentrale der AZTAKT, als er die neueste Meldung hörte.
    „... geht eine Bewegung durch die Leute, der Höhepunkt der Zeremo ...!"
    Es war ein schmerzliches, qualerschüttertes Ächzen, das Centoar Vilgor in dem Ohrstöpsel zu hören bekam; es endete in einem Gurgeln und erstarb dann. Danach war nur noch Stille.
    Vilgor wußte Bescheid. Er warf einen Blick auf den bereits aktivierten Transmitter und lächelte.
    Wieder einmal hatte er richtig kalkuliert ...
     
    *
     
    Ich sah, wie die Chaeroder ihr unaufhörliches Gezappel einstellten. Ein Physander, Chenoch oder ein anderer, kam in den Raum geeilt, drängte sich an die Chaeroder heran und wisperte ihnen etwas zu.
    Ich ahnte, das es keine frohe Botschaft sein würde.
    Ychandor, der Anführer und Sprecher der Chaeroder, richtete sich plötzlich auf.
    „Es ist soweit", sagte er laut. „Das große Ereignis, auf das wir gewartet haben, wird nun eintreten; der Zyklus des Lebens wird sich abermals vollenden und schließen."
    Ich kniff die Augen zusammen.
    „Was bedeutet das?" fragte ich, während sich meine Nackenhaare sträubten.
    Ich hatte keinen Zweifel, Ychandor platzte beinahe vor Zufriedenheit.
    „Es bedeutet, galaktischer Wurm, daß unser Plan gelungen ist und sich erfüllen wird. Du wirst es zwar nicht verstehen, dafür ist dein Geist zu beschränkt, aber du sollst es wissen: Sehr, sehr bald wird ein ..." - Ychandor zögerte, er brauchte ein paar Zehntelsekunden, um im Interkosmo einen Ausdruck zu finden, der mit seinem Tolkanderbegriff halbwegs übereinstimmte - „... ein Philosoph geboren werden ..."
    Das Wort Philosoph hatte für mich nichts Erschreckendes oder Besorgniserregendes, aber ich ahnte, daß die Wirklichkeit hinter diesem Wort grauenvoll sein würde.
    Ychandor und die anderen Chaeroder erhoben sich und verließen ihre Plätze. Sie machten Anstalten, den Raum zu verlassen.
    „Wo geboren ...?" fragte ich eilig. „Auf einem der Brutplaneten?"
    Ychandor machte eine Geste, die ich nicht begriff.
    „Wo sonst?" konnte ich ihn sagen hören.
    „Und die Bewohner?"
    Die acht Chaeroder hatten den Raum schon fast verlassen.
    Ychandor blieb stehen und blickte uns an. Bei seiner Körpergröße brauchte er sich nicht anzustrengen, um auf uns herabzublicken.
    Wieder machte er Gesten, deren Bedeutung mir nicht erkenntlich war.
    „Sie haben ihren Zweck erfüllt", sagte Ychandor, „und wurden dadurch entbehrlich. So wie ihr ..."
    Ich hörte Sevia aufstöhnen.
    „Sie sind tot, alle tot?" fragte sie entsetzt.
    Ychandor antwortete mit Spott.
    „So wie ihr ..."
    Aus den Augenwinkeln heraus konnte ich sehen, wie meine Gefährten zu den Waffen griffen. Die Pikosyns unserer SERUNS fuhren die Schirmfelder hoch, und wir drängten uns

Weitere Kostenlose Bücher