Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1841 - Der Engeljäger

1841 - Der Engeljäger

Titel: 1841 - Der Engeljäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hergekommen?
    Die eine Frage beschäftigte mich. Dabei war die Antwort ganz einfach, aber kaum zu begreifen. Man konnte sagen, dass dieses Wesen aus dem Nichts gekommen war. Oder aus einer anderen Dimension. Es gab diese Welten ja, und es gab auch zwischen ihnen Überlappungen, sodass Grenzen aufgehoben wurden.
    Wenn er es tatsächlich geschafft hatte, Grenzen zu überwinden musste die Macht schon recht groß sein. Die musste nicht unbedingt von ihm selbst ausgehen, die konnte auch von einer anderen Seite kommen, zum Beispiel von der der Engel, die nicht eben dem Guten dienten und der Hölle zugetan waren.
    Natürlich war das Wesen nicht nur von uns gesehen worden. Die vier Männer mussten es ebenfalls bemerkt haben, aber sie taten nichts und ignorierten es völlig.
    Wir nicht. Vor allen Dingen Julian nicht, der anfing, heftig zu atmen und sogar zu keuchen. Sein Gesicht nahm eine andere Farbe an, was auch Suko auffiel. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter und versuchte, ihn zu beruhigen.
    »Bitte, du musst das alles nicht so schwer nehmen. Bleib ruhig. Das schaffen wir.«
    »Wie denn?«
    »Wir werden Sieger bleiben.«
    Julian lachte leicht glucksend. »Das kann ich nicht glauben. Nein, das ist verrückt. Wie willst du dagegen ankämpfen? So etwas ist unmöglich.«
    »Keine Sorge, wir haben unsere Erfahrungen sammeln können.« Suko blieb sehr ruhig, was auch mich wunderte. Deshalb sprach ich meinen Freund an.
    »Was hast du vor?«
    »Ich nehme die Peitsche.«
    »Okay.«
    Damit war die Dämonenpeitsche gemeint, die Suko aus seinem Gürtel zog. Er hatte seinen Blick dabei auf das Wesen gerichtet, das sich nicht vom Fleck rührte.
    Ich gab mit einem Nicken zu verstehen, dass ich nichts gegen Sukos Einsatz einzuwenden hatte. Die Peitsche hielt er dabei in der Hand, aber er hatte noch nicht den Kreis geschlagen, um sie einsatzbereit zu machen. Das tat er, als er sich erhob.
    Aus der Öffnung am Griff rutschten die drei Riemen hervor. Sie bestanden aus der Haut des Dämons Nyrana und besaßen sehr starke magische Kräfte. Ich war davon überzeugt, dass dieses Tier ihnen nichts entgegenzusetzen hatte.
    »Was hat er vor, John?«
    Deutlich hatte ich das Zittern in Julians Stimme gehört.
    »Er wird den Hund vernichten.«
    »Mit der Peitsche?«
    »Ja.«
    »Das ist doch unmöglich. Das schafft kein Mensch.«
    »Es ist keine normale Peitsche.«
    Julian schaute mich nach dieser Antwort ungläubig an, sagte aber nichts.
    Suko musste die Distanz zwischen sich und dem Tier noch verkürzen. Er sah den kalten Blick dieser Eisaugen auf sich gerichtet, und er wunderte sich darüber, dass dieses Tier überhaupt nichts tat. Es blieb einfach hocken, es stierte nach vorn und sah dabei aus, als wäre es künstlich. Man hörte es auch nicht. Kein Hecheln, kein Knurren, rein gar nichts.
    Suko wunderte sich zwar, aber darüber machte er sich zunächst keine Gedanken. Auch nicht über das Verhalten der vier anderen Gäste. Die Männer saßen weiterhin zusammen und taten nichts. Sie wirkten auf Suko wie Puppen.
    Er ging noch einen Schritt auf den Hund zu. Jetzt rechnete er damit, dass sich der Körper des Tieres zum Sprung zusammenziehen würde, um ihm an die Kehle zu gehen.
    Das geschah auch nicht.
    Allmählich wurde Suko skeptisch, denn hier stimmte was nicht. Etwas lief verkehrt, diese Menschen und auch das Tier schienen nur Attrappen zu sein, und das wollte Suko jetzt wissen.
    Die Peitsche war einsatzbereit. Viel näher musste Suko nicht an den Hund herangehen. Er brauchte die Peitsche auch nicht groß anzuheben, eine knappe Bewegung reichte aus. Und mit ihr schlug er zu, wobei er sah, dass die Riemen ausfächerten und das Tier vor ihm voll trafen. Eine Chance hatte es nicht.
    Eine Sekunde nach dem Schlag war es Suko, der den Kopf schüttelte. Was da passiert war, das bekam er nicht in die Reihe, das war zu unwahrscheinlich.
    Er hatte das Tier getroffen, aber er hatte keinen Widerstand gespürt.
    Er schlug noch mal zu.
    Die drei Riemen waren noch unterwegs, da gab es das Tier nicht mehr. Es war von einem Augenblick zum anderen weg.
    Suko war alles andere als zufrieden. Er drehte sich um, schaute uns an, und auch ich hatte den Eindruck, als hätte sich etwas verändert.
    Das war auch so, denn jetzt hörten wir wieder die vier anderen Gäste. Sie saßen nicht mehr wie Ölgötzen steif und starr zusammen, sondern bewegten sich und unterhielten sich auch.
    Neben mir stöhnte Julian. Ich achtete nicht weiter darauf, weil Suko sich umgedreht

Weitere Kostenlose Bücher