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1841 - Der Engeljäger

1841 - Der Engeljäger

Titel: 1841 - Der Engeljäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte er ihm noch mit auf den Weg geben. Und das war ein Segen.
    »Und jetzt fahr bitte, mein Junge. Möge der Herr dich beschützen …«
    Die letzten Worte gingen im Knattern des Motors unter …
    ***
    Es war schon später Nachmittag, als Suko und ich zurück ins Büro kehrten, wo Glenda Perkins dabei war, ihre Handtasche zu packen, weil sie Feierabend machen wollte.
    Wir hatten eine Besprechung mit einigen Leuten vom Sicherheitsdienst gehabt. Da ging es um Abhörmethoden, über die gerade in letzter Zeit so viel geschrieben worden war. Unser Geheimdienst war auch nicht eben ein Unschuldslamm.
    »Na, wie war’s?«, fragte Glenda.
    Ich winkte ab. »Kannst du vergessen. Jeder versucht immer wieder, nicht schuldig zu sein.«
    »Das kennt man.«
    »Und der eine schiebt es auf den anderen«, fügte Suko hinzu, der in unserem Büro verschwand.
    Ich hatte noch eine Frage an Glenda. »Ist sonst etwas passiert? Hat jemand angerufen?«
    »Das schon.«
    »Und wer?«
    »Dein neuer Freund.«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich kannte Glenda Perkins lange genug. Was hatte sie sich jetzt schon wieder ausgedacht? »Welcher Freund denn?«
    »Dieser Bischof.«
    »Ach, du meinst Daniel Carver?«
    »Genau der.«
    »Und was wollte er? Dass ich zurückrufe?«
    »Nein, davon hat er nichts gesagt. Er hat nur gemeint, dass er das Paket jetzt auf die Reise geschickt hat. Finde ich schon komisch, John.«
    Ich musste lachen. »Nun ja, ich nicht. Es geht um einen jungen Mann, der sich mit mir in Verbindung setzen soll. Er heißt Julian.«
    »Und warum soll er das tun?«
    »Tja, er sieht zwar aus wie ein Mensch, aber er ist es in Wirklichkeit nicht.«
    »Was ist er dann?«
    »Ein Engel oder jemand, der nahe dran ist.«
    Glenda Perkins holte Luft und sie pfiff dabei. »Stimmt das wirklich, John?«
    »Ja. Das hat mir der Bischof so gesagt. Und ich frage mich, warum ich ihm nicht glauben soll.«
    »Klar. Aber was hast du damit zu tun?«
    »Gute Frage, Glenda, ich weiß es nicht. Ich muss mich nur darauf verlassen, was mir der Bischof berichtet hat.«
    »Und was war das noch mal?«
    »Ganz einfach. Der Bischof war der Meinung, dass sein Schützling gejagt wird.«
    »Von wem?«
    »Das wusste er nicht zu sagen. Er sprach nur von einem Engeljäger.«
    »Das hört sich nicht gut an.«
    »Eben.«
    Glenda zuckte mit den Schultern. »Er hat mir allerdings nicht gesagt, wann er hier sein wird.«
    »Ist nicht weiter tragisch. Ich werde mich darum kümmern.«
    »Gut, John. Aber ich verschwinde jetzt.«
    »Tu das.«
    »Bis morgen dann.«
    Ich nickte ihr zu und telefonierte von Glendas Platz aus. An die Bitte des pensionierten Bischofs hatte ich gar nicht mehr gedacht. Jetzt stand sie mir wieder vor Augen, und ich hatte sogar ein schlechtes Gewissen bekommen.
    Ich wählte die Nummer des Bischofs und war froh, dass nicht besetzt war. Der Ruf kam durch, aber das war auch alles.
    Niemand hob ab.
    War der Bischof nicht da? Das konnte natürlich sein, und doch konnte ich daran nicht glauben. Bei mir blieb ein ungutes Gefühl zurück. Doch ändern konnte ich daran nichts.
    Ich war allerdings gespannt auf diesen jungen Mann mit dem Namen Julian …
    ***
    Daniel Carver, der Bischof, wusste nicht, wie er sich fühlen sollte. Er glaubte, das Richtige getan zu haben. Er hatte seinen Schützling weggeschickt. Jetzt lag sein Schicksal in den Händen einer anderen Institution.
    Er hoffte so stark, dass Julian durchkam, und er setzte auch ein großes Vertrauen in den Mann mit dem Namen John Sinclair. Von ihm hatte er schon viel gehört, und da war nichts Negatives dabei gewesen. John Sinclair war ein Mensch, der sich in vielen Sätteln zu Hause fühlte, der schon große Erfolge im Kampf gegen das Böse errungen hatte, und so hoffte der Bischof, dass er auch in diesem Fall aufräumen würde.
    Dass der oder die Verfolger Julian dicht auf den Fersen waren, das wusste Dan Carver. Aber er kannte sie nicht genau. Er konnte sich nicht vorstellen, wer sie waren. Es mussten Gestalten sein, die Engel hassten, und da konnte man nur zu dem Schluss gelangen, dass sie aus der Hölle stammten.
    Mörder aus der Hölle!
    Das war für den Bischof nicht so abwegig. Er war jemand, der noch an die große Trennung zwischen Himmel und Hölle glaubte. Und er glaubte auch an den Teufel, auch wenn er ihn hasste, aber das hatten einige Päpste auch getan und trotzdem zahlreiche Exorzisten ausbilden lassen.
    Seine Gedanken kehrten zu Julian zurück. Er fragte sich, ob er tatsächlich ein Engel war. Ja,

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